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Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?

21. Februar 2018 von

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Ich bin erwachsen. Wow, was für eine Erkenntnis. Dennoch war ich einmal ein Mädchen. Du auch und ja, du ebenso. Das Mädchen, die kleine Schwester, das kleine Kind, die die erst groß werden muss, oder? Genau das verbinden wir wohl mit dem Mädchensein.

Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?

So wird es mal als süßes Attribut benutzt, mal als Entschuldigung oder mal als Beleidigung, aber vor allem wenn wir Frauen Gefühle zeigen. Das machen ja nur kleine Mädchen. Die zicken, die nörgeln, die drängeln und die wollen nicht so wie andere das gern hätten. Wie albern und überholt ich das hier alles finde muss ich euch nicht noch deutlicher erklären.

Mädchen sein. Wikipedia sagt dazu:

„Ein Mädchen ist ein Kind weiblichen Geschlechts oder (veraltend) eine junge weibliche Person bis zur Verheiratung. Früher stand das Wort auch für das Hausmädchen.“

Veraltet trifft es. Es ist völlig egal was ich bin und wo ich mich sehe, solange ich damit fein bin. Ich will Mädchen sein, will mich aber nicht an einem Wort stören, das selbst Frauen gern als Abwertung einsetzen möchten. Denn nicht umsonst ist „Girlboss“ ungern gesehen bei den Erwachsenen, die die es eben doch wieder besser machen als man selbst. Die die mir erzählen „Wer sich als Girlboss sieht, macht sich lächerlich.“ Nein macht er nicht. Solange jemand damit zufrieden ist, ist es genau sein Ding. Die Wortwahl sollte nicht belächelt werden, vor allem nicht von anderen Frauen, weil wir es immer noch nicht schaffen das gleiche Geschlecht so leben zu lassen, wie es das für richtig hält. Ob in Pink, im Prinzessinnenkostüm, in Latzhose, in Shorts, nackt, schwarz, oder mit Schleier. Einfach so wie jemand ist. Ein Wortspiel sagt doch nichts über dich als Frau aus. „Benimm dich nicht wie ein Mädchen, sei erwachsen, sei wie alle.“ Oder dann doch nicht. „Sei unangepasst, sei anders, aber nicht zu viel.“

Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?

Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?

Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?

Nein.

Sei du selbst.

Am Ende des Tages muss jeder mit sich selbst klarkommen, das scheint aber immer noch die größte Hürde zu sein. Nicht umsonst muss ich noch immer mit erwachsenen Frauen darüber diskutieren, warum Girlboss kein schlimmes Wort ist, nur der Gedanke, den wir noch damit verbinden. Heute bin ich Girlboss. Morgen was weiß ich denn schon. Wieso ist es so wichtig etwas zu sein oder nicht? Und warum müssen und dürfen andere das beurteilen?

Manchmal hilft es wegzuhören, oder auf die Frage „Warum nennst du dich Girlboss?“ zu antworten: „Weil ich es kann und ein Wort nicht meine Vagina oder meinen Charakter verschluckt.“

Alles Liebe

Kommentare

Bisher 6 Kommentare zu “Ach du bist ein Girlboss- also keine Frau?”

  1. Thomas sagt:

    … das ewige mädchen! – ich behaupte mal, das trägt jede frau in sich; mal mehr mal weniger. in einem gastroprojekt wo omis kuchen backen, konnte ich das blitzen in deren augen sehr wohl erkennen, weil es noch da ist, das ewige mädchen, schelmisch, keck und gern augenzwinkernd – alles gestandene frauen, wie es franzi auch über ihre beiden omis verrät – mit ausgebildeten charakteren. jede für sich trägt ein repertoire an schauspiel in sich und bedient die persönlichen bühnen des frauseins, mutter, geliebte … lässt sich ein in die erotik, den alltag, das business … boss über das eigene tun heißt nichts anderes, als den überblick zu bewahren … und wir (gemeint: die männer, jungen und burschen, auch buben und opas) werden nicht müde über die ewigen mädchen zu staunen, denn daraus entsteht die sehnsucht jeglichen begehrens!
    irgendein thomas (der ungläubige staunende 😉 )

  2. Saskia sagt:

    Spannendes Thema!
    Ich finde, es geht dabei nicht nur um eine Bezeichnung, sondern viel mehr um das Frauenbild an sich. Da schließt sich nämlich der Kreis. Uns ist es nicht erlaubt, uns so zu benennen wie wir sein wollen, weil wir dadurch ja an Kraft gewinnen. Somit wird es uns also verwährt und Bezeichnungen oder Titel (wie auch immer man es nennen mag) wie beispielsweise Girlboss werden ins Lächerliche gezogen. Das Schlimme daran ist, dass wir es selbst tun und das Dilemma also selbst zu verantworten haben. Genauso gut könnten bzw. sollten wir uns dabei unterstützen, was sicher die bessere Vision wäre.

    • Franzi sagt:

      Amen! Danke dafür!

    • Thomas sagt:

      liebe saskia&franzi
      … vielleicht lässt sich einfach ein besseres wort, eine bezeichnung finden, die nicht schon in sich einen widerspruch andeutet – die begrifflichkeit von „girlboss“ erschließt sich für mein befinden einfach nicht stimmig – auch wenn ich vermutlich mit dem inhalt d’accord bin.
      irgendein thomas

  3. Ines S. sagt:

    Was für ein Quatsch, überhaupt darüber zu sprechen! Keine anderen Sorgen? Man muss schon arm dran sein! 😉 Verschwendung von Lebenszeit. Es sagt genug über Dich aus, dass Du Dich in Kreisen zu bewegen scheinst, in denen Derartiges wichtig ist! Geh, Mädchen, mach‘ Dich nicht lächerlich, denke mal an den Hunger in der Welt und definiere Dich nicht über Begriffe!

    • Franzi sagt:

      Lies den Text noch einmal und dann überleg dir deine Worte. Andere Sorgen schon, aber dennoch gehört es zum erwachsen werden dazu. Und wie groß muss dein Spektrum sein, dass du hier deine und jetzt auch meine Zeit verschwendest um eine andere Frau anzugehen? Da hättest du dich auch schon um den Hunger der Welt kümmern können. Aber das ist bestimmt etwas völlig anderes. Wenn ältere Damen das Netz entdecken und andere Frauen beleidigen. Ich hoffe, deine Kinder lesen das und schämen sich für dich! 🙂 Ich tue es schon einmal.

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