Kolumne

3 Frauen 3 Meinungen zum Thema: Ist Abnehmen die Lösung?

Diese Zahl auf der Waage, die uns einteilt, verurteilt und für immer verfolgen kann. Wie sieht es im Jahr 2017 aus, in Sachen Gewicht & Abnehmen? Locken uns die immer gleichen Headlines der Magazine noch? Wollen wir immer noch die zehn Pfund in drei Tagen abnehmen? Wollen wir immer noch den flachen Bauch in drei Stunden?

Und haben andere ein Problem, wenn wir das nicht wollen oder nicht erreichen? Ist abnehmen ein Ziel in unserem Leben, das Sinn macht? Macht es uns glücklicher? Sind wir dann zufriedener? Ist unsere Gesellschaft auf dünn sein eingestellt? Ist es einfacher so?

Drei Frauen, drei Meinungen zum Thema: Ist abnehmen die Lösung?


Frau Nummer eins. 33 Jahre alt, berufstätig, Mutter, minus 10 Kilogramm

Ich habe Gewicht verloren und wiege jetzt weniger als vor meiner Schwangerschaft. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass ich unglücklich war mit mehr Kilos auf der Waage, dennoch waren auch für mich die ominösen Zeitschriftendiäten immer mal wieder ein Anreiz. Ich erinnere mich noch gut an Kohlsuppendiät, Saftkuren und Low Carb. Ich habe die Texte verschlungen, Kalorien gezählt aber nie durchgehalten. Die fünf Kilo mehr taten mir aber nicht weh, sie änderten nichts an mir und meinem Aussehen.

Vielleicht hatte ich auch nie großartige Probleme mit mir und meinem Körper. Ich wurde nie auf mein Gewicht oder mein Äußeres angesprochen.

In der Schwangerschaft habe ich angefangen meine Ernährung umzustellen. Ich wollte, dass mein Kind den bestmöglichen Start in die Welt erhält. Das machte Sinn und der zusätzliche Sport in kleiner Dosis war sehr angenehm. Das war der Anfang meiner Karriere als Sportskanone, muss ich rückblickend wohl doch sagen. Ich renne heute mit großer Freude 4- 5 mal zum Sport. Ich will mich fitter fühlen und mehr Kraft haben. Deswegen kümmere ich mich um meinen Rücken und schaue, dass ich im Alter noch gut auf den Beinen bin. Abnehmen war nicht mein Ziel, es war ein Nebeneffekt, den ich auch genieße. Es ging mir um meine Gesundheit, weil ich nun weiß, was ich meinem Körper Gutes tun kann. Dass ich dabei Gewicht verloren habe, sogar mehr als in meiner Jugend immer gewünscht, finde ich natürlich auch gut. Seltsamerweise bekomme ich jetzt oft von Kollegen zu hören, wie ich das nur gemacht habe. Erst jetzt, nach Kind und mit weniger Kilos, interessieren sich die Leute für mein Gewicht.


Frau Nummer zwei. 25 Jahre, Studentin, minus 25 Kilogramm

Ich bin Perfektionistin. Ich beende meinen Master in drei Wochen. Alle Zeichen stehen auf „Beste Abschlussarbeit meines Jahrgangs“. Ich engagiere mich, ich will vorankommen, ich will im Berufsleben etwas erreichen. Ich habe alles im Griff. Ob Schulabschluss, Abiballrede, Studienwahl- Ich weiß genau wo ich hin will. Ich hatte immer nur ein Problem: Aus einer Familie zu kommen, die gern isst und bei der das Essverhalten einfach mit vererbt wird. Es liegt in unseren Genen, dass wir kräftig sind. Wir essen gern immer und viel. Ich habe das früh an meiner Oma, Mutter und Schwester sehen können und dann auch irgendwann an mir. Oder besser gesagt, meine Schulkameraden haben mich irgendwann darauf hingewiesen. Für meine Freunde, meine Lehrer und meine Familie war ich immer das Moppelchen, die kleine Dicke aus der mittleren Bankreihe. Egal wie gut ich in der Schule war, am Ende standen nicht meine Noten zur Debatte, sondern mein Gewicht. Die Mädels rieten mir zum Abnehmen, die Lehrer beäugten mich oft. Ich hatte kein Gefühl zu mir. Wer war ich? Ach ja, die Dicke.

Als der Schulabschluss immer näher rückte und ich neben der Studienauswahl auch Bewerbungen für Ausbildungen aussendete, merkte ich zum ersten Mal, wieso es scheiße ist, in unserer Gesellschaft dick zu sein.

Das Gerede in der Schule und die Blicke konnte ich ertragen. Aber dass ich nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde obwohl ich bessere Noten hatte, war ein richtig mieses  Gefühl. Dass ich mit einem abwertenden Blick in ein Bewerbungsgespräch hineingebeten wurde, dass man mich fragte, ob ich zu Diabetes neigen würde, oder mir auch vorstellen könnte abzunehmen, machte mich richtig fertig. Ich hatte eine Kurzschlussreaktion und setzte mich an eine Radikaldiät. Bis zu meinem Abiball verlor ich ganze 20 Kilo und zu Beginn des Studiums noch mal 5. Jetzt am Ende meiner Studienzeit sind es noch einmal 8 Kilo weniger. Also könnte ich euch -33 Kilo aufschreiben. Aber ich bin nicht stolz auf mich, Ich sehe mich selten gern im Spiegel. Ich habe einen großen Teil meiner Persönlichkeit mit abgespeckt. Nur um im Leben und vor allem in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Ich habe mich für Psychologie entschieden. Ich arbeite schon seit dem Bachelor in einer Klinik für Mädels und Jungs mit Essstörungen. Ich sehe jeden Tag, was dieser Scheiß mit dem Gewicht mit uns anrichtet. Ich will es besser machen, musste mich dafür aber anpassen. Das bereue ich, aber jeder lobt mich für den Gewichtsverlust, selbst meine Familie. Dass ich das Studium als Beste abschließen werde, wird kaum jemand so hervorheben wie meinen Gewichtsverlust.


Frau Nummer drei. 28 Jahre, berufstätig, +/- 0 Kilogramm

Ich war schon immer dünn. Ja der Stoffwechsel, das Familienerbe. Aber auch sportlich und gern draußen. Ich habe kein Problem mit mir und meinem Körper. Andere hatten das kurz in meiner Schulzeit, denn ein leichtes Sixpack dank der Vielzahl sportlicher Hobbys kommt bei Jungs und Mädchen noch lange nicht gut an. Ich war immer das Brett mit ein bisschen Brust. Lustig, oder? Bis in die Pubertät, dann kam noch ein knackiger Po und dezente Bräune hinzu. Ihr könnt euch vorstellen, ich wäre heute der feuchte Instagram Traum aller Teenager. Vielleicht müsste ich meine Brüste noch machen lassen, denn das ist selbst heute noch der Running Gag im Büro, wenn ich mal Ausschnitt trage, bzw. „Es versuche“. Das stört mich absolut nicht.

Was mich aber stört ist die Fixiertheit auf den Körper, mit der andere Frauen durchs Leben gehen.

Gut, ich habe leicht Reden, ich entspreche dem Ideal. Das ist so, das könnt ihr für eingebildet halten. Aber lasst mich nur fünf Minuten mit einer Runde Frauen einen Kaffee trinken und ich werde gefragt, wie ich mein Gewicht halte und dennoch so sportlich aussehe. Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich oft auch Zielscheibe bin für neidische Blicke, Spott und die ewigen Witzen über die Menge an Essen, das ich verdrücken kann. Ja ich kann auch zwei Portionen essen und man sieht es mir nicht an.

Grausame Worte müssen das in den Ohren manch anderer Frauen sein. Es macht mich aber viel trauriger, dass wir uns alle nur auf den Körper reduzieren. Es geht so oft um Abnehmen, Kleidergröße und was andere bei ihrer Figur tragen können oder was nicht. Ich frage mich, ob sich das je ändern wird und ob wir endlich einmal begreifen, dass der Körper zwar wichtig ist, um zu atmen und um von A nach B zu kommen. Er entscheidet aber nicht über Erfolg oder Misserfolg. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es aber so ist, fest verankert in unserer Gesellschaft. Ich habe zwar viel drauf, aber mein Aussehen hat mir nicht nur einmal eine Tür geöffnet. Dessen bin ich mir auch bewusst. Daher mache ich den Mädels in der Kaffeepause keinen Vorwurf, wenn es wieder um die leidigen Themen Abnehmen und Traumbody geht. Wenn ich die Wahl hätte, dann wäre ich auch lieber dünn. Es bedeutet weniger sozialen Stress, weniger Vorurteile und manchmal auch weniger Arbeit.

Liebe Grüße

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Kommentare

Bisher 12 Kommentare zu “3 Frauen 3 Meinungen zum Thema: Ist Abnehmen die Lösung?”

  1. Bea sagt:

    Traurig aber so wahr!
    Dieses ganze Bodyshaming ist so unglaublich furchtbar, es fängt ja schon bei den ganz kleinen an.
    Bei mir selbst ist es leider auch so, es begann in der Grundschule und nun bin ich 28, übergewichtig und schäme mich unenedlich für mein Gewicht, mein Aussehen und dieses Jo-Jo.
    Allerdings weiß ich selbst absolut nicht weshalb es mich so fertig macht und ich mich so schäme, die Selbstwahrnehmung ist so stark beeinträchtigt. Ich selbst empfinde viele kurvige Frauen als unglaublich schön, doch mich stört momentan jedes Kg zu viel an mir.
    Das schlimme daran ist, dass man sich dessen total bewusst ist, dass es Irrsinn ist und das Gewicht absolut keinen Einfluss auf Talent, Können, Moral, Charakter und alles anderes was einen ausmacht hat, aber es ist von Kindheitstagen so verankert im Kopf.

    • Franzi sagt:

      Liebe Bea! Keine Ahnung, was die richtigen Worte sind- aber bitte scheiß einfach endlich auf den ganzen Müll von anderen Leuten. Finde zu dir selbst und liebe dich so wie du bist. Das ist das, was man lernen muss. Erst dann kann sich wohl auch etwas in unserer Gesellschaft ändern. Du bist an nichts Schuld, du bist so gut wie du bist … das klingt mega simpel, ich weiß aber auch: Es ist harte Arbeit. Ich bin oft nicht besonders gut in Ratschlägen erteilen, wie du lesen kannst! Ich wollte dich aber nicht hängen lassen. Danke für deine Worte.

  2. Dagmar sagt:

    Toller Beitrag! 🙂 Selbst ein halbes Leben auf Diät weil ich leicht zunehme und jedes Kilo zu viel hasse konnte ich mich gut in die Autorinnen hineinversetzen. Mittlerweile bin ich vom Moppel über eine „normale“ Figur bei eher schlank angekommen, das hat mich 10 Jahre gebraucht. Umso kritischer bin ich oft bei anderen Frauen mit Gewichtsproblemen.

    Aber danke für den Beitrag, er hat sehr gute Einblicke gegeben!

  3. Lotte sagt:

    Allerliebste Franzi,
    ein so schwieriges Thema und ein absolut toller Beitrag dazu!
    Nun bin ich selbt seit meiner Kindheit übergewichtig – ich passe da ganz gut zur Story von Dame #2. Ich esse gern. Meine ganze Familie isst gern. Und eine wirklich ungünstige genetische Veranlagung kommt dann noch oben drauf. Und ich wurde gerade als Kind wirklich sehr fies deswegen gemobbt. Als Teenager ging es dann eigentlich, auch wenn da auch blöde Sprüche kamen, aber manchmal denke ich, die kriegt als Teenager jeder ab, egal, wie toll er aussieht (nicht, dass das Mobbing rechtfertigen würde, das ist schlimm, aber es hat eigentlich nichts mit einer Person zu tun, es ist einfach ein Beleidigen um des beleidigen Willens). Mir wurde von einem möglichen Arbeitgeber auch mal gesagt, ich müsste wohl mal besser abnehmen, wenn ich erfolgreich sein wolle im Leben… Und wie Ärzte auf mich eingeredet haben – obwohl ‚geschimpft‘ ist der bessere Begriff, denn geholfen hat keiner von denen, nur mit dem Finger auf mich gezeigt.
    Und ja, da fühlt man sich schlecht. Das macht natürlich was mit einem, wenn man immer und immer wieder wegen der gleichen Sache kritisiert wird, ohne dass einem jemandem mal überhaupt erklärt, was eigentlich das Problem ist und wie man damit umgeht!
    Nichts davon hat mich dazu gebracht, abzunehmen. Das war ganz allein ich. Im Studium. Ich habe mich unwohl gefühlt – nicht wegen der anderen, davon habe ich mich schon lange verabschiedet. Ich habe mich so unfit gefühlt, war immer außer Atem, habe immer mehr Schrott gegessen, ich wollte das ändern. Und habe es getan. Für mich. Und auch mit mehreren Dutzend Kilos weniger bin ich jetzt nicht die hotte Schlanke, ich bin immer noch weich und rund und werde das auch immer bleiben. Und das ist okay. Ich achte schon weiterhin auf mein Gewicht und versuche gerade, ein paar angefutterte Kilos wieder loszuwerden – das hat aber was damit zu tun, dass ich einen Kleiderschrank voller toller, sau teurer Klamotten habe, die jetzt alle zwicken 😉
    Als junger Teenager habe ich nie Shorts getragen, weil ich dachte, das sähe so schlimm aus und damals war ich natürlich im Vergleich zu heute superstraff. Jetzt ziehe ich Shorts an. Cellulite? Wo genau ist das denn bitte ein Problem?! Ist doch keine ansteckende Krankheit…
    Frauenmagazine interessieren mich überhaupt nicht, ich habe auch noch nie eine Diät daraus nachgemacht. Mich persönlich setzt tatsächlich eher die Modeindustrie unter ‚Druck‘. Mit Kleidergröße 40/42 sieht vieles, was für schlanke Damen designed wurde, furchtbar aus (wieso gibt es keine Kleider mit Ärmeln, Ausschnitt und einer Raffung in der Taille, das nicht nur 2cm kurz sind? Wieso gibt’s das nicht?!?! Wieso haben 95% der Kleider keine Ärmel? Ich will Ärmel! ;)) und Übergrößenmode ist generell eine Frechheit.
    Jedenfalls wünsche ich mir auch manchmal, komplett anders auszusehen – das kennt ja sicher jeder – aber wenn ich lese, wie unglücklich andere Frauen sind, finde ich es umso wichtiger zu zeigen, dass man auch mit einem weichen Hintern, der nicht täglich 1000 Squads macht, happy sein kann. 🙂
    Ganz liebe Grüße,
    Lieselotte von http://www.lieselotteloves.wordpress.com

  4. Tina sagt:

    Oh hierzu möchte ich auch noch gerne etwas los werden! Ich bin auch Mutter von 2 Kindern und war eigentlich immer recht zufrieden mit mir und meinem schlanken Körper. Ich bin 1,68 m groß und wiege 58 kg. Also wirklich nicht zu viel.
    Diese Figur und dieses Gewicht haben sich über die Jahre nicht geändert. Was sich aber geändert hat ist meine Konfektionsgröße. Früher konnte ich immer zuversichtlich zu S oder 36 greifen.
    Heute bestelle ich mal Klamotten bei Asos, Topshop oder Zara und brauche Größe M/L oder 40… was ist denn da los?

    • Eve sagt:

      Hi Tina,

      ja das ist so absurd. Die Kleidergrößen stimmen hinten und vorne nicht mehr. Ich habe das auch bemerkt, weil ich ebenfalls öfter mal eine Nummer größer bestellen muss. Mittlerweile weiß ich, dass es nichts mit meinem Körper zu tun hat, aber am Anfang war ich richtig verunsichert und dachte, ich hätte zugenommen. Schlimm, wie diese ganze Maschinerie funktioniert.

  5. Indie sagt:

    Liebe Franzi,
    die Geschichte von Dame Nr. 2 macht mich wirklich traurig. Dass sie mehr für ihre verlorenen Kilos als für ihre Studienleistungen gelobt wird zeigt mal deutlich, wie krank unsere Gesellschaft ist.
    Deswegen möchte ich ihr (ich hoffe sie liest die Kommentare hier) einmal sagen, dass es bewundersnwert ist wie sie ihr Leben im Griff hat und ihre Ziele verwirklicht!

  6. Isa sagt:

    Wow, wirklich bewegender und emotionaler Beitrag, den du da zusammengestellt hast, liebe Franzi.
    Ich kann Indie da nur zustimmen, auch mich hat der Text von Frau Nummer 2 extrem bewegt und ich finde es schade, dass Menschen nicht so akzeptiert werden können, wie sie sind. Negative Dinge bleiben immer mehr in Erinnerung und werden mehr thematisiert, als positive. Wirklich eine Schande!
    Solange es keine gesundheitlichen Gründe gibt abnehmen zu MÜSSEN und man nur ein paar Kilos zu viel auf der Hüfte hat, finde ich das genauso schlimm als wenn es im Sommer statt 30 Grad nur 28 sind.

    Ich würde mich zwar nicht als dick bezeichnen, aber bin zumindest auch nicht schlank und ähnlich wie Dame Nummer 2 in so gut wie allem ehrgeizig und zielstrebig, nur in Sport & Ernährung irgendwie so gar nicht. Deshalb habe mir auch des Öfteren schon unschöne Dinge oder Kommentare anhören dürfen, aber versuche mit Charakterstärke darüber zu stehen. Was soll man sonst tun?

    LG, Isa von http://lovefolio.the-peril.com

  7. Barbarella sagt:

    Liebe Franzi,

    wieder ein toller Beitrag von dir zu einem Thema dem man überall begegnet, und an dem man sich auch manches Mal stößt. Ich kenne es auch nur zu gut, dass man nach seinem Gewicht, nach seiner Figur, ganz allgemein nach seinem Aussehen beurteilt wird. Ich war immer der „Strich in der Landschaft.“ Sogar von einem Lehrer habe ich das mal gehört. Ich war das Kind ohne Hintern und mit Hühnerbrust. Also ich kann ein Lied davon singen, wie es ist, wenn Menschen einen nicht als Ganzes sehen, sondern nur das was man auf die Waage bringt. Dieses reduziert werden auf Äußerlichkeiten ist leider ein Ungeist in unserer Zeit. Ich störe mich nicht mehr an diesen Urteilen meiner Mitmenschen. Ändern kann ich es eh nicht, also lasse ich die Leute reden 😉

    Viele liebe Grüße, Barbarella <3

    https://barbarella149.wordpress.com

  8. Jasmin sagt:

    Meine Liebe,
    Der Artikel ist so gut und so richtig!
    Ich war mein Leben lang übergewichtig- ich wurde zum und mit Essen erzogen- es war Freund, tröster, Kit, der die Familie zusammenbrachte. Witziger Weise- oder trauriger Weise habe ich keine guten Erinnerungen an gemeinsame Mahlzeiten mit meinen Eltern. Dort ging es immer um mich- um das was ich falsch gemacht hatte, warum ich den Haushalt nicht richtig mache, warum ich so faul bin, meine Schulnoten schlecht… Ein richtiges Essen war für mich immer ein Spießrutenlauf- also hab ich das lange für mich abgelehnt und ersetzt durch Snacks und toGo Mahlzeiten. Ich habe nie gelernt wieviel gut und richtig ist.

    Heute bin ich 28 und übergewichtig und die Gesellschaft zeigt es mir immer wieder wie schlecht das doch ist- Socialmedia Diskussionen zeigen es immer wieder- die dicke weiß ja nicht, dass sie dick und ungesund ist, also wird unter jede Werbung mit Plussize Ansatz diskutiert wie fett, hässlich und unästhetisch das Model mit Kleidergröße 42-44 doch ist.
    Mir Scheint es gibt immer nur einen kleinen Toleranzradius- denn wenn nicht gegen die übergewichtigen getextet wird heißt es auch gerne mal: „nur Hunde spielen mit Knochen“
    Jaja, als ob body shaming einer anderen Gruppe das Leben der ursprünglich geshamten besser machen würde…

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