Kolumne

Ist Pelz ein Fashion Thema?

24. Januar 2016 von

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Die Überschritt verrät euch, heute möchte ich ein heikles Thema ansprechen. Pelz! Das Thema, das wir mit einem Sag nein dazu auf diversen Social Media Plattformen immer sofort deklariert ablegen können um uns wieder den wichtigeren Themen zu widmen. Doch trotz aller Likes und gleichlautenden Kommentaren ist Pelz immer wieder Thema. Vor allem finden wir ihn in der Mode auf dem Laufsteg und im Kleiderschrank bekannter Influencer wieder.

Ist Pelz ein Fashion Thema?

Was ist dran am Pelz und wie können wir auf einer objektiven Ebene über Pelz und dessen Verwendung diskutieren, ohne dem Anderen persönliche Beleidigungen und abstruse Vergleiche an den Kopf zu werfen? Denn genau das passiert, wenn Personen Pelz tragen, oder sich dagegen entscheiden und sich dazu äußern.

Die Geschichte des Pelz Tragens zeigt immer wieder zwei Seiten auf. Einerseits der funktionelle Schutz vor der Kälte, andererseits der Luxus sich Pelz leisten zu können. Pelz ist also schon immer ein großer Bestandteil unserer Kultur gewesen. Wir trugen ihn ( Felle Tierhäute) in der Steinzeit, weil er uns wärmte und uns vor äußeren Einflüssen schützte. Wir nutzten die uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen um zu überleben. Im Mittelalter wandelte sich das tierische Produkt zu einem Prestigeobjekt. Wer Pelz trug, zeigte Reichtum und Stand. In den Kriegsjahren wurde Pelz wieder als Schutz vor Kälte und als Rang der Division zur Schau gestellt. Bis wir in unserer Zeit landen und auf andere Produkte für kalte Tage zurückgreifen können, aber der Gedanke des Luxusartikels nicht verschwunden ist. Pelz tragen bedeutet immer noch einen gewissen sozialen Stand zeigen, ein Image vertreten, dass in verschiedenen Ländern immer noch für Reichtum, bei uns aber immer mehr für Tierquälerei und Verschwendung steht.

Pelz tragen ist auch für mich eine heikle Sache. Ich gestehe, das Endprodukt kann wunderbar aussehen und ist in Sachen Qualität und Optik mit vielen künstlich hergestellten Endprodukten überhaupt nicht vergleichbar. Aber in einer Gesellschaft, die auf Konsum und Kurzlebigkeit baut, ist die Masse und die Art der Entstehung solcher Produkte nicht mehr diskutierbar. Wir leben auf Kosten von Tier und Umwelt und müssen uns damit auseinandersetzen, nicht über allen Dingen zu stehen und sie ohne Bedenken für einen kurzen Moment zu nutzen und ihre Wertigkeit kaum zu schätzen. Mir ist bewusst: Ich als Bloggerin muss Stellung beziehen, kann aber am Ende nie für alle und vor allem nicht für euch sprechen. Erbe ich einen Familienpelz, kann ich mir kein Urteil über den Menschen bilden, der ihn tragen wird. Investiert eine Frau für ihre Garderobe in einen Pelz, kann ich ihr das auch nicht ankreiden. Wieso? Weil ich nie wüsste, was mich in anderen Kreisen, in anderen Familien geformt oder geprägt hätte, dass ich dann doch zu Pelz greife. Was ich weiß, ich verzichte auf Echtpelz meide aber auch größtenteils Kunstpelz. Denn mehr Plastik auszuführen, weil es gerade Trend ist, ist auch nicht der richtige Weg für mich. Allgemein ist es schwierig, den Zeigefinger auf Menschen zu richten und sie zu verurteilen, weil sie einen Pelz besitzen. Denn die, die ich kenne, weisen mich immer auf meine Garderobe hin. Ein echter Pelz- oder 20 Fake Fur Sachen made in somewhere. Wir wissen alle, wir sind keine Heiligen, alle die wir in der Mode Arbeiten, leben und sie genießen, kennen die Schattenseiten. Konsum, die Masse und günstige Preise und Stoffe entscheiden nicht darüber, dass du ein besserer Mensch bist, wenn du keinen Pelz trägst. Auch wenn ich genau das meiden möchte, habe ich sicherlich auch Kleidungsstücke aus Leder und Kleidung, die von Menschen unter unwürdigen Bedingungen hergestellt werden, in meinem Kleiderschrank hängen. Dies hier gerade niederzuschreiben zeigt mir wieder einmal, wie unbewusst falsch unsere Wahrnehmung auf unsere eigene Welt ist. Was ich tun kann? Euch genau solche Texte aufs Auge drücken um auch zu verstehen- wir sind alle nicht besser und es lässt sich schnell die andere Person an den Pranger stellen. Sinnvoller wäre aber eine sachliche Diskussion mit aufklärenden Fakten.

Pelz sollte in der Masse und in diesem Herstellungsprozessen nicht mehr geschehen. Genauso wünsche ich es mir aber auch für alle meine anderen Kleidungsstücke. Es sollte, nach meinem persönlichen Gefühl, kein Lebewesen für unseren Luxus leiden. Wie stelle ich das jetzt an? Ich schaue auf mich und meinen Konsum und teile meine Gedanken mit euch. Wir können gemeinsam vielleicht mehr erreichen, als allein, brutal und ohne jegliche Rücksicht auf mein Gegenüber, mit beleidigenden Kommentaren oder ausufernden Angriffen.

Dieser Text soll daher zum Denken anregen und nicht zu flachen Parolen! Denn die haben ja bis heute auch nicht viel gebracht. Vielleicht kann man mit vernünftigen Worten mehr erreichen, als mit lauten Worten?  Genau das will ich bezwecken. Extrem können wir im Netz immer gut …

Ist Pelz ein Fashion Thema? Wie würdet ihr diese Diskussion gern führen?

Liebe Grüße

Kommentare

Bisher 32 Kommentare zu “Ist Pelz ein Fashion Thema?”

  1. fairlockend sagt:

    Dieses Mal bin ich nicht ganz einverstanden.
    Ich finde es zwar gut, dass du das Thema aufgreifst und nicht einfach nur sagst „Pelz ist doof, Gedanken Ende!“ – damit hättest du es dir einfach gemacht und doch niemanden zum Nachdenken angeregt.
    Dass du es differenzierter sehen willst, ist toll, aber du bist meines Erachtens nach auf halber Strecke stehen geblieben. Tatsächlich ist es heuchlerisch, Pelz derart zu verurteilen, einen ausufernden Konsum von Leder aber nicht. Die „Produktionsbedingungen“ von vorsichtig geschätzten 95% des Leders sind katastrophal und bedeuten genauso viel Leid für die Tiere, wie es bei Pelz der Fall ist.

    Aber das Fazit, das du dann im Text gefühlt daraus ziehst, hat etwas von Resignation. Auch wenn du es wahrscheinlich anders gemeint hast, ist der Aufruf zur Veränderung des eigenen Konsums für mich zu halbherzig. So ein bisschen „denken wir darüber nach, diskutieren wir darüber, aber am Ende machen wir doch eh alle weiter wie bisher und das darf auch niemand richtig kritisieren, weil er doch selber auch nicht besser ist“.

    Als Modebloggerin, die von ihrem Beruf leben muss, kannst du bis zu einem gewissen Punkt auch nicht anders, aber aus tierrechtlicher Sicht und als Verfechterin fairer Mode ist es mir eben doch zu wenig.

    Da würde ich mir etwas mehr Elan wünschen, denn obwohl es mir fairer Mode (für Mensch und Tier) momentan in den meisten Kleiderschränken noch ziemlich mau aussieht, gibt es immer mehr Alternativen und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es möglich ist, den konventionell produzierenden Marken vollständig aus dem Weg zu gehen und guten Gewissens Kleidung zu kaufen.

    • Franzi sagt:

      Hey, ich stimme dir zu. Aber ich sage dir auch, ich möchte auf Leder nicht verzichten. Ich werde auch nie zur Vegetarierin. Denn ich werde immer ein Teil derer sein, die Tiere auch essen und Lederschuhe besitzen. Mir geht es in meinem Text nicht um völlige Verweigerung, denn das bin ich einfach nicht. Das mag dich vielleicht stören, aber dazu stehe ich. Ich möchte nur, dass es besser abläuft. Fairer für alle. Das mag naiv klingen oder auch vielleicht sogar egoistisch. Aber ich nutze bestimmte Dinge, wie Leder lieber. Dafür aber lange und nicht in Massen. Die Frage die sich dann auch stellt- müssen jetzt alle auf Leder und Co verzichten? Denn ich möchte es nicht. Verzeih, dazu stehe ich. Ich will nur, dass sich die Bedienungen ändern und die Masse an Konsum ohne Wertschätzung.

      • Marie-Luise Orland sagt:

        Ich glaub das ist was Fairlockend gemeint hat.
        Der Aufruf umzudenken und zu mode zu greifen, die eben nicht auf diese krausamen Produktionsbedingungen zurückgreift.
        Dh natürlich nicht, dass man auf Leder und Pelz verzichtet sondern das man auf Leder und Pelz aus Produktionen setzt bei denen es den Tieren bis zu ihrem Ableben gut ging.

        Selbes sollte man ja auch beim Fleischkonsum beherzigen.

        Dein Aufruf wirkte mehr so nach „hmm wir denken mal kurz drüber nach, ändern aber an unserem verhalten nichts, weil es noch zu schwierig ist“. Wahrscheinlich hast du es aber genau wie oben geschrieben gemeint.
        Faire Produktion ist nach meinem Gefühl bei Kleidung auch noch nicht so angekommen wie es bei Nahrung und anderen Konsumgütern der Fall ist.

        Übrigens Pelz würde ich mir selbst nicht kaufen. Würde ich aber einen Pelz erben würde ich ihn tragen und pflegen, denn das Tier ist schon tot und wird nicht wieder lebendig, wenn ich mich dem Pelz verweigere. Gefällt er mir allerdings nicht würde ich ihn weiter verschenken, denn vllt möchte jemand einen haben und so könnte ich verhindern, dass er einen neuen kaufen muss für den Tiere leiden mussten.

        Das ist mit ein Grund warum ich diese Tierschutzorganisationen, welche losgehen und Leute, die Pelz tragen, mit Farbe bewerfen.
        Damit wird doch nur der Absatz von Pelz gesteigert, denn der Pelzträger wird sich vermutlich einen neuen Pelz kaufen anstatt darüber nachzudenken warum man ihn mit Farbe bewirft.

        Ich freue mich darauf, wenn ich einen gut bezahlten job habe, Kleidung aus fairer Produktion und von besserer Qualität zu kaufen.
        Aktuell kann ich es finanziell noch nicht und ich fluche immer darüber, dass dann auch alles so schnell kaputt geht.

        • Franzi sagt:

          Hallo liebe Marie! Danke für deinen Kommentar. Also ich möchte noch einmal betonen: Ich will keinen Aufruf starten oder will irgendetwas als schwierig umschreiben und es wieder abtun. Es geht darum sachlich und auch mit Fakten Dinge zu besprechen. Denn genau das, was du im letzten Absatz beschreibst, führt doch oft nur zu Fronten- die sich bekriegen. Hier fehlt wahrscheinlich vielen das Reißerische, die Stimmungsmache: Das laute Wort: ich bin dagegen. Aber würde es etwas ändern, wenn ich es schreie und andere fies angehe? Ich glaube nur Stimmungsmache bringt uns nicht weiter. Sonst wäre das Thema ja nicht so aktuell 😉

    • Pauli sagt:

      Hallo! Ich lese deine Blog schon eine ganze Weile und bin immer begeisterte stille Mitleserin, bei diesem Thema kann ich aber (mal wieder) meine Gedanken nicht für mich behalten. Ich halte mich kurz und bin der selben Meinung, wie SUSIQ. Nun frage ich dich, ob du schon gesehen hast, wie es in der Pelzindustrie zugeht. Das Tiere sterben ist von mir aus noch irgendwie vertretbar. Einfaches schlachten ist okay – sage ich. Doch wenn es um Pelz geht, ist es grausamer als manch ein Horrorfilm. Und du hast doch selbst auch einen Hund? Bitte blicke mal in seine Augen und stell dir ihn in der Rolle eines Pelztieres vor. So unendlich viel Leid, wir beuten die Tiere so dermaßen aus und vergessen jedes mal, das sie Schmerz spüren und ein echtes Herz haben. Für einen Kragen, der nichts als Zierde sein soll.

      • Franzi sagt:

        Liebe Pauli, danke für deinen Kommentar- aber ich weiß nicht so wo genau du damit hin willst. Ich rechtfertige keinen Pelz, es geht um die Art wie wir darüber reden und das besser machen können. Du nutzt ebenso das Wissen über meinen Hund um mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Wobei ich nie gesagt habe, Pelz geht in Ordnung oder ich plädiere dafür. Daher ist es genau die Art der Kommunikation die, die Leute abschreckt und lieber ganz die Augen verschließen lässt. Auch da Tier was du isst, wird getötet und oft genau so grausam wie die Tiere für den Pelz. Daher kann ich diesen Kommentar jetzt irgendwie nicht einordnen. Hilf mir gern weiter, dich besser zu verstehen.

        Liebe Grüße

      • Pauli sagt:

        Ich weiß nicht genau, wieso das Thema Pelz so stark in der Diskussion steht und Leder, Daunen etc. nicht, doch erstmal will ich niemandem ein schlechtes Gewissen machen! Dass das Thema Menschen abschreckt ist verständlich, dennoch darf man so etwas nicht ignorieren. Ich wollte lediglich fragen, ob man wirklich gesehen hat was dort passiert, denn ich sehe leider viel zu viele Leute, die Pelz tragen und die nicht wissen, wie der überhaupt entsteht und was gerade in China vor sich geht. Ich selbst esse kein Fleisch mehr, einfach aus dem Grund der Massen und der Art der Tötung. Für mich persönlich ist es egal woher der Pelz kommt, ob er vererbt wurde oder neu gekauft, denn Fakt ist, das Tier musste dafür sterben und solange man das nicht komplett unterbindet, wird es nicht aufhören. Ich denke, es darf keine Ausnahmen geben, auch wenn man eine Bommelmütze geschenkt bekommt.

  2. fairlockend sagt:

    Mir fehlt nicht das Laute, sondern eher ein Entschluss, à la „ich möchte das oder das ändern“. Und sei es nur, dass du dieses Jahr beispielsweise einen Lederschuh und eine Lederhandtasche weniger kaufst oder dich bei einem Produkt mal an Kork als Alternative traust oder bei den Basics nach ökofairen Exemplaren umguckst. (Sind nur Beispiele, ich kenne dein Konsumverhalten ja nicht.)

    Ich sehe es natürlich radikaler, bin nicht ohne Grund Veganerin geworden und alles. Aber ich weiss, dass du weiterhin Leder kaufen und Fleisch essen möchtest, und natürlich empfinde ich auch die Reduzierung oder Umstellung auf Produkte von „besser gehaltenen“ Tieren als positiver und Fortschritt gegenüber vorher.

    (Und übrigens ein grosses Kompliment, dass du kritische Kommentare veröffentlichst und sogar auch antwortest. Ist leider selten geworden, meistens werden sie gelöscht, im besten Fall bekomme ich eine Email. 😀 )

    • Franzi sagt:

      Das verstehe ich- aber das tue ich auch- Daher dachte ich, es muss nicht erwähnt werden. Mal schauen- ob ich mit dem Text mehr Leute erreiche. Denn was alle dann hinter der Haustür machen, weiß ich ja am Ende eh nicht. So ist das eben auch mit vielen Worten. Ich könnte das hier auch schreiben und jede Woche einen Pelz ordern. Weiß dann keiner. Daher dachte ich, es ist besser ein Gespräch einzufordern und Gedanken auszutauschen.

      Liebe Grüße
      Ach ich veröffentliche so gut wie alles. Ich fordere ja auch eure Meinung- da wäre ich ja schön blöd oder es sind die anderen, die solche gut geschriebenen und nachvollziehbaren Meinungen nicht veröffentlichen. Finde ich schade, wenn du nicht zu Wort kommen könntest!

  3. SusiQ sagt:

    Ich bin immer sehr traurig, dass die Leute ungefähr wissen, was die Herstellung von Pelz aber auch von Fleisch, für die Lebewesen bedeutet und trotzdem sagen: „Ich möchte nicht verzichten“.
    Meine Mutter hat mir als Kind immer beigebracht: “ Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“
    Für uns ist es NUR Verzicht. Und nicht mal das, denn wir können mittlerweile alles ganz einfach ersetzen. Wir müssen einfach nur auf andere Produkte zurück greifen. Mehr nicht.
    Für die Tiere geht es um in Leben voller qualen.
    Für uns nur um die Wahl eines anderen Produktes.

    Schönen Sonntag! Ich geh jetz meinen Kater kraulen. Dem steht sein Pelz nämlich wirklich gut!

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe susi! Danke für deinen Kommentar. Verzichtest du auf alles was von Tieren kommt? Oder geht es jetzt direkt um Pelz? Verzeih, das interessiert mich gerade sehr. Oder wie ist der Ersatz oder Verzicht gemeint?

      Liebe Grüße

  4. Caro sagt:

    Ach, Franzi, du bist so schön ehrlich. Danke für den Text und deine Kommunikation hier unten 🙂

  5. S. sagt:

    Schwieriges Thema. Ich persönlich würde mir nie eine Pelz-Kleidungsstück neu kaufen (wobei, sage niemals nie…), doch wenn ich einen solche Mantel beispielsweise erben würde, könnte ich mir vorstellen, es zu tragen. Ich finde man kann bei diesem Thema schlecht pauschalisieren und ich denke, jeder sollte sich deine eigene Meinung und Haltung bilden (dürfen). Ich habe für mich entschieden, das (eventuelle) Quälen von Tieren nicht zu unterstützen (dennoch esse ich Fleisch, wobei wir hierbei in der Familie sehr auf die Qualität achten). Was andere machen, bleibt ihnen überlassen, wobei ich ehrlich gesagt Menschen, die Echtpelz tragen, doch eher sehr kritisch beäuge (auch wenn man eigentlich über Menschen nicht so schnell urteilen sollte). Ach, ich denke es ist ein so kompliziertes Thema, bei dem die eigene Einstellung so viel mit einfließt, dass ich denke, ich werde jetzt einfach aufhören werde, weiterzuschreiben.
    Aber auf jeden Fall ein sehr interessanter Post, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt , liebe Franzi. 🙂
    Liebe Grüße
    S.
    http://www.cappuccinocouture.blogspot.de/

  6. Malina sagt:

    Ich hätte dann doch mal eine Frage. Nur aus Interesse, keineswegs um mit dem Finger auf dich zu zeigen,ich habe auch Echtpelz im Schrank, allerdings ganz ganz wenig.
    Du schreibst: „Was ich weiß, ich verzichte auf Echtpelz meide aber auch größtenteils Kunstpelz.“, das auf dem Foto ist aber doch hundert pro Echtpelz?

  7. Maja sagt:

    Liebe Franzi,

    vielen Dank für Deine ehrlichen Worte. Leider ist Deine Meinung zu dem Thema wohl sehr zwiegespalten und ich frage mich, ob Du damit nicht vielleicht ein bisschen mehr die „allgemeine, öffentliche“ Meinung vertrittst, als Deine eigene? Denn mal ehrlich, sowohl bei der Pelzproduktion, als auch bei der Fleisch- und Lederproduktion ist das Ergebnis für das Tier das gleiche – am Ende ist es tot und musste sein Leben für den Konsum lassen. Ist das wirklich das was wir wollen? Die Katze daheim streicheln und die Kuh essen bzw. tragen? Sind das denn nicht auch Lebewesen wie wir? Säugetiere wie wir? Warum sollten diese Tiere sich anders fühlen, als wir es täten, würde man uns einsperren und schlecht behandeln, mästen, transportieren und leider oft auch quälen? Das Schmerzempfinden ist bei diesen Tieren genauso vorhanden…die Bedürfnisse nach Gemeinschaft, Spiel usw. auch. Ja, es gibt Betriebe in denen die Tiere augenscheinlich „gut“ gehalten werden…aber was ist denn bitte eine gute Haltung? Das entscheiden wieder WIR, die Menschen. Und weiter: Wer von uns würde gerne ein kurzes Leben unter optimalen, eventuell recht sorgenfreien Bedingungen vorziehen, unter der Prämisse am Ende für den reinen, nicht lebensnotwendigen Konsum herhalten zu müssen? Kalbsfleisch = ein wenige Monate altes Lebewesen wird verzehrt, wer wollte das einem Menschenbaby angetan wissen, auch wenn es unter „guten Haltungsbedingungen“ aufgezogen worden wäre?
    Was ich sagen will: Ob Du nun Pelz oder Leder trägst oder Fleisch isst, es kommt auf das Selbe heraus und eines davon zu verteufeln, weil ein Tier dafür stirbt ist Quatsch.

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Maja. Danke für deinen Kommentar. Aber ich verteufele weder Pelz noch Fleisch essen. Noch einmal, weil ich es ja auch am Ende dick und fett hervorgehoben habe: Es geht mir um die Art und Weise des Austausches. Du machst es ähnlich, Du sagst mir, ob Katze oder Kuh- ich muss beide gleich behandeln- ich würde beide essen können oder sie leben lassen. Ich esse Tiere und trage Leder. Vielleicht würde ich sogar Pelz tragen, aber mir geht es um die Wertschätzung des Gekauften und um eine Art des Konsums. Ich werde auch nach diesem Kommentar nicht aufhören Fleisch zu essen und, wenn ich mir Schuhe leiste vielleicht doch lieber auf Leder zu setzen. Was ich aber mache, es mit bedacht auswählen und schätzen. Ich würde nur wollen, dass wir realistischer darüber sprechen- als wieder so, wie du es hier tust, in dem du mir unrealistische und fast schon an mich persönlich beleidigende Worte schreibst. Ich würde nie auf die Idee kommen, all das was wir tun auf Menschen und Kinder 1 zu 1 umzumünzen. Mag sein, du verfährst so, aber ich stehe dazu, es ist quasi eher abstoßend, dass du diesen Vergleich hier aufstellst. Es ist ein schreckliches Totschlagargument was nie dazu führen wird, dass ich sachlich darüber mit dir reden kann. Daher gebe ich dir ein Totschlagszenario gern zurück: Dir wird die Diagnose Krebs gestellt, es gibt nur ein Medikament was dich retten könnte, dieses wird aber aktuell an Tieren getestet. Welchen Weg würdest du gehen? Dein Leben oder das Leben des Tieres?

      Mein Szenario ist genau so ein Gesprächsverlauf, den wir beide nie beenden können. Genau das will ich mit meinem Text,eine andere Richtung einschlagen … und sich über etwas unterhalten und nicht unterbinden.

      Liebe Grüße

      • Maja sagt:

        Es geht nicht ums unterbinden, sondern ums drübernachdenken. Ja, der Konsum sollte bewusster stattfinden. Sebst bin ich ja auch nicht perfekt: ich habe schonmal Aspirin genommen, Fleisch gegessen und Leder getragen.
        Wir sollten wertschätzen was wir haben. Da gebe ich Dir recht. Es ist ein erster Schritt. Meiner Meinung nach ist das zum Thema „Pelz“ aber leider nicht das Ausschlaggebende. Was willst Du damit sagen? Ein Pelz, der schon ewig alt ist, ist besser als ein neugekaufter? Totes Tier bleibt leider totes Tier. Und ihn zu tragen wäre – wohl gemerkt meiner Meinung nach – ein Statement, das besagt: „Hey, ist doch nichts dabei“. Persönlich angreifen wollte ich Dich nie. Es tut mir leid, dass Du das so empfindest. Für mich sind wir alle Lebewesen dieser Erde. Wenn der Mensch als Säugetier empfindungsfähig ist, dann ist es auch das Rind, das Schwein etc. Jeder, der einen Hund oder eine Katze daheim hat, erfährt jeden Tag aufs Neue, wie empfindungsfähig Tiere sind, wie intelligent und wieviel eigenen Charakter sie mitbringen. Warum sollten wir das anderen Tieren absprechen?
        Es tut mir leid, und ich wünschte, Du würdest mir glaubhaft erzählen können, dass es kein Leid für ein Tier bedeutet für unsere Leder- oder Fleisch- oder Pelzproduktion herhalten zu müssen. Nicht nur das Leid sondern auch den Tod dieser Tiere verantworten wir. Genau das möchte ich nicht in Kauf nehmen. Nicht heute, nicht hier in unserer „reichen“ Gesellschaft.

        Aber es stimmt, wir könnten ewig darüber philosophieren und diskutieren. Auch übers Mensch sein und worin den nun die Unterschiede zum Tier liegen.

        Was das Krebsbeispiel angeht: natürlich ein sehr starkes, ethisches und philosophisches Beispiel, über das ich schon viel nachgedacht habe und für mich persönlich zu dem Entschluss gekommen bin, dass kein Tier unter solchen Experimenten leiden soll. Auch nicht für mich. Auch nicht bei Krebs.
        Klar ist, in der heutigen Gesellschaft und mit der heutigen allgemeinen Einstellung gegenüber den Tieren kann keiner von uns ein völlig „tierleidfreies“ Leben führen. Aber da wo wir es können, sollten wir uns da nicht bewusst gegen tierische Materialien entscheiden? Unser Überleben hängt nicht (mehr) davon ab. (Ganz anders übrigens bei dem Krebsbeispiel! Eigentlich hinkt hier auch der Vergleich.)

        Das sind meine Gedanken zum Thema – und ich finde es toll, dass Du den Mut hast, dieses doch recht kontroverse Thema anzusprechen. Nur, es ist eben auch ein sehr vielschichtiges Thema, das man im Grunde konsequenterweise weiter ausführen müsste – eines führt hier zum Anderen. Was aber verständlicherweise nicht Thema Deines Blogs sein kann 🙂 Ich mag Deinen Blog 🙂

        • Indie sagt:

          Ganz ehrlich liebe Maja: DAS glaube ich dir nicht, dass du auf ein Krebsmedikament verzichten würdest, weil es an Tieren getestet wurde. By the way werden Medikamente IMMER zuerst auf ihre Wirksamkeit an Tieren getestet. Nimmst du also auch keine Aspirin wenn du Kopfschmerzen hast und hast noch nie die Pille genommen? Ich denke wir sollten alle realistisch sein und uns eingestehen, dass wir an manchem „Tierleid“ heutzutage nicht mehr vorbei kommen. An Pelz, und da stimme ich dir zu, allerdings schon. Das ist jedem seine ganz persönliche Entscheidung.

          • Maja sagt:

            Liebe Indie,

            es wäre tatsächlich realitätsfern zu behaupten wir könnten ohne „Tierleid“ in Kauf zu nehmen, heute und hier in unserer modernen Gesellschaft leben. Gerade bei Medikamenten haben wir oft keine Wahl, die werden an Tieren getestet, ob wir das wollen oder nicht, ob es Sinn macht oder nicht. Die Nutzung von Tieren für unsere Zwecke hat eine lange Tradition. Klar, habe ich auch schon mal Aspirin genommen, wurde geimpft und habe Cremes benutzt, die vorher an Tieren getestet wurden. Leider. Weil ich es nicht besser wusste, weil es auch Zeiten gab wo es mir egal war, weil ich Kopfweh hatte und das so schnell wie möglich wieder weg haben wollte. Aber ohne jetzt darauf eingehen zu wollen, wie sinnlos solche Studien mit Tieren oft sind, würde ich mir da einfach nur wünschen, dass ich wenigstens die Wahl hätte. Und dass man sich mehr Gedanken über die Vermeidung dieser Versuche machen würde. Die Geldquellen für Tierversuche sind allerdings enorm. Meine Konsequenz daraus ist tatsächlich die, dass ich mir dreimal überlege ob ich jetzt wirklich ein Aspirin brauche, ob ich wirklich dieses oder jenes Medikament in der Apotheke hole. Krebs ist eine andere Hausnummer: er ist lebensbedrohlich. Hier geht es tatsächlich um das Überleben. eine extreme Situation also, die ich jetzt vielleicht noch gar nicht in meinen Gedanken nachempfinden kann. Fakt ist: ich hoffe nicht an Krebs zu erkranken, aber sollte es passieren, dann möchte ich keine Chemo etc. auch wenn es mich das Leben kostet. Das habe ich so mit mir selbst vereinbart. Aber es stimmt: ist das eigene Überleben gefährdet, werden Menschen auch zu Kannibalen. Ein Rest Unsicherheit bleibt so natürlich auch bei meiner Entscheidung. Schwieriger finde ich es, wenn es um das eigene Kind geht. Da wäre mir das einzelne Tier nicht egal, aber ich würde es in Kauf nehmen. Aber auch hier: es geht ums planke Überleben. Nicht um Verschönerung. Nicht um Genuss. Und nicht um reine Bequemlichkeit.

        • Franzi sagt:

          Ich möchte damit sagen, wenn der Pelz ein Erbstück ist, ist er da. Das Tier ist tot. Du könntest es wegschmeißen- aber dann wäre das Tier auch so gestorben für nichts und noch mehr Müll. Diese Kleidungsstücke stammen aus vergangen Zeiten und ich kann niemanden dafür verurteilen ein Erbstück auszuführen. Besser so, als wieder in ein neues Kleidungsstück zu investieren. Ich differenziere hier, denn Müll und Plastik und noch mehr an Produktion müssen wir ja damit nicht auch noch unterstützen. Denn neben den Tieren haben wir genau so eine Verantwortung für Umwelt und andere Menschen, die die unsere Kleidung zu Billiglöhnen herstellen. Ich denke auch, diese Diskussion, die du damit anstrebst ist ein Luxusgut unserer Gesellschaft. Du musst dich nicht um das Essen auf dem Tisch kümmern, du weißt du lebst in Sicherheit und kannst etwas abgeben. Aber denke ich an andere Lebenssituationen, dann würde ich niemals nie sagen. Wir wissen nicht wie es ist zu hungern, oder vielleicht an einer Krankheit zu sterben, weil es keine Medikamente gibt. Das ist auch toll, dass wir so gut leben können und uns für andere Lebewesen einsetzen können. Aber ich glaube, wir müssen in der Realität leben und dürfen nicht zu solchen kontroversen Themen simple Aussagen treffen wie: ich würde eher sterben und das Medikament nicht nehmen, weil es vorher an einem Tier getestet wurde. Ich habe keine Kinder, aber ich weiß von Freunden, sie würden alles für ihr Kind tun. Ich habe noch kein menschliches Leid erleben müssen, weiß aber wir Menschen haben einen großen Selbsterhaltungstrieb. Daher gebe ich Indie recht, wir können uns und andere nicht für bestimmte Dinge verurteilen und Leben gegen Leben fordern. Es ist realistisch und solange wir aber bemüht sind, sollten wir solche Vergleiche immer abwägen. Irgendwann stehen wir vielleicht wirklich vor dieser Situation und niemand würde es dir übel nehmen, wenn du leben willst. Daher sind solche Aussagen auch immer sehr leicht auszusprechen, bis wir wissen was es bedeuten kann jemanden zu verlieren. Und vielleicht verletzen wir auch andere damit. Würdest du denn zu einer werdenden Mutter gehen und ihr raten, das Kind sterben zu lassen, weil es um die besagten Medikamente geht? Schwierig und am Ende auch eine sehr Personen bezogene Entscheidung. Ich finde es absolut wichtig sich für Tierschutz einzusetzen. Aber die Mittel und der Weg sollten eine andere Richtung einschlagen. Aber ich verstehe was du mir sagen möchtest, ich werde dennoch nie auf bestimmte Sachen verzichten, es aber besser machen. Das ist mein Ziel und euch natürlich auch Denkanstöße zugeben und den Austausch zu fördern. Ich glaube, das klappt hier ganz gut!

          Danke, dass du zurückgekommen bist und auch auf meine Antworten eingehst!

          Liebe Grüße

  8. SusiQ sagt:

    Liebe Franzi,

    Meine klare Antwort auf die Frage in der Überschrift ist, dass man aus Respekt vor dem Leben keinem Tier das eigene Fell über die Ohren ziehen sollte, damit man daraus Krägen oder Bommeln macht.
    Tierleid hat nichts mit Mode zu tun!
    Mode. Die Definition ist der Zeitgeist. Ist das unser Zeitgeist?
    Wir brauchen kein Fell mehr tragen, weil wir keine Steinzeitmenschen mehr sind. Mittlerweile kann uns eine dicke Jacke und eine Heizung wärmen.
    Jeder von uns hat schon Videos gesehen, in denen gezeigt wird, wie Pelz hergestellt wird. Wollen wir das? Für ein Stück Pelz am Kragen? Was ist das für eine Verhältnis?
    Es ist günstiger Hunde in Katzen zu töten, als Kunstpelz herzustellen.
    Wollen wir so eine Industrie unterstützen?
    Wegen einer Bommel?

    Anscheinend fehlt uns doch das wichtigste Stück, das einem Menschen eigentlich ausmachen sollte: die Menschlichkeit.

    Deswegen halte ich Tiere auch aus meiner Ernährung raus.
    Ich brauche keine Muttermilch einer Kuh, weil ich ja keine Baby mehr bin und esse auch die unbefruchteten Eier eines Huhns nicht und dergleichen.
    Ich finde es ganz schrecklich, dass wir Tiere so versklaven und so furchtbar leiden lassen. Wir können davor unsre Augen einfach nicht mehr verschließen!

    Und mit Verzicht und Ersatz meine ich folgendes:
    Für dich ist es nur die Entscheidung statt einem Café Latte einem Soja Latte zu bestellen.
    Für das Kälbchen bedeutet es nicht zur kalbsleberwurst zu werden, weil wir Menschen an seine Muttermilch wollen.
    Für dich ist es nur die Entscheidung eine Jacke ohne Pelz am Kragen anzuziehen, die dich trotzdem warm hält und hübsch verpackt.
    Für das Tier bedeutet es nicht bei lebendigem Leib „geerntet“ zu werden.

    Vielen Dank für den Raum, den du hier für diese Diskussion gegeben hast!
    Ich hoffe einfach, dass wir Menschen uns endlich weiter entwickeln!
    Nicht nur was das Thema Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau angeht, sondern dass wir das Leben aller Lebewesen respektieren!

    Falls du mal wieder Lust hats zu backen, schau doch mal auf meinen veganen lieblingsbackblog:
    http://Www.cakeinvasion.de

    liebe Grüße

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Susi! Danke fürs noch einmal Antworten. Ich verstehe die Argumentation, aber ich stelle den Menschen nicht mit einem Tier auf eine Ebene. Niemand soll leiden für unseren Luxus, da stimme ich dir zu. Darf ich auch noch fragen, wie es sich mit Kleidung bei dir verhält?

      Liebe Grüße

  9. maike sagt:

    Sonst stets stille Leserin, mag ich dir an dieser Stelle danke sagen. Danke für eine (in jeder Hinsicht immens wichtige) Sowohl-als-auch-Diskussion, anstelle einer (leider viel zu überhand nehmende) Entweder-oder-Diskussion.

    • SusiQ sagt:

      Ich hab ein eigenes kleines Modelabel und mache alles selbst.
      So kann ich die Materialien gut auswählen und beu
      te nur mich selbst aus 😉

  10. Madeleine sagt:

    Sehr gut geschrieben liebe Franzi, und ich finde toll wie du an das Thema rangegangen bist. Dass du kein Richtig oder Falsch „anzeigst“ und vorgibst sondern viel mehr zum eigenständigen Denken anregst. 🙂

    Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Pelz, da es mir z.B. als kleiner Bommel an der Mütze oder als Kragen an Parkas super gut gefällt, ich aber eigentlich nicht möchte, dass Tiere dafür sterben müssen, dass ich sie an meinem Kragen trage, wo mich der Pelz noch nicht mal warm hält… Auch ist es problematisch für die die Kunstpelz kaufen, denn auch da ist nie sicher, ob es wirklich Kunstpelz ist, weil Echtpelz leider „günstiger zu bekommen“ ist. 🙁
    Ich habe leider also auch keine Antwort außer die, dass man generell bewusster kaufen sollte.

    Viele liebe Grüße
    Madeleine
    http://maracujabluete.com/

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Madeleine! Danke für deinen Kommentar. Ich glaube auch, die eine Antwort wird es nie für alle geben. Es ist eine individuelle Frage und Entscheidung, die aber im Ganzen gesehen doch wieder alle beeinflusst. Ich bin mir sicher, wir gehen in die richtige Richtung. Wie du auch ansprichst, es gibt selten eine klare Transparenz. Das könnte z.B. ein Gesetz regeln.Was ich super finden würde und wir als Endverbraucher mehr erfahren, als wieder über Dokus und Recherchen von dritten.

      Liebe Grüße

  11. erstmal respekt, liebe franzi, dass du deine meinung so sachlich äußern kannst. auch an alle anderen kommentierenden, hab mir den verlauf gerne durchgelesen.
    es sind kleine schritte, es muss mehr ins bewusstsein der menschen rücken – einfach der gesamte konsum. was, woher, wie viel – und vor allem: warum? das kann man aber nicht in wenigen hundert worten zusammenfassen.
    ich finde es toll, dass du den dialog suchst. wie du sagst, extrem ist es im internet immer.
    kleine schritte, drüber nachdenken, gedanken anstoßen 🙂

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Lisi! Danke für deinen Kommentar und ich feue mich auch wahnsinig- dass hier so tolle Leute so toll kommentieren! Ich hatte ein wenig Angst, dass dieses Thema mit zu viel Wut angegangen wird. Aber ich freue mich über diesen Austausch und ich denke so bringt es viel mehr. Ja und ich teile deine Meinung, denn ich schaffe es auch nur kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

      Liebe Grüße

  12. Nathalie sagt:

    Hallo Franzi,

    schön, dass du das Thema ansprichst. Ich finde die Richtung sehr gut.
    Auch kleine Denkanstöße können zu einem Umdenken führen.

    Pelz ist ganz klar sehr hübsch und fühlt sich toll an, aber ist das wirklich nötig?
    Ich selbst trage keinen Pelz.
    In Paris letztes Jahr habe ich einen süßen Second-Hand Laden entdeckt, der auch viele wirklich schöne Pelze hatte. Vielleicht ist das eine gute Alternative?

    Ich finde auch, dass es eine Sache des Bewusstseins ist.
    Ich habe das Gefühl, immer mehr Menschen hören beim Thema Umwelt/Tierschutz/Politk auf und machen sich ihre Gedanken zu den Themen. Das ist gut und geht in die richtige Richtung. Jeder sollte sich und sein Konsumverhalten reflektieren. Brauche ich das wirklich? Und wenn ja (z.B. Fleisch), welche nachhaltigen und regionalen Alternativen gibt es zum Billigfleisch. Genauso kann man sich diese Frage bei einem Pelzmantel stellen. Brauche ich wirklich einen Pelzmantel?

    Liebe Grüße, Nathalie

  13. Lena sagt:

    Hallo liebe Franzi & hallo liebe Leserinnen & Mitdiskutierende 🙂

    ich freue mich sehr über diese Diskussion hier, denn wie häufig habe ich mich schon geärgert, wenn in den sozialen Netzwerken unter einem Pelzbild wieder unsachliche Kommentare und sogar Beleidigungen auftauchten. Auf solche Diskussionen lasse ich mich dann gar nicht erst ein. Natürlich ist es wunderbar, wenn man selber kritisch ist und hinterfragt – aber dann auf andere loszugehen und zu beleidigen, weil diese vielleicht eine andere Meinung haben, oder störrisches Beharren auf dem eigenen Standpunkt, ist nicht die feine englische Art. Und sogar kontraproduktiv für diese Diskussion, wie ich meine. Also Danke 🙂
    Nun zu meiner persönlichen Meinung. Diese ist der deinen, liebe Franzi, sehr ähnlich. Auch mir widerstrebt es sehr, dass so gedankenlos konsumiert wird und Tiere dafür leiden müssen, dass sie letztendlich später ohne Nachzudenken weggeworfen werden. Und wenn man so durch die Läden schaut, das Angebot sieht, dann ist es leider so, muss es so sein, dass die meisten Leute sich nach wie vor überhaupt nicht um Nachhaltigkeit scheren – traurig. Aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass ich selbst sehr viel Wert auf Qualität lege – und oftmals ist der Lederschuh, ist die Ledertasche hochwertiger als das Kunstledergegenstück. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es inzwischen Substitute gibt, die gar nicht so schlecht sind (um Gegenargumenten an dieser Stelle vorzubeugen). ABER: Ich kaufe tatsächlich sehr sehr nachhaltig. Ich besitze vielleicht fünf oder sechs Handtaschen, die bis auf eine zumindest in Teilen aus Leder bestehen. Dafür hat davon auch keine unter 50,-€ gekostet – die eine oder andere aber auch deutlich mehr. Und dazu möchte ich sagen, dass ich als Studentin, die ihr Studium komplett selbst finanziert, für jede gespart und lange überlegt habe, ob sie mir dieses Geld auch wert ist. Und deswegen werde ich diese Taschen auch noch lange tragen. Ich besitze auch den häufig kritisierten (um es dezent auszudrücken) Woolrich Arctic Parka mit Echtpelz. Und ja, ich weiß, dass der Pelz nur Dekoration ist und dafür ein Tier sterben musste. Auch hier möchte ich betonen, dass ich diese Jacke sehr sehr lange tragen werde. Kunstpelz zu tragen, finde ich heuchlerisch, denn das heißt ja nur, dass man eigentlich Pelz schön findet, nicht darauf verzichten mag… dann bitte ganz oder gar nicht. Zumal diese nach spätestens einer Saison total zotteligen „Pelze“ einfach unansehnlich sind und nur dazu führen, dass das Kleidungsstück viel zu schnell wieder entsorgt wird, eben weil es nicht mehr gut aussieht. Wo bleibt da die Nachhaltigkeit und die Liebe zur Umwelt? Das so häufig geforderte Statement? Denn seien wir mal ehrlich: Auf der einen Seite gegen Leder und Pelz zu schimpfen und auf der anderen Seite stattdessen 3-10 Kunstleder (also, wenn man es mal beim wahren Namen nennt: Plastik)-Teile zu kaufen, tut der Umwelt bestimmt nicht gut! Und da kann es zehnmal die hochgelobte Stella McCartney-Tasche sein, das Ganze ist und bleibt Plastik. Zumal sich die wenigsten diese Teile, die wenigstens so schonend wie möglich produziert werden (angeblich), leisten können. Um es kurz zu fassen: Lieber bewusst ein Teil aus Leder kaufen, sich klar werden, dass das mal ein Tier war, das für dieses Produkt sterben musste, und dieses Teil schätzen, als sich als Tierfreund zu feiern, eine Tüte Plastikteile von Zara etc. nach Hause tragen, auf den riesigen Stapel im Schrank packen, und nach ein bis zwei Jahren alles wegzuwerfen. Lieber ein Steak vom Bauern am Ort genießen, als andere für das Salamibrot zu kritisieren und dann im Dezember den Sojajogurt oder Chiapudding mit Erdbeeren bei Instagram zu posten, ohne darüber nachzudenken, dass all diese Produkte um den halben Erdball geflogen sind.
    Natürlich mussten für die von mir kritisierten Produkte keine Tiere direkt sterben – aber oft ist es im Leben doch so, dass die unmittelbaren Auswirkungen am Ende viel mehr bedeuten, als die mittelbaren, nicht wahr?

    Die Sache mit den Medikamenten hast du ja auch schon angesprochen. Dazu, und zu Maya, möchte ich noch etwas sagen: Das ist eine heikle Frage der Ethik, die wohl kaum allgemeingültig zu beantworten sein wird. Für mich selbst kann ich natürlich entscheiden, ob ich ein Medikament beanspruchen möchte, dass an Tieren getestet wurde. An dieser Stelle ist natürlich auch immer zu berücksichtigen, dass man sich diese Frage nur hypothetisch stellen kann, solange man nicht in einer solchen Situation ist. Es gibt ja nun auch solche Krankheiten, die mit verhältnismäßig geringen Aufwand durch Medikamente geheilt werden können, anderenfalls aber tödlich sind. Sich dann gegen das Medikament zu verwehren, wäre meines Erachtens auch nicht richtig, denn es hieße, ein Leben wegzuwerfen. Ein Leben, für das andere vielleicht unendlich dankbar wären und mit dem man noch so viel Gutes anfangen könnte. Aber, und das finde ich noch schwieriger, liebe Maya: was ist, wenn nicht du, sondern ein geliebter Mensch diese Therapie bräuchte, sein Leben gerettet werden könnte? Könntest du es ertragen, deine Mutter oder deinen Freund sterben zu sehen, obwohl es ein Medikament gäbe, was sie oder ihn retten könnte?

    So viel dazu!
    Liebe Grüße,
    Lena

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