Inspiration

Aus Ich wird Wir – wenn die Beziehung alles aufsaugt

5. September 2013 von

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Aus „Du und Ich“ wird „Wir“. Wenn die Beziehung alles aufsaugt. Wir haben wir uns zusammengetan. Ich war immer ganz zufrieden mit der Situation und 2 getrennten Betten. Wieso auch nicht einen Rückzugsort haben? Wieso nicht einmal allein sein? Mal bei ihm schlafen, mal bei mir schlafen. Immer wandern. Etwas Freiheit in der Zweisamkeit und doch teilen wir jetzt ganz offiziell Klingelschild, Bett und Hausrat. Ich fürchte mich nicht und ich glaube, 2 Menschen können eine tolle Zeit verbringen.

 

Doch ich fürchte mich vor diesem ominösen Wort „Wir“, das manche Pärchen schon nach kurzer Zeit überfällt. Aus Du und Ich formt sich dann ein unzertrennbares Geflecht und das Wörtchen „Wir“ wird zum Synonym beider Personen. Alles ist dann nur noch zu zweit möglich.

Jegliche Gespräche und Aktionen können dann auf einmal nur noch mit Wir beantwortet und mit Wir verbracht werden. Am Ende stehen dann 2 Menschen vor mir, die ich nicht mehr erkenne. Einzeln und ohne Wir waren sie wunderbar.

Zusammen sind sie ein Wir, dass sich schwierig umschreiben, ja erfassen lässt. Dieses Wir schluckt das Du und Ich. Nichts geht mehr. Genau davor hatte ich immer Angst, dass ich mich am Ende nicht mehr erkenne und meine Freunde ebenso wenig und das ich im Wir Universum einfach verschluckt werde. Doch ich glaube, ich habe wohl die bessere Hälfte gefunden, die genauso fühlt und mich gern einmal ziehen lässt, Freiräume bietet und gemeinsame Zeiten einfordert. Genau das macht ein wir (kleingeschrieben) doch aus, oder?

Dieses Zusammenkleben zweier Menschen kann auf Dauer einfach nicht gut sein. Weder für das Paar noch für ihr Umfeld. Wenn es eine Delete Taste für diese zwischenmenschliche Beziehungsart gäbe, ich hätte schon mehr als einmal mit vollem Elan auf diese getippt.

wir statt ein Wir.

Aus Ich wird Wir – wenn die Beziehung alles aufsaugt

Kommentare

Bisher 12 Kommentare zu “Aus Ich wird Wir – wenn die Beziehung alles aufsaugt”

  1. Hannah sagt:

    das hast du wirklich schön geschrieben!
    ich liebe es, zeit als wir zu verbringen, find es aber auch total schön und wichtig mal zeit für ein ich zu haben. meine bessere hälfte hat da zum glück die gleiche meinung und ich glaub wenn man sich in so einer wichtigen sache so einig ist, dann ist das eine ganz schön gesunde beziehung 😉 man muss nicht die gleichen freunde haben, immer die gleichen sachen machen und zusammenkleben wie kaugummi um ein tolles paar zu sein. es ist einfach wichtig, dass das wir noch aus zwei ichs besteht, freiräume sind einfach so wichtig und schön!

  2. Antonia sagt:

    so gut 🙂 Und keine Sorge: Aus du und ich muss nicht zwangsläufig ein wir werden. Bei uns klappt das seit 4 Jahren schon sehr gut – und wir sind mehr du und ich, als manch anderes Paar, das zusammenwohnt 🙂 Viel Spaß euch beiden!

  3. D sagt:

    alles gute für euch, dass wird schon….

  4. Franzie sagt:

    Selbst nach 6 1/2 Jahren Beziehung und 2 Jahren Ehe ist ‚wir‘ und ‚du’/’ich‘ bei uns noch super ausgewogen. Jeder braucht seinen eigenen Freiraum, wir sind schließlich als ‚ich‘ und nicht als ‚wir’geboren.. 🙂 Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit mit gemeinsamen Klingelschild!

    Liebste Grüße,
    Franzie

  5. Fanfarella sagt:

    hach schön hast du das formuliert! und so lange ihr noch kein gemeinsames facebook-profil habt, eine gemeinsame mailadresse und ein gemeinsames konto auf das alles fließt, ist doch alles fein 😉 und ich finde zusammenziehen ist ein ganz ein toller schritt, der mit dem verschwinden von dem ICH nicht zwangsläufig einhergeht. auch wenn man kein drittes zimmer haben sollte, das als rückzugsort-zimmer bezeichnet wird. ich finds super, wie ihr das regelt und ich denke, dass sich das bei euch auch von ganz alleine ergibt.. und deshalb werdet ihr auch immer ein wir sein und trotzdem ein du und ich 🙂

  6. Lina sagt:

    Same thoughts <3

  7. Amelie sagt:

    Sehr schön geschrieben. Und ich stimme dir zu. Ich möchte auch niemals zu einem Wir werden. Ganz schrecklich.
    Liebe Grüße 🙂

  8. Caro** sagt:

    Gaanz toll geschrieben 🙂 die selbe Meinung teile auch ich. Ein Wir ist schön, aber ein du und ich muss zwischendurch auch mal sein 🙂

  9. anna sagt:

    ach mensch. und ich liebe das wir. ich kann nicht ohne ihn und er nicht ohne mich. wir sind verliebt wie am ersten tag und das nun seit 5 jahren. ich fühle mich etwas „angegriffen“, „verurteilt“ usw. wenn ich den text lese. das macht mich traurig. ein wir +großgeschrieben+ muss nicht immer negativ sein, finde ich. schade, dass du so denkst 🙁

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Anna! Ich will keinen verurteilen oder angreifen- denn wenn du glücklich bist, ist es doch das Beste! Ich finde nur, ein wir kann so schön sein, wie es will, man darf sich als Person aber nicht darin verlieren. Daher das „Ominöse Wir“ Oder besser gesagt: Klebepaare. Nicht geht mehr ohne ihn. Der Mädelabend? Gestrichen … Das meine ich. Aber wie gesagt, wenn du glücklich bist, was können meine Gedanken dagegen sagen .. nichts. Also nimm es nicht persönlich!

  10. resi sagt:

    Wundervoll! Genauso denke ich auch 🙂 ich denke es kann wunderbar funktionieren sich seine Freiräume zu halten aber man muss hart daran arbeiten und sich manchmal überwinden, nicht in diese Bequemlichkeit zu rutschen, alles gemeinsam zu tun.

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