Wir lernen ja aus unseren Fehlern. Manchmal braucht es seine Zeit, manchmal hätte ich den richtigen Denkanstoß schon ein wenig eher bekommen können. Immer diese Zeitverzögerung, diese Fettnäpfchen und diese unnötige Zeitverschwendung. Gerade in meinem Beruf, der für viele noch neu, unbekannt oder vielleicht auch einfach nur albern klingen mag, habe ich viel auf der Basis von „learning by doing“ erfahren.
Vielleicht auch, weil ich mit eine der ersten Blogger war und wir uns alle immer nur an uns und unseren Erfahrungen orientieren konnten? Im Nachhinein gibt es ein paar Dinge, die hätte ich mir gern schon früher selbst leise ins Ohr geflüstert. Es hätte mir eine Menge Stress, Tränen und Zeit erspart. Aber vielleicht wäre ich heute nicht hier, mit mir als Boss und einem kleinen Unternehmen. Und vielleicht könnte ich euch jetzt nicht meine Tipps mit auf den Weg geben.
Was ich aber weiß, Ich bin ein großer Fan von “sharing is caring”. Daher möchte ich euch heute meine 5 Tipps verraten, die ich meinem jüngeren Blogger- Ich selbst mit auf dem Weg gegeben hätte. Vielleicht hilft es euch etwas sicherer, mutiger und kreativer in diesen Beruf zu gehen. Denn darin steckt so viel Potenzial!
Vertrau dir
Wie wichtig es ist sich zu vertrauen, habe ich jetzt erst lernen können. Wir haben alle ein Bauchgefühl. Wir wissen in unserem Herzen was wir wollen und welchen Weg wir nehmen müssen. Aber manchmal geht der Fokus auf uns und auf unser innerstes Gefühl flöten, weil wir immer wieder nach rechts und links schauen, weil uns mal jemand erzählt hat, achte auf deine Konkurrenz, bleib immer am Ball. Zu einem gewissen Maß stimme ich diesem Gedanken zu, aber am Ende musst du als Blogger für dich selbst den richtigen Weg finden.
Denn ich lese andere Blogs nicht weil sie aussehen wie alle anderen, sondern weil ich die Persönlichkeit dahinter schätze, weil ich den Schreibstil mag, die Themenauswahl, die Bilder oder die Idee des Blogauftritts mich interessieren. Es ist unheimlich leicht, sich in der Arbeit der Anderen zu verlieren. Daher ist es umso wichtiger, sich und seinem Können zu vertrauen.
Kümmere dich um dein Business
Da geht es gleich weiter. Das nach links und rechts Schauen bringt auch mit sich, dass man stagniert. Wir drehen uns thematisch alle um den selben Kuchen, die Tasche, den Schuh und das Thema. Anstatt Lösungen zu bieten und selbst kreativ zu werden, fangen wir an bei anderen die Fehler zu sehen. Auf einmal sind alle anderen Blogger gemein, alle anderen machen es falsch- dabei machen wir es selbst trotzdem nicht besser. Wie oft habe ich in letzter Zeit Texte genau über solche Themen gelesen? Ich kann sie nicht mehr zählen.
Wenn du Blogger bist, dann bist du für dich ganz selbst kreativ. Du solltest nach drei Runden um den heißen Brei einmal aussteigen und selbst wieder einen eigenen Weg für dich finden. Kümmere dich um dein Business, was interessiert dich eine andere Webseite, was interessieren dich die Follower von XY? An sich und seinen Kompetenzen zu arbeiten ist am Ende eine viel wichtigere Zeitverschwendung, als an fremden Themen und Meinungen, die uns nicht weiterbringen und die wir schon zu oft durchgekaut haben, festzuhalten.
Stell dich nicht über andere
Schätze deine Arbeit. Ja! Zeig was du kannst, sei stolz auf dich. Aber bitte stell nicht deine Arbeit über andere. Du machst bessere Bilder? Du schreibst bessere Texte? Du hast mehr Follower? Alles total ok und du darfst dich freuen. Aber am Ende entscheidet der Leser wen oder was er gern liest und feiert. Auch das ist völlig ok, denn es wird immer mehrere Meinungen, Geschmäcker und Varianten von Blogs geben. Alle sind auf ihre Art wunderbar. Nur weil uns etwas nicht in dem Kram passt, muss es für andere nicht auch so sein. Daher stell dich nicht über andere, nimm dich nicht wichtiger als du bist. Wir kochen alle mit Wasser. Für mich auch von Leserseite aus, kommt es immer auf das WIE an.
Sei ehrlich
In der Medienbranche ist es schon fast eine ironische Aussage. Aber bei alldem was gezeigt wird, musst du zu dir selbst und auch zu deinen Blogpartnern (Leser/ Agentur/ Kunde) ehrlich sein. Bau dir etwas auf das nicht aus Lügen, Fälschung und unterschwellig bösen Worten basiert. Sei ehrlich. Ehrlich zu dir, zu deinen Lesern und deinen Arbeitspartnern. Deadlines sind nie endgültig, ein Beitrag der dir selbst nicht richtig gefällt, muss nicht aus Zwang veröffentlicht werden und nicht jeden Kommentar musst du schweigend hinnehmen. Du darfst ehrlich sein, du darfst Fehler machen, du musst nur irgendwie daraus lernen. Ehrlichkeit zahlt sich am Ende aus. Auch wenn, es dann mal Gegenwind gibt. Das gehört leider dazu. Denn Ehrlichkeit wird immer gefordert, aber wenn sie dann da ist, wird es oft unbequem.
Verliere nie den Spaß
Schwierig heutzutage. Wir merken oft erst was es bedeutet selbstständig zu sein, wenn all der ganze Bürokram dazukommt. Wenn dein Hobby zum Beruf wird merkst du schnell, da geht etwas verloren. Die Leichtigkeit kann zur Last werden, wenn Miete, Nebenkosten und Lebenskosten auf einmal ganz real werden. Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft ist groß, noch größer wird er wenn du mutig bist und aus einem geregelten 9 bis 17 Uhr- Arbeitstag aussteigst.
Auf einmal ist da niemand mehr, der dir jeden Monat regelmäßig an einem festen Datum Geld auf dein Konto überweist. Du musst dich selbst um Rente, Krankenversicherung das pünktliche Zahlen der Steuern kümmern. Der Druck kann groß sein, aber daran musst du dich gewöhnen und auch, dass es am Ende alles noch Spaß machen sollte. Du hast dich aus einem guten Grund für diesen Schritt entschieden. Verliere diesen Grund nie aus den Augen. Und wenn du doch genug davon hast, dann ist es auch ok, wieder zu einem 9 – 17 Job zu wechseln. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden, um den Spaß und die Freude im Leben und im Job nicht zu verlieren.
Als selbstständige Bloggerin steckt viel hinter einer Seite, dass habe ich lernen dürfen. Auch wenn ich weiß, für manche sieht es mehr nach Hobby als nach Arbeit aus. Aber wir wissen, jeder Beruf hat seine anstrengenden Seiten. Ich habe mich dafür entschieden und auch dafür, mein Wissen mit euch zu teilen.
Liebe Grüße
Hallo Franzi,
als Blogneuling bekomme ich wirklich oft zu hören: „Schau auf die Konkurrenz und was du dort lernen kannst. Nicht kopieren, aber dennoch abschauen.“ Ich weiß nicht mal, was das heißen soll, und wie genau ich das machen soll, weiß ich auch nicht. Schön, dass es auch mal andere Tipps gibt als das gebetsmühlenartige „Blogger sind Freunde und dennoch Konkurrenz“, das doch nur verwirrt. Und ich sehe es wie du: Man muss sich auf sich selbst konzentrieren und auf seine eigene Arbeit. Und ja, das ist wohl leichter getan als gesagt.
Übrigens, also Nicht-Fashion-Blogger stört es mich überhaupt nicht, wenn eine gewisse Tasche oder bestimmte Schuhe von ganz vielen Moden-Bloggern getragen werden. So sind eben Trends. Früher trugen es vielleicht Topmodels und Musikerinnen, heute Blogger. Die Sachen werden ja trotzdem unterschiedlich kombiniert. Nur: Wenn Styles bis ins Details nicht mehr auseinander zu halten sind, langweile ich mich als Leser, das ist klar, und weiß nicht mehr, welche Persönlichkeit eigentlich dahinter steckt. Mir ist es lieber, dass auch Sachen gezeigt werden, die ich mir niemals kaufen würde als dass alle gleich aussehen 😉 Und das heißt nicht mal, dass alles mega-krass-super-innovativ mit fünf Stilbrüchen kombiniert werden muss, um herauszustechen. Dein Outfit in diesem Beitrag ist schlicht und es gefällt mir ausgesprochen gut – trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit.
Einen schönen Donnerstag!
Lieselotte von http://www.lieselotteloves.wordpress.com
Vielen lieben dank für den tollen Beitrag – und nein, ich hatte nie das Gefühl von anderen Kopieren zu müssen 😉 Aber mir geht es auch nicht um Leserzahlen etc.
Sehr schöner Artikel, gerade für mich als eine Bloggerin, die noch ganz am Anfang steht! Ich werde mir die Tipps definitiv zu Herzen nehmen in Zukunft (:
Liebe Grüße
Tabea
http://bytabea.com/
Danke für diesen schönen Artikel!
Es ist manchmal gar nicht leicht, denn natürlich informiert man sich, und das ist auch wichtig wie ich finde, was so die Trends und Themen innerhalb der eigenen Blog-Nische sind. Was man aber nicht tun sollte ist das Verkrampfen und ewige Vergleichen dabei. Ich finde es toll, dass Du herausgestellt hast, dass man auch mal ganz eigene Wege/Themen gehen soll anstatt immer den gleichen Brei mitzukauen. Mut ist hier wohl das Wichtigste. Fällt mir auch schwer, aber ich werde da weiter an mir arbeiten. Schöner Input!
Liebe Grüße,
Meike
Franzi, dann hast du ja schon selber erkannt, warum so viele deine Beiträge lesen ? Es ist immer wieder schön einen Text zu lesen, aus dem einem die Persönlichkeit entgegen hüpft! Und gerade wenn du schreibst, dass es anstrengend sein kann schreiben zu müssen, wundert es mich total, dass jeder Text so herzlich und liebevoll geschrieben. Ganz ehrlich? Das ist wie Zukker. Wie du Zukkermädchen 🙂
Liebe Grüße und bleib so wie du bist
Anna
Was für ein wundervoller Post!
Herzlichen Dank, dass du die mit uns einen Teil deiner Errfahrungen und Geschichte teilst. Ich finde man merkt, wie viel Herzensblut und Leidenschaft in jedem deiner Beiträge liegt <3
Liebe Grüsse
Michaela
Michaelablog
Von den gefühlten 100 Blogs die ich mal verfolgt habe, sind nur noch 4 übrig. Deiner gehört auch dazu. Ich mag deine Art zu schreiben total. Liebe Grüsse aus der Schweiz.
Franzi? Du bist einfach viel zu sympathisch, weißt du das? 😀
Alle Welt redet über die schlechten Stimmungen unter Bloggern und du stellst dich einfach mal dagegen, und dann auch noch mit so schönen Tipps! Genau deshalb lese ich deinen Blog total gerne 🙂
Liebe Grüße 🙂