Wie ist es zu lieben und was macht Liebe wirklich aus? Ob Single oder in der Beziehung, wir hinterfragen uns selbst und jeden anderen ständig.
Been there, done that. Was ist Liebe für mich? Wie merke ich sie? Wann liebe ich nicht mehr, und können wir uns „entlieben“?
Egal ob du gerade in einer Beziehung bist, im On/Off oder ob du allein die Welt erlebst, du fragst dich immer wieder was Liebe für dich bedeutet und wie du sie erkennst. Du fragst dich auch, wie sich die Liebe anfühlt und wann du weißt, dass du verliebt oder wann du es nicht mehr bist. Ist es das große Kribbeln, der große Knall, das ständige Gefühl verrückt nach ihm oder ihr zu sein? Sind es diese lauten Abende, an denen ihr die wildesten Sachen zusammen erlebt, oder doch die Couchmomente, an denen sich zwei Hände in der Chipstüte berühren? Muss sich immer sofort ein Gefühl einstellen?
Läuft das „Kennenlernen und Verlieben“ mit wachsender Erfahrung auf Sparflamme? Oder ist alles von heute auf morgen komplett auf den Kopf gestellt, wenn du die eine Person triffst? Braucht die Liebe Zeit zu wachsen, oder ist sie manchmal vielleicht schon längst gegangen, obwohl wir noch ein Bett teilen?
Die erste Liebe ist oft die Basis für jede weitere.
Wir nehmen uns aus der ersten Liebe eine individuell angefertigte Gefühlsschablone mit. Das Herz nimmt sich an, was es erlebt und schöpft im Guten wie auch im Schlechten immer wieder aus diesen Erfahrungen. Ein heimlicher Maßstab der uns schützen kann, aber auch manchmal überschützt. Liebe ist viel zu vielfältig und kaum in Worte oder gar Leitsätze zu fassen. Auch wenn wir es immer wieder versuchen, merken wir mit dem Älterwerden und den aufkommenden und gehenden Beziehungen, dass sie einfach beginnen können, aber nie so verlaufen, wie wir es uns vorstellen.
Die Liebe, die wir uns gern ausmalen, das Gefühl das wir uns gern vorstellen, ist immer geprägt von viel. Viel Gefühl, viel Sehnsucht, viel Empathie, viel Verständnis, viel Aufgabe. Viel Aufopferung, viel Drama, vielen Tränen, viel Schmerz, viel Liebe. Alles muss laut und sofort da sein. In jedem Film, in jeder Erzählung, in jedem Rückblick, in jedem Roman wird Liebe nie im stillen Kämmerlein beschrieben, sondern immer opulent. Immer so, dass alle ganz genau sehen und spüren können, was Liebe sein soll.
Dabei merke ich erst jetzt, dass Liebe vor allem Langeweile ist. Die Zeit, die wir jeden Tag teilen, die Zeit die wir zusammen beim Zähneputzen, Kochen oder Bett beziehen nutzen, um zusammen zu sein. Langweilig, ganz normal, aber schön.
Manchmal ist es viel schöner langweilig miteinander zu sein, aber sich geborgen zu fühlen. Sich verstanden zu fühlen, sich abgeholt zu fühlen. Das bedeutet Liebe für mich.
Die Kolumne ist so toll geschrieben! Ich kann mich mit deinen letzten Sätzen so identifizieren. Man kann so glücklich sein, wenn man jemanden findet, bei dem man sich geborgen fühlt. Häufig sind es selbst diese langweiligen Sachen, die einfach schöner sind, wenn man sie zu zweit macht. 😊
Keine Geheimnisse, Respekt, Verständnis und das schmerzhaft traurige Gefühl wenn man denkt „Was wäre, wenn er nicht da wäre…“- das ist Liebe. Woher ich das weißt? Weil ich seit XX Jahren das Glück habe, nicht alleine zu sein. Liebe Grüße!
Du hast das schon ziemlich gut in Worte gefasst. Liebe ist so viel mehr als eine Partnerschaft. Liebe bedeutet Aufrichtigkeit, Freundschaft und immer füreinander da zu sein. Nicht gleich alles hinschmeißen, nur weil es mal Probleme gibt. Man muss und darf sich streiten können und sich wieder vertragen.
Und vorallem wie du sagst: Man darf auch zusammen Langeweile genießen – weil es nach vielen vielen Jahren nicht möglich ist, jeden Tag neue Abenteuer zu erleben.
liebe Grüße
Jasmin von http://www.jasminjuin.de