…und später bereut? Wie heißt es doch so schön:
„In der Liebe müssen wir Kompromisse eingehen.“ Wir sollen etwas aufgeben, um gemeinsam glücklich zu sein; Etwas an unserem Verhalten ändern, an der Einstellung drehen und dann wird es auch passen. Aber gibt es etwas, das wir Frauen für die Liebe getan haben und am Ende einfach nur bereut haben? Etwas das uns Zeit, Seele und Energie gekostet hat, und bei dem wir später festgestellt haben: Es war alles umsonst.
Was hast du schon für einen Mann getan und es später bereut?
Frau Nummer eins: 27 Jahre jung, von natürlichem Blond zu künstlichem Braun.
Irgendwie ist es mir immer noch etwas peinlich darüber zu sprechen. Ich war naiv, verliebt und dachte, mein Freund würde dasselbe für mich tun. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr dem Partner nie genug sein könnt, auch wenn ihr alles für ihn tut? Gott, wie blöd ich gewesen sein muss, aber ich wollte ihm so sehr gefallen, dass ich mich für ihn um 180 Grad gedreht und komplett verändert habe. Und ich meine es so, wie ich es sage: Ich war nur auf mein Aussehen fixiert. Ich dumme Pute glaubte, wenn ich dem Beuteschema meines Ex-Freundes absolut entspreche, wird er mich so lieben wie ich bin.
Allein in diesem Gedanken steckt schon so viel Blödheit, dass ich mich heute immer noch frage „Warum?“.
Warum bist du jede Woche ins Solarium gerannt, hast dir deine Haare in Pechschwarz gefärbt und dir im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch abtrainiert? Weil er so eine Frau wollte. Aber wir lernten uns kennen, als ich dünn wie eine Bohnenstange war, langes blondes Haar hatte und eine unglaublich zarte helle Haut besaß. Jetzt wisst ihr auch, warum mir das so endlos peinlich ist, über diese Zeit überhaupt aus dem Nähkästen zu plaudern. Immer wenn ich in das Familienalbum schaue, sehe ich da ein zu braunes Brathähnchen mit viel zu engen weißen Tops und Sporthosen, und einer künstlichen Haarpracht bei der alle lachen mussten. Nur ich dachte immer nur daran, dass es ihm gefällt. Ich habe mich völlig von ihm leiten lassen, obwohl ich nie sein Typ war und sein würde.
Ich habe zwei Jahre gebraucht, um ihn aus meinem Kopf zu bekommen und die schwarze Farbe wieder zu einem natürlichen Blond werden zu lassen. Heute erkenne ich manchmal noch einzelne Strähnen, die mich hoffentlich immer darin erinnern werden, dass kein Mann der Welt dir raten sollte, dich komplett für ihn zu verändern.
Frau Nummer zwei: 32 Jahre alt, nicht ganz gewollt Mutter.
Wie oft haben wir über Kinder geredet? Jeden Tag. Wie sehr er sich das wünschen würde, mit mir eine Familie zu gründen, und dann dieses Ding mit dem „Für immer und ewig“. Klingt gut, oder? Das ist es doch was wir Frauen uns wünschen. Eine kleine Familie aufbauen und glücklich und zufrieden zusammen leben. Ein Märchen, ein Träumchen. Alle meine Freundinnen waren ja so neidisch und gratulierten mir zu diesem Exemplar von Mann. Es gab nur ein Problem an der ganzen Sache- Ich wollte es im tiefsten Inneren meines Herzens nicht.
Irgendwo in mir schrie eine kleine Stimme immer wieder: „Machs nicht, du wirst nicht glücklich“.
Aber ich war zu jung, um auf diese kleine Stimme zu hören. Familie, Freunde und Freund redeten mir jeden Tag mein Glück ein und wenn ich ehrlich bin, es gab keine offensichtlichen Alternativen. Überall ist es doch immer das Gleiche als Frau: Bist du vergeben, bist du verheiratet. Habt ihr ein Kind kommt bald das Zweite, und wie läuft es im Haushalt? Niemand hat mich nach meinen beruflichen Ambitionen gefragt. Es ging immer nur darum Ehefrau und Mutter zu sein, und das war ich mit 25 dann auch. Kurz war das alles ein Traum, kurz war es große Liebe und großes Glück, aber jetzt sind wir geschieden und ich alleinerziehend.
Ich liebe mein Kind, ich tue alles für mein kleines Wesen, aber ich hätte gern drei oder vier Jahre mehr Zeit für mich gehabt, damit ich eine gute und faire Beziehung habe. Auch um dem Kind die Liebe zu geben, die es verdient. Ich bemühe mich jeden Tag, aber ich glaube ein paar Jahre mehr Lebenserfahrung hätten mir gut getan. Ich weiß eines bestimmt: Ich werde meinem Kind nichts vorschreiben. Jeder muss für sich sein Glück finden, und muss es vor allem nicht an einen Mann binden.
Frau Nummer drei: 18 Jahre alt und ständig beim Arzt.
Wie spricht man mit anderen Frauen und Freundinnen über das Sexleben, ohne seinen Freund zu belasten? Oder ohne jemanden auf die Füße zu treten, oder, oder, oder. Ich hatte schon mehrer Geschlechtspartner, bin aufgeklärt, offen und gehe auch so mit meiner Sexualität um. Ich dachte auch, dass wir im Jahr 2019 gesellschaftlich schon bereit sind, dass ich die eine oder andere Sache auch mal ansprechen kann. Aber irgendwie fehlt mir dann doch der Mut, weil auch alle immer erzählen wie toll der Sex ist, wie toll alles passt und dass es wirklich niemals Probleme gibt.
Als hätten alle Menschen die perfekte Vagina und den passenden Penis dazu gefunden.
Aber ganz ehrlich: Mein neuer Freund, für den ich wirklich viel empfinde, hat den wohl seltsamsten Penis der Welt. Die Form, die Breite, keine Ahnung was es ist, aber es passt bei mir nicht. Ich hatte dieses Problem noch nie, aber auch wenn ich erst 18 bin, hätte ich gern einmal gewusst, dass es solche Probleme gibt die auch noch mit Schmerzen verbunden sind. Ich war früher sehr aktiv und habe es geliebt, geliebt zu werden. Heute? Täusche ich gern mal Migräne vor, meine Tage oder einen schnellen Orgasmus, damit es schneller vorbei ist. Ich traue mich nicht es anzusprechen, weil ich im Grunde weiß, was es ist. Wir passen da unten nicht zusammen und dann müsste ich mir eingestehen, dass es vorbei ist. Denn was will ich mit einer Beziehung in der ich aktiv auf Sex verzichten muss, weil ich sonst drei Tage lang nicht auf Toilette gehen kann?
Also nehme ich es hin, gehe immer wieder mal zum Arzt für eine Salbe und hoffe irgendwie, dass es sich von allein erledigt. Aber ich habe das Gefühl, dass das alles umsonst ist und ich meine und seine Lebens- und Lustzeit verschwende. Ich weiß nicht einmal ob er etwas bemerkt, aber schön kann es auch für ihn nicht sein. Aber ich tue es dennoch für ihn.
Ich kann überhaupt nicht sagen wie sehr mich diese Erfahrungsberichte mitnehmen.
Besonders der letzten Dame würde ich gerne sagen, dass ein erfülltes Sexleben auch funktionieren kann, wenn der Penis nicht in die Vagina passt. Man kann das auch einfach lassen und es sich auf anderen Weg schön machen.
Aber ganz sicher sollte man nie nie niemals etwas tun, was einem Schmerzen bereitet!