Ihr stellt mir immer wieder die Frage ob es sich noch lohnt einen Blog zu starten. Daher nehme ich mir heute einmal Zeit um euch auf diese Frage zu antworten und ein paar Tipps in Sachen Gedanken verwirklichen mit euch zu teilen.
Vorweg: Ich glaube immer noch an das Medium Blog und das hat viele gute Gründe. Einige findet ihr hier schon, aber auch zwei Jahre später kann ich euch sagen, dass sich das Bloggen noch lohnt, besonders wenn ihr das Gefühl habt etwas sagen zu wollen. Wo ich früher noch davon ausging, dass ein reiner Outfitblog mit vielen Bildern genau so relevant ist wie ein textlastiger Blog, habe ich meine Sichtweise etwas geändert. Nicht weil es nach weniger Anspruch aussieht, sondern viel mehr weil Instagram einfach das perfekte Medium dafür geworden ist.
Wer nur Outfitposts posten und seinen Stil im Netz präsentieren will, der ist mit der Plattform Instagram viel besser bedient. Sie ist einfacher zu handhaben und bietet bald auch noch einfacherere Funktionen an etwas nachzushoppen. Instagram arbeitet gerade an einer Shopversion, in der ihr die App nicht einmal mehr verlassen müsst, wenn ihr einem heißen Teil nachjagt.
Der Blog hingegen wird in Zukunft wohl nicht mehr all zu sehr für Outfitposts relevant sein. Für ein paar Bilder ist es einfach nicht mehr nötig Instagram zu verlassen, und viele tun das eben auch nicht mehr.
ABER
Die Plattform Blog kann Texten ein wunderbares zu Hause zu geben. Der Text auf dem Blog hat Bestand und kann dank der Überschrift und ein paar SEO Tricks ganz easy im Netz gefunden werden. Der Post ist immer wieder anklickbar, ergänzbar und nur von euch selbst zu löschen. Er funktioniert unabhängig von den undurchsichtigen Algorithmen Instagrams, und genau das zahlt sich auch für Wörter, Gedanken und Themen aus, mit denen ihr mehr sagen wollt. Denn dafür nehmen sich die Menschen noch immer Zeit- natürlich nicht mehr jeden Tag, aber immerhin noch so oft, dass ich aus meiner Erfahrung heraus sagen kann: Schreiben lohnt sich.
Ein großer Pluspunkt des eigenen Blogs ist,
also die eigene Kontrolle über die Inhalte und die Unabhängigkeit von einem fremden Dritten. Bei Instagram fällt mir immer mehr auf, dass die Plattform kaum noch die Möglichkeit bietet, guten Inhalt an die Menschen zu bringen, die ich auch erreichen will. Der Algorithmus ist kaum zu durchschauen, wenn es um die Verbreitung des Contents geht, der mehr als fünf Sätze beinhaltet. Der User kann kaum noch in Ruhe und wann er will Texte, Themen und Meinungen konsumieren.
Nicht gesehen, nicht online gewesen- gelöscht oder erst durch Zufall 5 Tage später entdeckt. Mühselig, oder?
Für mich als User sind Blogs noch immer das Medium, das ich bediene wenn ich mehr wissen will. Instagram dient mir teilweise nur noch als Inspiration oder als Zeitvertreib. Der Blog ist mein Sprachrohr, mit dem ich meinen Ton anschlagen und meine Bilder posten kann, und mit euch direkt in den Austausch treten will. Ich kann direkt auf eure Kommentare eingehen und hier wesentlich ausführlicher antworten.
Ein Pluspunkt auf Instagram: Die Sprachnachrichten. Bei allen anderen Formen der Direktnachrichten wird es über den Tag verteilt bei Fragen an meine Community schon nicht mehr überschaubar. Auch das Suchen in den Nachrichten ist so gut wie nicht möglich. Gern verschwinden auch Kommentare, gehen nicht durch oder versinken in all den anderen Benachrichtigungen im Nirvana. Auf dem Blog kann ich mir das durch einen sinnvollen Aufbau selbst strukturieren und selbst entscheiden, wann ich wie antworte.
Unabhängigkeit ist mein nächstes Stichwort.
Der Blog geht durch viele Phasen, wurde aber nie zum Nachteil für meine Leser verändert- außer ich versaue von ganz allein das Layout. Was Instagram vor hat ist ungewiss und wird nicht immer für eine bessere Nutzbarkeit weiterentwickelt, auch wenn Zuckerberg das behauptet. Und das ist wohl das größte Problem an dieser Plattform.
Einen weiteren Punkt möchte ich gern anbringen: Schutz. Wie schützen wir unsere Daten? Seit dem letzten Jahr hat sich für mich als Bloggerin einiges geändert und somit auch für euch als User meiner Seite. Ich muss darauf achten, dass nichts was ihr mir schreibt und wie ihr euch hier anmeldet an Dritte ohne euer Wissen und Einverständnis weitergeleitet wird. Dafür bin ich direkt haftbar. Wie pragmatisch der Mutterkonzern Facebook das sieht hat sich dank einiger Leaks in der Vergangenheit gezeigt: Sie brauchen eure Daten, denn damit wird richtig viel Geld verdient.
Zensur.
Instagram löscht gern Inhalte und lässt andere wiederum stehen, bei denen wir hier in Europa nur den Kopf schütteln können. Die Systematik dahinter ist unklar. Ein weiteres Problem wird aber vielleicht auch die Blogseiten betreffen: Die Reform des Urherberrechts und Artikel 13. Was wird nach dem Durchwinken von Artikel 13 noch von Blogs und großen Plattformen übrig bleiben? Das steht in den Sternen, wobei wir uns auf jeden Fall aktiv für eine gute Lösung einsetzen werden.
Entfaltungsmöglichkeiten.
Das klingt erst einmal etwas seltsam. Auf Instagram habt ihr natürlich die Möglichkeit euch in Bild, Video und Wort zu entfalten- aber der Blog bietet für die Umsetzung einer Idee viel mehr Platz und Zeit. Der Inhalt erhält nicht nur 24 Stunden Aufmerksamkeit und ihm werden nicht nur Bruchteile von Sekunden geschenkt und gerade mal die ersten fünf Worte mitgenommen. Wer gern liest und schreibt nimmt sich die Zeit und wird mit einem Blog für Texte und Gedanken glücklicher werden.
Blogs sind also im Jahr 2019 für mich wieder verstärkt im Fokus, wenn es um die eigenen Werke, Gedanken und kreativen Möglichkeiten geht und wir auf Tiefgang setzen. Content. Ich könnte mir immer noch nicht vorstellen mit dem Bloggen aufzuhören, denn dann müsste ich das Schreiben sein lassen. Instagram ist eine wunderbare Möglichkeit meine Bilder und Videos kurz und knackig zu präsentieren, die Basis wird in 2019 für mich jedoch immer noch der Blog sein.
Lohnt es sich noch einen Blog zu starten?
Ja!- Wenn du etwas zu sagen hast das länger präsent sein soll, Menschen erreichen muss und dafür mehr Zeit benötigt.
Ein schöner Beitrag, welcher es mal wieder auf den Punkt bringt. Ich sehe es ähnlich. Instagram ist natürlich gerade in aller Munde und sehr beliebt. Wenn man jedoch gerne schreibt und damit andere inspirieren will, andere berühren will, dann ist der Blog doch das bessere Medium 🙏 und wer weiß wie es mit solchen Plattformen in der Zukunft weitergehen wird. Der Blog gehört einem- sein eigenes kreatives Stückchen ❤️
Liebe Grüße
Larissa
Finde, dass Du die Frage sehr reflektiert beantwortet hast. Für mich war die Antwort eigentlich direkt JA. Ich zähle aber auch zu den Leuten, die gerne Texte veröffentlichen und Fotos eher als Dekor dazu geben. Und zu den Leuten, denen der Profit/ die Bekanntheit des eigenen Blogs egal ist. Dennoch stellen sich viele natürlich die oben genannten Fragen. Unabhängigkeit ist für mich auch ein großer Punkt. Über ein Instagramprofil hat man sicher Macht und Gestaltungsspielräume, doch ist es letztlich ein Profil in einer anderen Plattform. Ein Blog ein ganz eigener Ort (so empfinde ich das zumindest).
Es lesen natürlich immer weniger Menschen Blogs, aber so lange ich gerne bei anderen rumlese, werde ich bei mir auch etwas reinschreiben. (vielleicht auch danach noch). Und hoffentlich du auch!
LG, Ana http://www.disasterdiary.de
Liebe Franziska, ganz großartig geschrieben! Auch ich nehme mir tatsächlich immer weniger die Zeit, in Blogs rein zu lesen, aber wenn ich es tue, bin ich danach immer wieder befriedigt. Während mich Instagram echt oft nervös macht, weil es einen zwingt, ja nichts zu verpassen… diese Abhängigkeit und die Kürze der Sequenzen, in denen Content geboten wird, lassen gar nicht zu, in Ruhe einen eigenen Gedanken zu fassen. Also Danke immer wieder für deine Gedanken hier auf dem Blog!
Liebe Grüße aus Leipzig