Kolumne

Letters to myself: Du darfst auch mal an dich denken

27. August 2017 von

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Du darfst auch einmal „Fuck You“ sagen und die „Ich kümmere mich jetzt um mich“- Karte ziehen.

Eigentlich bist du doch selbstbewusst! Du weißt was du willst und kannst richtig nerven, wenn es nicht nach deiner Nase geht. Man kennt und schätzt deine große Klappe in den richtigen wie auch falschen Momenten. Geht doch, du setzt dich ein für dich und deine Bedürfnisse. Denkst du, oder?

Aber ist dir nicht aufgefallen, dass du am liebsten immer Friede Freude Eierkuchen bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen hättest? Diese Harmoniesucht ist dir so wichtig, dass du bei dir die Schuld suchst wenn dir jemand auf die Füße tritt, zu spät kommt oder gar nicht erst erscheint. Es gibt ja auch immer einen Grund warum der andere so reagiert. Bla Bla.

Es soll ja Menschen geben, denen könnte man noch ruhigen Gewissens auf einer großen einsamen Straße mit Schmackes in den Rücken fallen und sie würden glatt überlegen, ob sie wirklich richtig standen.

Merkst du selbst oder? Aber vielleicht war das schon immer so? Vielleicht hat man dir früh gesagt wie Mädchen zu sein haben und wie man sie am liebsten mag: Angepasst und nicht aufrührerisch. Wenn du dann doch mal den Schritt nach vorn gewagt hast, hieß es gleich „Zicke nicht so rum“, „Hab dich nicht so“, „Das geziemt sich nicht und was werden die anderen denken?“ „Sei mal bitte nicht so egoistisch.“

Erkennst du dich wieder? Wie, das hast du schon lange hinter dir gelassen? Wie war das in der letzten Woche?

Endlich mal wieder ein Lebenszeichen deiner verschollenen Freundin. Sie wollte einen Schlafplatz, weil sie hier IN DEINER Stadt kurz stoppen würde. Du bereitest alles vor und lässt alles stehen und liegen, um dann zu bemerken, da kommt niemand mehr vorbei. Wieso? Sie hatte den Zug verpasst, keine Lust mehr zu reisen, absagen war nicht drin. Ziemlich blöd, oder? Aber warte, vielleicht hatte sie einfach zu viel zu tun. Immerhin hat sie Liebeskummer, ist gerade umgezogen und weiß nicht wo ihr der Kopf und Anstand steht. Stimmt, das muss man verstehen, aber nicht hinnehmen. Bitte die Arschlochkarte ziehen und der Freundin mal den Kopf waschen, als immer nur Verständnis zeigen. Denn wer hat wieder seinen ganzen Tagesplan umgeworfen und nicht alles geschafft, um am Ende doch keinen Besuch zu erhalten? BINGO- du.

Du weißt inzwischen was richtig schlechtes Verhalten ist, du weißt auch was dir nicht gut tut. Jetzt musst du sie nur noch ziehen, die, ist „Mir gerade egal“- Karte. Du musst dich um dich kümmern und nicht für alles und jeden ständig das größte Verständnis aufbringen. Manchmal glaubst du immer noch, dass das große Ganze und die Harmonie bei allem was passiert wichtiger ist als dein eigenes Seelenheil. Solange du aber nicht auch an dich denkst und für dich sorgst, wird es schwer sein die Balance im Leben zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Du kannst nicht alle glücklich machen, du kannst nicht von jedem geliebt werden und du musst dich auch um dich kümmern. Nicht mega egoistisch und in jeder Situation nur auf dein Bestes bedacht. Nein! Du musst dich um dein Seelenheil kümmern und überlegen was du brauchst um glücklich zu sein. Um sich selbst kümmern ist immer die Basis für alle weiteren Schritte und hat rein gar nichts mit Selbstverliebtheit zu tun.

Schule deinen Blick für dich, sag auch mal nein und kümmere dich um dich, vor allem dann wenn du selbst genug zu tun hast. Dadurch wirst du nicht zu einem scheiß Menschen. Du kannst doch auch nur eine richtige Hammerfrau sein, wenn du dich selbst liebst, wenn du weißt was du willst, wenn du deine Ecken und Kanten akzeptierst und dich auch um dich kümmerst.

Wenn andere ein Problem haben, musst du es ja nicht immer wieder mehr zu deinem machen.

 

Du darfst auch mal an dich denken.

Du darfst auch einmal „Fuck You“ sagen und die „Ich kümmere mich jetzt um mich“- Karte ziehen.

 

Alles Liebe

Kommentare

Bisher 6 Kommentare zu “Letters to myself: Du darfst auch mal an dich denken”

  1. Claudia sagt:

    Toller Artikel- er trifft den Nagel auf den Kopf zu 1000% erkenne ich mich tatsächlich wieder. Lieben Gruß aus dem Ruhrgebiet

  2. Kristina sagt:

    Ein Beitrag, der mich wirklich zum Schmunzeln gebracht hat liebe Franzi. Ich musste auch in einer Freundschaft irgendwann die „Fuck You“-Karte ziehen und sie dann leider auch beenden. Wenn man selbst permanent zu kurz kommt, macht das Ganz dann leider keinen Sinn mehr. Im Endeffekt erleichter so etwas oft sehr und man fühlt sich sehr befreit danach! Natürlich sollte man dieses Verhalten dann alleridings nicht überstrapazieren, denn als eiskalter Egoist will dann doch keiner gelten bzw. möchte ich das nicht sein.
    Liebe Grüße & noch einen schönen Sonntag ♡Kristina
    TheKontemporary

  3. Rebecca sagt:

    Liebe Franzi,
    ein ganz wundervoller Beitrag, mit dem du wirklich 100% Recht hast. Erst heute hatte ich eine Situation, so wie Du sie beschrieben hast und diesmal, war mein Verständnis einfach aufgebraucht. Diesmal hatte ich schlichtweg keine Lust nach Entschuldigungen für das Verhalten Anderer zu suchen, nur damit sie sich benehmen können wie sie wollen und dann am Ende voller Überzeugung denken, sie hätten ja auch nichts falsch gemacht.
    Wenn ich eines gelernt habe ich der letzten Zeit, dann das Konsequenz, das Einzige ist, was hilft und das es nichts mit Egoismuss oder zickig sein zu tun hat, wenn man selber sich einfach etwas Wert ist und einen Anspruch daran stellt, wie man von Anderen behandelt werden möchte. Schließlich behandele ich jeden ja auch nur so, wie ich selber auch behandelt werden möchte. Das sollte doch möglich sein!
    Aber es ist wohltuen zu sehen, dass Du so offen aussprichst, was sich viele nicht einmal trauen zu denken!

    xo Rebecca
    https://pineapplesandpumps.com/

  4. Barbarella sagt:

    Genauso geht es mir auch oft. Ich achte immer viel zu sehr darauf, dass es den anderen gut geht, anstatt mich mal etwas wichtiger zu nehmen. Ich hatte mich mal mit einer Freundin zum Kinogehen verabredet. Hatte Karten gekauft und mir Zeit genommen, und mich riesig auf unseren Abend gefreut. Sie rief kurz vorher an, dass sie nicht kommen könne. Ihre Ausrede war einfach nur Müdigkeit. Ganz ehrlich, ich hatte mich maßlos geärgert. Ich bin ihr zwar nicht böse, aber eine Einladung meinerseits hat sie seither nicht mehr bekommen. Ich bin auch der Ansicht, dass Konsequenz auch bei den engsten Freunden angebracht ist. Sie schadet ja nicht. Im Gegenteil, dann wissen die Freunde wenigstens wo sie dran sind 😉

    Liebe Grüße, Barbarella <3

    https://barbarella149.wordpress.com

  5. Iris sagt:

    Wieder einmal ein wunderbarer Beitrag, den du da verfasst hast!

  6. Dani sagt:

    Ein wunderbarer Artikel, den man sich zu Herzen nehmen sollte! 🙂

    Grüße von
    einer, meist stiller, Mitleserin deines tollen Blogs – bitte mache immer weiter so!

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