Kolumne

Love Money and Friendship

Wir zwei Damen haben unterschiedliche Einstellungen und trotzdem können wir uns riechen. Nur Dame Nummer drei kommt mit einer der beiden Damen nicht klar. Was ist wenn das Geld des Partners eine zu große Rolle …

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… in der Freundschaft spielt? Was ist, wenn wir Frauen uns für oder gegen eine Beziehung entscheiden, in der er mehr Geld verdient?

-Love Money and Friendship-

Freundin Nummer 1:

Ich gebe zu: Ich habe immer gedacht der Status beziehungsweise das Konto meines Partners ist mir nicht wichtig. Doch wenn ich ihn nicht kennen und lieben gelernt hätte- müsste ich mich vielleicht immer noch mit schlechten Studentenjobs durchschlagen und wieder ein Semester anhängen. Er kümmert sich um das Drumherum und ich absolviere gerade noch meine Masterarbeit. Er verdient gut- so gut, dass ich eigentlich auch einfach nur zu Hause bleiben könnte. Aber ich möchte mich trotzdem verwirklichen. Ich kann mich auf mein Studium konzentrieren und einfach ein gutes Leben führen. Natürlich genieße ich den Luxus mir keinen Kopf machen zu müssen.

Ob ich das ausnutze? Nein. Wir sprechen offen über das Thema Geld und auch wenn er mir ab und an etwas Schönes schenkt, ist es nicht die Regel und ich schmeiße sein Geld nicht zum Fenster hinaus.

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Freundin Nummer 2:

Ich habe schon immer gearbeitet. Mit 14 Zeitung austragen, danach etliche Ferienjobs und auch neben der Uni manchmal sogar drei Jobs gleichzeitig jongliert. War ich überfordert? Na klar! War ich es manchmal Leid? Aber so was von. Trotzdem hat es mich wachsen lassen und heute will ich diese Zeit nicht mehr missen, denn ich weiß wann ich anpacken muss, was ich tun muss und wie ich meine Arbeit gut und zügig erledige. Vielleicht ein Grundstein der Selbstständigkeit und somit die beste Entscheidung meines Lebens. Nicht aufgeben, heute hier vor euch zu sitzen und von meinem Hobby, dem Bloggen, sehr gut leben zu können? Ich vermute stark: Ja. Vielleicht auch noch eine Portion Glück und der emotionale Halt der besten Menschen in meinem Leben.

Aber wenn ich zurück denke, hätte ich es mir bestimmt an der einen oder anderen Stelle einfacher gewünscht – aber ich wüsste nicht, ob ich dann heute hier wäre und genau so wäre wie ich bin.

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Freundin Nummer 3:

Ich kann es absolut nicht verstehen wie man sich von einem Mann abhängig machen kann. Verliebe ich mich dann nur in sein Geld? Klar kann er nett sein und gut aussehen, aber all das zusammen am richtigen Ort, wäre schon ein Sechser im Lotto. Aber wäre ich dann auch glücklich? Ich vermute mal nicht, denn ich bin  ja immer abhängig von seinem Geld und somit auch der Gefahr ausgesetzt am Ende nichts zu haben. Sein Auto, seine Wohnung, sein Kühlschrank, seine Visa- wenn das alles mal nicht mehr da ist- was mache ich dann? Was mache ich nach Jahren der Abhängigkeit? Wüsste ich was die Welt kostet und wie ich mich selbst versorgen kann?Ich glaube ja nicht, dass all die starken Frauen für solch ein Rollenbild in unserer Zeit gekämpft haben.

Wenn man nie etwas tun muss für sein Glück, weiß man am Ende doch gar nicht wie das reale Leben aussieht. Frau bleibt dann nur das, was sie wohl eigentlich nicht sein will- das Anhängsel.

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Liebe Grüße

Wo findet ihr euch wieder und mich?

Kommentare

Bisher 10 Kommentare zu “Love Money and Friendship”

  1. Ich muss schon gestehen, hätte ich gewusst wie viel mein Freund verdient, wäre ich wahrscheinlich nicht mit ihm eingezogen. Denn, er verdient fast doppelt soviel wie ich. 2014 bin ich nach Österreich gezogen, mit alle meine Ersparnisse, ohne Job, ohne Wohnung. Das Geld, das ich mir während mein Studium erspart habe, ist in ein Paar Monate weg gewesen, mit Wohnung usw. Dann habe ich Ihm kennengelernt und er hat mir sehr geholfen ein neuen und anständigen Job zu bekommen, nachdem ich zu Ihm in Linz eingezogen bin. Aber, auch wenn er mehr wie ich verdient, teilen wir uns die Haushaltsachen und sprechen auch über die Finanzen. Er hat halt mehr Geld gespart, ich fing erst wieder von Vorn an. Aber im Endeffekt ist Geld nicht das wichtigste in unsere Beziehung – und so finde ich es auch gut. Er macht mit sein Geld was er will und ich mit meins was ich will. Dann haben wir noch ein gemeinsames Haushaltskonto. Aber ich glaube, jeder sollte für sich sehen, was besser ist 😉

  2. Verena sagt:

    Wie gut ich solche Gespräche kenne 🙂 Ich selbst sehe mich am ehesten bei Nummer 2. Wobei es bei meinem Mann und mir noch ein bissl spezieller ist weil ich weit mehr verdiene als er. Dieses „finanzielle Abhängigkeits-Spielchen“ habe ich bei meinen Eltern hautnah mit bekommen und meine eigenen Schlüsse daraus gezogen:
    Finanzielle Abhängigkeit von einem Partner ist ansich nichts böses. Was es negativ macht ist wenn der finanziell überlegene Partner den finanziell unterlegenen Partner seine „Macht“ spüren lässt.

    Ich bin durch meine Eltern ein gebranntes Kind, aber setze es anders um als deine Freundin Nr. 3.
    Als ich mit meinem Mann damals in eine neue Wohnung gezogen bin hatte er gar keine Ersparnisse. Als es ans Küche aussuchen ging hatte er allerdings genaue Vorstellungen davon. Mir persönlich war die Küche egal. Daher hat er die Küche ausgesucht und ich habe sie bezahlt. Im Gegenzug dazu habe ich das Schlafzimmer nach meinen Vorstellungen eingerichtet 🙂

    Ich finde egal wer die finanziellen Hosen an hat, die goldene Regel in Beziehungen ist, dass man dem anderen nie das Gefühl der Abhängigkeit geben darf!

  3. Lotte sagt:

    Liebe Franzi,
    wie du auch Themen wie Geld – bekanntlich ja immer etwas heikel – ansprichst, finde ich bemerkenswert. Absolut toll umgesetzt und jede Position beschrieben ohne zu verurteilen. Genau dafür liebe und lese ich deinen Blog.
    Nun zum Thema: Verstehen kann ich alle drei Freundinnen. Keine der Damen ruht sich auf dem Erfolg anderer aus – das finde ich persönlich sehr wichtig. Dass man aber sein Studium in Ruhe und ohne Geldsorgen beendet, halte ich für nichts Schlimmes. Natürlich ist es aber auch bemerkenswert, sein Leben zu 100% selbst zu finanzieren, mit allen Höhen und Tiefen. Dennoch: Geld macht nicht glücklich, beruhigt aber ungemein. Wenn man natürlich selbst gar nichts hat, kann das sehr böse enden. Sich aber gegenseitig (finanziell) zu unterstützen, wenn man in einer Beziehung ist oder innerhalb der Familie oder auch unter Freunden finde ich gut. Wir haben leider nicht alle die selben Voraussetzungen im Leben, das ist natürlich nicht fair… Aber man sollte anderen nie wünschen, es (unnötig) schwer zu haben. Nur: Niemals auf dem Ruhm und dem Geld anderer – und nicht mal auf dem eigenen – ausruhen.
    Ich weiß, was es heißt, abhängig zu sein und sich immer abzustrampeln, es dennoch alleine zu schaffen. Da hört man oft so Sachen wie ‚Warum strengst du dich so an? Ist doch eh egal, du bist doch eh safe.‘ Oder: ‚Du hast ja keine Ahnung, mit deinem Puffer. Das ist sowieso unfair und richtig Mühe gibst du dir auch nicht, weil du es nicht nötig hast.‘ Das tut weh, dagegen wehre ich mich auch, natürlich vor allem durch Leistung und Ehrgeiz (das strebe ich zumindest an).
    Deine finanzielle Situation kenne ich nicht, denke aber, dass du unabhängig bist. Und wenn dir dein Freund mal eine tolle Tasche kauft oder ihr euch in einem schwierigen Moment gegenseitig helft, habe ich auch nichts dagegen und finde es sogar toll 😉
    Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
    Deine Lotte von http://www.lieselotteloves.wordpress.com

    • Franzi sagt:

      Off Topic: Liebe Lotte! Danke für deine lieben Worte! Freut mich sehr. Und ich muss Danke sagen für deine tollen Antworten unter fast jedem Post hier! Das ist immer tolles Feedback! Das freut mich sehr- ich bin schon sehr stolz, dass ich dich als meine Leserin zählen darf! Ganz viele Herzen.
      Zum Thema: Ja leider mischen sich von Außen gern immer Leute in das Leben der anderen ein. Komischer Weise müssen sich viele dann auch immer rechtfertigen, wenn der Partner mehr verdient und vielleicht auch mehr zahlt. Sehr schade, aber ich finde es gut, dass du dich wehrst. Auch wenn es bestimmt oft mühselig ist.

      Liebe Grüße

  4. Sarah sagt:

    Liebe Franzi,

    ich lese Deinen Blog schon ganz lange und total gerne. Toll, dass du auch dieses Thena so offen ansprichst und einen so eindrücklichen Weg gefunden hast…
    Noch toller wäre es, wenn Du Dir nochmal die Kommasetzung ansehen würdest…nicht böse gemeint, aber das stört mich ungemein beim Lesen…
    Lg
    Sarah

    • Franzi sagt:

      Hey Sarah! Na klar. ich lass es auch immer Korrektur lesen- aber bei den Kommas ist es immer ne eigene Sache. Ich setze es nach dem textlichen Gefühl. Aber danke für den Tipp- ich gebe es an die Korrektur weiter. Du kannst auch gern sagen, was dich stört.
      Liebe Grüße

  5. Hi Franzi,
    ich finde die Art gut, wie du das Thema ansprichst. Einfach Meinungen in den Raum stellen als Denkanstoß!
    Ich persönlich finde, dass man es sich micht unnötig schwer machen muss, aber auch nicht immer den bequemsten einfachsten Weg gehen sollte.
    Ich möchte mich sehr ungern dauerhaft finanziell von irgendjemandem abhängig machen. In einer Beziehung ist man emotional sowieso voneinander abhängig – und das ist auch gut so – aber finanzielle Abhängigkeit kann durchaus zu Problemen führen. Geld sollte zwar nicht das wichtigste sein, ist aber leider immer irgendwie ein Thema, das im Raum steht … es müssen nicht beide Partner gleich viel verdienen, aber ein zu großes Machtgefälle schadet jeder gleichberechtigten Beziehung, bzw. kann ihr schaden…
    Liebe Grüße
    Susi

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Susi! Danke für deine lieben Worte- genau das wollte ich auch erreichen. Freue mich darüber. Ich stimme dir auch zu, ich glaube ich würde auch nicht abhängig sein wollen. Aber Geld sollte in der Partnerschaft nicht die erste Rolle spielen.

      Liebe Grüße

  6. Natalie sagt:

    Hi Franzi,
    da in meinen Augen das Thema „Geld“ in Beziehungen erst dann aufkommt, wenn die Gefühle eh schon da sind, ist es mir ja erstmal völlig egal, was mein Partner verdient. 🙂
    Bei uns ist es aber so: ich verdiene mehr, habe aber wenig Erspartes, das Auto gehört mir bislang nur zur Hälfte selbst… er verdient weniger, hat sehr wenig Fixkosten und Erspartes sowie die berühmte Oma im Hintergrund… unsere bisherigen Lebensentwürfe und Erfahrungen, Berufe etc. sind so unterschiedlich verlaufen, dass es nicht spürbar ist, dass ich mehr verdiene. Und die Hauptsache ist doch sowieso das gemeinsame Glück.

  7. Franzii sagt:

    Liebe Franzi,
    deine Texte sind so toll und ich mag es wenn du ernste Beziehungsthemen ansprichst!

    Eigentlich ist schon alles gesagt. Ich möchte nur noch ergänzen, dass dieses urteilen wahrscheinlich durch das eigene Empfinden kommt.
    Ich finde es gut, wenn Partner sich lieben und einen Kompromiss finden und so gut zusammen leben können.

    Nur persönlich für mich habe ich entschieden so gut wie möglich unabhängig (in Sachen Geld) von meinem Partner leben zu wollen. Denn den Vorwurf das ich mir den Luxus ohne „Anerkennung“ an den Partner ausnutzen würde, mag ich mir nicht anhören. Mein Freund und ich wir lieben uns und wollen alles gemeinsam erleben und durchleben, aber das Thema Geld kocht in Streitsituationen immer böse hoch. Um dann böse Kommentare zu vermeiden, versuche ich mein bestes mein Geld zusammen zu halten und wenn ich kann und eine tolle Idee habe kaufe ich ihm was kleines.

    Fazit: Für uns ist das Thema Geld kritisch ,obwohl wir uns lieben. Daher bewundere ich Paare die problemlos mit ihren Kompromissen und Entscheidungen leben. 🙂

    So, mehr ausgeheult als zum Text geschrieben, aber ich hoffe das ist okay.

    Liebe Grüße Franzi.

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