Kolumne

Zu viel Gefühl zu viele Gedanken

Manchen Gedanken hängt man zu lange hinterher, so manches Gefühl will einfach nicht verschwinden. Ich war schon immer der Typ nachhängen. „Was wäre, wenn… “ und all die typischen „hätte ich doch noch dieses oder jenes gesagt…“ Überlegungen sind dann ein großer Bestandteil meines Alltages.

Zu viel Gefühl zu viele Gedanken

Ich wälze bis spät in die Nacht alle Argumente, all das Ungesagte, all die persönlichen Gefühle von links nach rechts. Am Morgen danach scheint der Tag heller, aber es umgibt mich ein Schleier. Wie benebelt überlebe ich die ersten Stunden und kehre aber gedanklich immer wieder zu einem Punkt zurück, zu einem Gefühl, das mich verfolgt. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte dieses Grübeln abstellen. Einfach so, den Schalter für Stille im Kopf umlegen und all diesen ganzen Unsinn von mir und auch von anderen abschalten. Denn ich bin ein emotionaler Schwamm, ich sauge Probleme und negative Gefühle nur so in mich auf und trage sie auf lange Zeit mit mir herum. Sie umgeben mich und vermitteln mir immer eine innere Schwere, eine Unzufriedenheit. Manchmal ist es kaum zu ertragen … denn im gleichen Atemzug ziehe ich Menschen an, die diese Eigenschaft für ihren Ballast für ihre Frustration ausnutzen. Sie blähen sich vor mir auf und entleeren ihren Gefühlsmüll gleich neben meinem kleinen Gedankenhaufen. Ein „Schönen Dank auch “ kommt mir über die Lippen, aber innerlich bin ich schon fleißig dabei, alles in mich aufzusaugen. Das richtige Mittel dagegen habe ich noch nicht gefunden, was aber helfen kann, sind tolle Freunde, den Mut Konsequenzen zu ziehen und die Gewissheit, es geht vorbei. Doch nur manchmal, manchmal wünsche ich mir, ich wäre ein Stück weit wie all diese Gefühlsspastiker, denen es immer leicht fällt alles an anderen auszulassen .. nur manchmal … denn auf der anderen Seite, weiß ich auch, dass viel Fühlen schön sein kann und eine wichtige Eigenschaft mit sich bringt: Empathie.

Liebe Grüße

Kommentare

Bisher 7 Kommentare zu “Zu viel Gefühl zu viele Gedanken”

  1. Elle sagt:

    Ich bin da gar nicht wie du, ich habe n ziemlich dickes Fell. Ob das jetzt auch nur wieder n Selbstschutz ist darüber lässt sich wahrscheinlich streiten. Ich finde das dieses „alles an sich ran lassen “ das Leben unnötig erschwert aber du suchst dir das ja auch nicht aus.

    Besinne dich auf deine guten Freunde , deinen Partner , Familie und gebe den Leuten mehr Raum in deiner Gefühlswelt die dir sagen das du toll bist und es toll ist was du kannst und wer du bist. Und ich denke das werden dir so viel mehr Leute sagen als die die rumstänkern und unsensibel ihre Worte aussprechen.

    Ok klingt ziemlich abgedroschen was ich so schreibe aber ich finde es ist was dran ;D

    Hübsches Köpfchen hoch du Tolle <3

  2. Luise sagt:

    Alles was du geschrieben hast, könnte ich sofort auf mich übertragen, vor allem die Aussage mit dem emotionalen Schwamm hat mich zum Schmunzeln gebracht. Danke für diesen ehrlichen Sonntagspost.

    Liebste Grüße
    Luise | http://www.just-myself.com

  3. Ich musste tatsächlich schmunzeln und an mich denken. Aber einen Kommentar der das in Worte fasst, kann ich nicht fassen. Danke dir für deine Worte. Danke für die Inspiration.

    Bisous aus Berlin, Patricia

  4. Lisa Klose sagt:

    Ich finde es sooo schön wie du schreibst und manchmal denke ich wie gut die Dinge, die man denkt in Worte fassen kannst. Ich lese diese Zeilen so gernen und wenn man solche Gefühls lasstigen Post ließt, dann zieht man Parallelen zum eignem Leben. Das beste ist dann, das man das Gefühl hat andere plagen auch solche Gedanken, man ist nicht allein. Ob Outfits oder solche Post man ließt sich alles gerne durch!

  5. Isabella sagt:

    Auch wenn es nicht immer einfach ist diese Kombination an Eigenschaften zu haben, schätze ich diese in Menschen sehr. Natürlich mag es anders oft einfacher sein, aber eine gesunde Portion Selbstreflektion und Empathie machen für mich eine starke Persönlichkeit aus. Hätte die Welt ein bisschen mehr von beidem, ginge es vermutlich allen ein bisschen besser. 🙂 Man darf sich nur nicht zu sehr in diesen Gedanken verlieren. Das passiert natürlich trotzdem, aber da hilft mir oft nur Zeit oder Ablenkung um Abstand von diesen Gefühlen und Gedanken zu bekommen. Gerade, wenn es um Sachen geht die in der Vergangenheit liegen und an denen ich aktiv nichts ändern kann.

  6. Sophie sagt:

    Liebe Franzi,

    ich bin erst vor kurzem auf dich im Internet gestoßen und wollte dir sagen, dass ich das, was ich bis jetzt gelesen bzw. gesehen habe, sehr toll finde. Vorallem deine Deko-Ideen und deine persönlichen Posts, wie dieser hier, gefallen mir sehr gut. In diesem Beitrag habe ich mich zu 100 % selbst wieder erkannt. Ich hadere seit nun fast 2 Jahren mit einer Entscheidung, für die ich keine eindeutige Antwort finde. Manchmal bin ich mir zu 99 % sicher, dass ich weiß, was ich möchte und im nächsten Monat kommt wieder der hinterhältige „aber vielleicht wäre es doch gut“-Gedanke. Dieses ganze Nachdenken strengt wahnsinnig an. Allerdings denke ich genau wie du, dass wir durch die Sensibilität nicht nur schwierige Sachen intensiver wahrnehmen, sondern auch die Schönen! Es kommt mir komisch vor, jemand unbekannten so etwas zu schreiben, vielleicht interessiert es dich nicht, vielleicht freust du dich aber auch, wenn die Leute auf deine Gedanken reagieren. Ich weiß es nicht, sende dir aber ganz herzliche Grüße aus Berlin und hoffe, dass bei dir die Sonne auch so schön scheint! Sophie

  7. Ziska sagt:

    Ich lese deine Sätze und denke mir: Hey, da stehen deine Gedanken!
    Unglaublich, dass es noch mehr Menschen gibt, die zuviel Denken, die nicht schlafen können.
    Manchmal da gibt es Situationen, da denke ich noch Wochen oder Monate drüber nach und wenn ich dann eine(n) Lösung/Entschuldigung/Gedanken gefunden habe und denjenigen drauf anspreche, dann heißt es meistens: Was genau meinst du? Was war denn da?
    Und was mir besonders gut gefällt ist, dass du aus diesem komplizierten Gemisch auf Gefühlen, dass uns wach hält, etwas positives machst, indem du die Empathie ins Spiel bringst.
    Wundervoller Post, danke dafür! 🙂
    Liebste Grüße, Ziska (Namenspartnerin ;))♥

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