Kolumne

Should I always be online like all the others?

26. Januar 2016 von

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Als Blogger und vielleicht auch Freelancer aus anderen Bereichen setzen wir uns schnell selbst unter Druck. Alles muss laufen, immer muss alles funktionieren und alle müssen das auch immer sehen. Schon mit diesem Post wollte ich euch aufzeigen, Optimierung und die Steigerung von allem klappt auf Dauer nicht und kann im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Wieso?

Should I always be online like all the others?

Weil wir einem Leben hinterherlaufen, das es nicht gibt und das nie existierten wird. Alles ist immer perfekt? Nein! Wir sind immer zu 100% glücklich? Leider nicht. Alles läuft immer wie gewünscht? Nein. Denn das ist das Leben voller Höhen und Tiefen. Dass wir das ungern teilen, ist auch völlig verständlich, aber auch unsere eigene Falle geworden.

Zu Beginn dachte ich nämlich diese anderen Tage, an denen die Stimmung nicht aus dem Keller kommen will, resultieren nur aus einem Grund heraus: Weil ich auf anderen Kanälen dauer- happy- Snapchat Videos sehe. Mega tolle Kooperationen, mega tolle Päckchen, mega tolles Leben. Aber mir ist bewusst geworden, es liegt an mir und meinem Verhalten im Netz. Ich habe zwischenzeitlich wirklich das Gefühl verspürt, ich müsse euch überall und immer zeigen, dass ich noch da bin und wie gut ich doch dabei bin! Was mich antrieb waren nicht andere Kolleginnen und Kollegen aus meinem Bloggerbereich. Nein, das war und ist mehr die Angst in Vergessenheit zu geraten. Bei all der Auswahl und Vielfalt muss man als „Bloggerin“ von damals wohl irgendwann zu der Einsicht kommen, es gibt dort draußen eine wachsende Bloggerlandschaft, Leute die es richtig rocken! Was wunderbar klingt und sich auch oft so anfühlt. Denn neue Ideen und kluge Köpfe können jeden bereichern. Aber sie haben mir auch gleichzeitig das Gefühl gegeben, mehr machen zu müssen als alle anderen um nicht aus eurem Blickfeld zu verschwinden.

Ja, ich sage es ganz ehrlich: Es ist die Angst unterzugehen, und dass die eigene Arbeit nicht mehr gesehen wird, was bei einem großen Angebot schnell passieren kann. Was ich dagegen tat? Mit einer gefühlten Dauerbestrahlung von meiner Seite aus wollte ich diesem vermeintlichen nicht gesehen Werden entgegentreten. Was es mir brachte? Mehr Arbeit, mehr Druck, mehr Unmut und vielleicht auch ein gewisser „Ich bin von Mrs. Zukker“- genervt Zustand von eurer Seite aus. Zu viel von mir, zu viel Unnützes und manchmal sogar einfach keine gute Arbeit auf dem Blog.

Auf Dauer ist mir eins klar geworden, dass ich mich damit eher selbst belüge und mir auch ordentlich schade. An Tagen an denen ich nichts zu sagen habe oder ich mich lieber unter der Bedecke verkrieche und in Dauerschleife meine Lieblingsserie schaue, bleibe ich dem Netz fern und tue genau das für mich. Nicht um euch das reale Leben vorzuenthalten. Nein einfach nur weil es Tage gibt, da passiert nichts. Ich würde mich nur wieder messen und vergleichen mit anderen und dem Gefühl des „Da geht noch mehr“. Ich habe begriffen, dass ich für mich so realer bin, als wenn ich euch etwas vorspiele, was ich eigentlich gerade nicht fühle. Vielleicht muss man sich immer wieder neu im Netz positionieren und schauen, wie ich als Mensch online nicht verloren gehe.

Edit: Denkanstoß gab mir dieses Video via Elite Daily

Kommentare

Bisher 12 Kommentare zu “Should I always be online like all the others?”

  1. Janina sagt:

    Jeder hat die Tage an denen man nichts sehen oder hören möchte bzw. in denen einfach nichts passiert. Alles andere wäre aufgesetzt. Setz dich nicht unter Druck – ich finde dich genau so wie du bist richtig

  2. Liebe Franz, super ehrlich, super klug!
    Mach es genau so und es wird fabelhaft passen.
    Ich liebe solche persönliche Posts und habe meinen Blog 2016 auch in diese Richtung etwas angestupst.

    Greetings & Love
    Ines

  3. Patricia sagt:

    Das Schöne an Blogs ist doch, dass man sie vor allem nicht nur deshalb liest, um guten Content zu lesen (das bieten ja auch Zeitschriften, nich?), sondern weil man mit der Zeit eine Verbindung zu dem Blogger aufbaut und er wie ein Freund wird, von dem man wissen will, was es Neues gibt. Damit meine ich nicht Neues im Sinne von News, sondern Content. Das ist der Grund, warum du keine Angst haben brauchst, unterzugehen und warum du einen großen Vorteil gegenüber den neuen Bloggern hast. Denn du hast bereits eine treue Leserschaft, die deinen Post auch liest, wenn du mal eine Weile abtauchst. 🙂

    • Franzi sagt:

      Liebe Patricia! Danke dir! Das weiß ich auch, nur manchmal verliert man sich in solchen seltsamen Gedanken und Momenten! Es war toll dich mal persönlich zu treffen 😉

      Liebe Grüße

  4. Madeleine sagt:

    Du hast mit dem was du sagst absolut recht! Mal davon abgesehen, dass du ja eine sehr erfolgreiche Bloggerin mit tollen Kooperationen, Events und allem was man zum Glücklich-Sein eben braucht bist. Sieh doch lieber auf das was du alles schon erreicht und auf die Beine gestellt hast, wovon kleinere Blogger und viele andere Menschen nur träumen können. Ich will damit nur sagen: Ich verstehe was du meinst mit dem: Ich muss immer dabei sein, mich steigern, da geht noch mehr. Und ich finde es in diesem Zusammenhang wirklich gut, dass du für dich entschieden hast, wenn nichts passiert auch nichts zu schreiben, vielmehr dich nicht unnötig unter Druck zu setzen. Qualität geht eindeutig vor Quantität wie ich finde. Ich will aber auch sagen (obwohl ich selbst garantiert kein Experte bin): Wenn du solche Momente dennoch mal hast, in denen du das Gefühl hast, mehr machen zu müssen auf Teufel komm raus, schneller, höher usw. dann schau doch lieber auf das tolle Leben, welches du bereits hast (jedenfalls sofern ich das aus der Ferne beurteilen kann) 🙂

    Viele liebe Grüße
    Madeleine
    http://maracujabluete.com/

    • Franzi sagt:

      Liebe Madeleine! Danke für deinen Kommentar! Ich stimme dir zu 100% zu! und ja ich habe ein tolles Leben, wie du bestimmt auch nur manchmal vergisst man das nur all zu schnell! Daher danke für deine Worte!

      Liebe Grüße

  5. Silke sagt:

    Wie sagt man doch so schön, weniger ist mehr 🙂 ich persönlich freue mich vielmehr ueber solche Beiträge von dir, die man gern liest, denn hier habe ich nicht das Gefühl, als wäre das in 4 Minuten dahin geschrieben…. Habe viele Blogger bei Snapchat gelöscht, weil es einfach nur nervig war, dass stündlich irgendein Mist kam. Mach weiter so, lese deine Texte unheimlich gern

  6. Ein verdammt wahrer und ehrlicher Blogpost, liebe Franzi. Ich betreibe das Bloggen bisher lediglich als Hobby, aber ich habe auch immer sofort das Gefühl, ich müsste jetzt was twittern, was auf Instagram posten und dreitausendfünfhundert Kommentare auf anderen Blogs hinterlassen (was ich hier ja schon wieder irgendwie tue…), nur um im Gespräch, im Blickfeld zu bleiben und Leute auf meinen Blog zu locken.
    Dabei habe ich das Bloggen doch aus Spaß angefangen! Und selbst wenn man beruflich bloggt, ist es doch so, dass wir immer noch Menschen sind, mit Höhen und Tiefen im Leben, und mit dem Wunsch und auch dem Bedürfnis, uns manchmal einfach Zeit für’s Leben zu nehmen!
    Liebe Grüße,
    die Ruhrpottperle

  7. Eve sagt:

    Liebe Franzi,

    ich finde, genau solche Posts machen Blogger erst authentisch. Denn niemand ist perfekt und schwebt im Dauerglück. Und in dem Moment, in dem man Schwächen zugibt, können sich viele auch eher mit einem identifizieren. Man wird wieder als Mensch wahrgenommen. Und man bekommt in solchen Momenten auch Zuspruch, wie du an den Kommentaren sehen kannst. Denn meist sprechen solche Texte den Leuten aus der Seele. Es ist auch tröstlich zu sehen, dass man nicht allein dasteht mit solchen Gedanken.

    Also mach mir mal keine Sorgen, am Ende wird alles gut…und wenn nicht, ist es nicht das Ende. 😉
    Lieben Gruß
    Eve von http://www.eveblogazine.com

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