Ja, wir sollten uns mehr respektieren, nicht lästern, uns selbst lieben, andere nicht verurteilen, verbal nicht übergriffig werden, mal die Klappe halten, uns gegenseitig mehr helfen, uns nicht vergleichen und den Blumenstrauß oder die rote Rose auch gern annehmen.
Bla Bla… Weltfrauentag?
Aber im Jahr 2020 dürfen wir all diese Punkte auch gern jeden Tag leben und am Weltfrauentag wieder mehr an das „Wir“ denken- An unsere Gesellschaft und an das, was wir alle besser machen können, damit es nicht nur uns selbst, sondern auch der Frau neben mir oder auf einem anderen Kontinent besser geht. Zurückstecken, einmal mehr geben, einmal das „Ich“ und das 13. Selfie weglassen und sich fragen: Was kann ich für dich tun?
„Was wollen wir Frauen wirklich von uns, von der Welt und für unsere Zukunft?“
Ich will, dass wir Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche Geld und die gleiche Anerkennung erhalten. Ich will, dass wir uns nicht immer zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen. Ich will, dass wir Frauen uns nicht mehr erklären müssen, warum wir uns voll um die Familie kümmern oder den Beruf an erster Stelle sehen. Ich will „Titten“ sagen dürfen, ohne als obszön zu gelten. Ich will so viel Sex haben dürfen wie ich es für richtig halte, ohne als Flittchen betitelt zu werden.
Ich will, dass es anderen Frauen genau so gut geht, weil wir dann alle besser miteinander umgehen können.
Ich will entscheiden, ob und wann ich abtreibe, ohne Vorwürfe oder ewige Erklärungen vor Fremden zu erhalten. Ich will mich nicht erklären müssen, für das was ich tue, solange ich niemanden verletzte. Ich will laut werden und ich will, dass ihr laut werden dürft und dafür nicht als Zicke oder Dramaqueen betiteln werdet. Ich will, dass blond nicht gleich blöd ist. Ich will, dass Frauen schon in jungen Jahren wissen, dass Hirn wichtiger ist als seidig glattes Haar.
Ich will mir Gedanken über seidig glattes Haar machen dürfen und dennoch als klug wahrgenommen werden.
Ich will, dass wir anderen Frauen helfen, ohne Hintergedanken oder Gegenforderungen. Ich will, dass alleinerziehende Frauen nicht von Geldsorgen geplagt sind und ihre Kinder auch allein glücklich aufziehen können. Ich will, dass es uns allen gut geht und wir alle die gleichen Möglichkeiten im Leben haben. Ich will, dass wir an diesem Tag über Blumen und Selbstliebe sprechen, aber auch darüber, was wir noch tun müssen und wie wir alle mit wenig Aufwand eine bessere Gesellschaft formen können.
Es geht uns heute am Weltfrauentag darum, die Gleichberechtigung aller Geschlechter umzusetzen. Es geht um abstruse Gesetze, es geht um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Es geht um eine Gesellschaft, die nicht nach Geschlecht und Aussehen unterteilt. Obwohl wir schon viel erreicht haben, gibt es immer noch diverse kleine, große und größere Baustellen in unserer und anderen Gesellschaften.
Das erste Hauptziel war, ab um 1900 das Wahlrecht für die Frau durchzusetzen. Weder durften wir in dieser Zeit in Deutschland einer Partei beitreten, noch eine Hochschule besuchen. Am 19. März 1911 fand der Frauentag zum ersten Mal statt, und das als Kampftag. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den USA gingen Frauen auf die Straße. 1919 durften Frauen in Deutschland dann zum ersten Mal aktiv an der Wahl teilnehmen und sich selbst wählen lassen. In der Zeit des Nationalsozialismus brach diese Bewegung leider wieder ein. In den Sechzigern gab es wieder starken Aufwind.
Bis 1962 durften Frauen kein eigenes Konto eröffnen und mussten sich die Zustimmung ihres Mannes einholen, um einer Arbeit nachzugehen! Erst 1997 ist Vergewaltigung in der Ehe eine Straftat.
Das geht an alle Frauen dort draußen, egal wo ihr gerade seid und was ihr gerade vorhabt: Happy World Womans Day.
Bla Bla… Weltfrauentag? Nein wir brauchen ihn für mehr als nur für uns selbst. Er steht für uns alle!
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