Rinsen? Der Trick gegen trockene Spitzen und sprödes Haar?
Ich habe ein kleines Wasserproblem. Zuerst habe ich vermutet, dass meine Haarpflegereihe Schuld an meinem schweren Ansatz und den trockenen Spitzen sei. Doch nach mehrmaligem Produktwechsel und keiner ersichtlichen Besserung wollte ich endlich wissen, was los war.
Ich habe mich damit beschäftigt was überhaupt passiert, wenn ich mir die Haare wasche. Während der Haarwäsche mit warmem Wasser und Shampoos wird die natürliche Haarstruktur belastet, denn die äußere Schuppenschicht wird geöffnet und somit angreifbar gemacht. Diese Schuppenschicht kann ich aber wieder schließen, indem das Haar zum Beispiel mit einer Pflegespülung (Conditioner) gepflegt wird. Das machen viele so, auch der Friseur. Aber warum habe ich dann auf einmal so große Probleme?
Härte und Chlorgehalt des Wassers spielen eine große Rolle bei der Haarpflege.
Je nach Wohnort variiert die Qualität unseres Wassers. In manchen Gegenden ist das Wasser so hart, dass sich überall im Badezimmer, im Wasserkocher, in der Waschmaschine und auch in den Haaren Kalkrückstände finden lassen. Auch wird unser Wasser oft mit Chlor versetzt, das dem Haar auch schaden kann.
Hier in meiner Heimatstadt wurde das Wasser in den letzten vier Jahren immer kalkhaltiger und genau der hat sich auch in meinen Haaren abgesetzt. Manchmal half ein Wechsel der Pflegereihe für einen Monat, manchmal ein Deep Clean Shampoo, aber am Ende habe ich den Kalk aus dem Wasser immer wieder in meinen Haaren gehabt.
Eine Freundin hat mir dann das Rinsen empfohlen.
Rinsen – Die saure Rinse macht das, was sonst die Pflegespülung übernimmt. Die Schuppenschicht wird geschlossen, der Ph-Wert ausgeglichen und meinem Haar wird Stabilität und neuer Glanz gegeben. Nice to know: Zusätzlich ist die saure Rinse ein richtig guter Tipp in Sachen silikongeschädigtes Haar. Bei regelmäßiger Anwendung kann diese schonende Prozedur nach spätestens sechs Monaten alle Silikonreste aus meinem Haar entfernen.
Für das Rinsen nehme ein Gemisch aus Wasser und Zitronensaft. Ihr könnt natürlich auch Apfelessig, Obstessig oder Kräuteressig verwenden. Aber ich habe bei den Essigsorten gemerkt, dass meine Haare schneller nachfetten. Was ihr bei der Zitronenrinse beachten müsst: Die Kombination von Zitrone und Sonnenlicht kann aufhellend wirken. Bei chemiegefärbten Haar kann die Rinse auch die Farbe hinausziehen, zwar langsam, aber schonend.
Wie wende ich die Rinse an?
Die Rinse wende ich wie eine handelsübliche Leave-In-Spülung nach der Haarwäsche an. Ich wasche mir die Haare, spüle das Shampoo aus und kippe mir einen Liter kaltes Wasser mit einem Esslöffel Zitronensaft über die kompletten Haare. Ich setze gerade nach jeder dritten Haarwäsche auf eine Rinse, ihr könnt sie aber auch nach jeder Haarwäsche anwenden. Je nach Haarlänge genügt oft ein Liter, der zuvor zum Beispiel in einem Messbecher oder in einer Flasche mit dem Zitronensaft zusammengemixt wurde. Die Rinse wird nicht ausgespült und bleibt komplett im Haar.
Wie fühlen sich die Haare nach dem Rinsen an?
Frei, luftig und nicht angepappt an meiner Kopfhaut. Auch fühlen sich die Spitzen nicht mehr trocken und spröde an. Ich werde zusätzlich jetzt auch noch auf ein festes Shampoo umstiegen und schauen, wie sich mein Test entwickelt.
Vielleicht muss ich es mir auch wieder öfter vor Augen führen, dass weniger doch oft mehr ist, vor allem in der Haarpflege.
Ganz toller Tipp! Vielen Dank dafür! Die Haare fühlen sich so gut an danach! Wäre ich selbst nie drauf gekommen 🙂