Ich werde gerade sehr an meine Jugend erinnert und an ein Geschäft mit drei Rundständern. Vollgepackt, von Schwarz bis Creme, war jedes Farbspektrum abgedeckt. Dort, an diesem vollen Rundständern, hingen nur Tops mit Spitze.
Die einen wurden verlängert durch die angenähte Spitze, die anderen bekamen mehr Stoff durch die aufgenähte Spitze und die dritte Variante bestand nur aus Spitze. Nummer drei kam nie in Frage. Zu wenig Stoff, zu kurz, zu extrem ausgeschnitten- „Nicht deinem Alter entsprechend“ tönte es dann immer durch die Umkleide. Damals, als meine Mom an der Kabine noch das letzte Wort hatte. Damals, als ich zwei Tage später mit Freundinnen dieses Wort umgehen wollte. Das ganze Taschengeld wurde zusammengelegt, um das Top doch zu kaufen. Wir wollten es wie abgesprochen, jedes Wochenende feierlich weiterreichen, damit wir uns das hier alle einmal heimlich leisten konnten. Das Top und das Versprechen hielten keine zwei Wochen.
Heute geht das ganz offiziell seinen Weg, heute weiß ich welche Spitze zu mir passt und, dass ich nie zu jung oder alt sein werde, um schöne Spitze zu tragen.
Spitze ist ein Überbegriff für die unterschiedlichsten dekorativen Elemente aus Garn. Die Spitze ist in ihrem Auftritt durchbrochen. Das bedeutet, dass zwischen den Fäden Löcher unterschiedlicher Größe gebildet werden, sodass sich ein bestimmtes Muster ergibt.
In Paris führe ich das Top ein zweites Mal elegant aus, irgendwie passt Spitze aber auch nach Ibiza. Spitze kann etwas, sie kann edel aber auch lässig wirken. Sie kann unter einem strengen Blazer einen doch interessanten Look kreieren, oder ganz simpel als Top auf Rock oder Hose eine gute Figur machen. Ich liebe Kleidungsstücke, die ich gut kombinieren kann. Das Spitzentop gehört definitiv dazu, daher darf es gern wieder Trend werden, auch wenn es manche an die obligatorische Kaffeetischdecke erinnert.
Mir gefällt die Idee, Spitzentops wieder in den Fokus zu rücken.
Ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen.
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