Dieses Wort verfolgt uns, oder? Authentisch sein. Es wird immer anstrengender, Authentizität als Influencer zu begründen.
Authentisch sein, was heißt das heute noch? Für das einzustehen, was man selbst gut findet. Bei sich sein, sich treu bleiben, und diese Meinung und dieses Gefühl nach außen hin vertreten. In der Theorie beschreibt es die Übereinstimmung von Schein und Sein. Auch wenn Außenstehende das manchmal anders wahrnehmen, gibt es immer noch Möglichkeiten bei sich zu bleiben als Influencer und das auch nach außen zu transportieren, aber das ist wie immer mit Arbeit verbunden.
Arbeit? Das tun wir doch alle. Stimmt, ich möchte niemanden seinem Job madig reden oder darüber urteilen wie viel jemand arbeitet, oder ob der Job anstrengend genug ist. Aber vielleicht ist das schon ein guter erster Punkt?
Ich arbeite viel mehr als ihr. Mein Job ist wichtiger als…
Du bist darauf bedacht, wie du deine Arbeit und dein Tun als wichtig genug vermittelst? Wie kommt deine Wortwahl an? Könnte man jedes zweite Wort falsch verstehen? Solltest du dir überlegen, was du sagst?
Ich würde sagen: Ja. Denn es ist nicht mehr sinnvoll, alles was wir denken ungefiltert ins Netz zu stellen. Es kann und wird oft falsch verstanden werden und die Diskussion darüber driftet schnell in eine Richtung ab, die wir nie einschlagen wollten. Kurz innehalten und reflektieren, wie es bei uns selbst ankommen könnte. Und auch nicht immer versuchen zu vermitteln, dass man mehr zu tun hätte als die ganze Welt zusammen: Könnte das vielleicht schon authentisch sein?
Keep on working.
Instagram und die Blogs sind voller Themen, aber nicht immer kann jeder alles sehen und lesen. Uns Blogger / Influencer selbst fehlt ebenso oft die Zeit und so wird es anderen Lesern auch gehen. Aber es ist wichtig dranzubleiben. Ich würde einfach behaupten, nur noch zu posten wenn dafür bezahlt wird, ist wenig authentisch. Jeder Blogpost ist voller Affiliate Links, garniert mit zwei oder drei Sätzen Einleitung und weiteren Kaufempfehlung. Das würde ich auch nicht noch einmal anklicken. Ich kann dann schon erahnen was mich beim nächsten Mal wieder erwarten wird.
Mein Tipp: Die Mischung macht es. Ich würde mich freuen, mehr zu lesen oder zu sehen, als nur Texte und Bilder, deren Kreativität und Motivation lediglich in einer bezahlten Kooperation begründet sind.
Widerspruch akzeptieren.
Was passiert, wenn wir auf Dauer mit pauschalem Lob und wenig konstruktiven Kommentaren überschüttet werden?
Kommentare oder Meinungen die uns nicht passen, werden uns sauerer aufstoßen. Entweder wir reagieren nach der ganzen Lobhudelei auf abweichende Meinungen genau so negativ, oder wir nehmen uns Zeit beim Antworten und schauen, warum wir diesen Kommentar bekommen haben. Mal entstand er aus Langeweile, mal aus Unwissenheit, mal weil derjenige vielleicht gar nicht merkt, was schriftlich so alles mitschwingen kann. Aber gut wäre auch, die vorangegangenen 20 tollen Kommentare nicht zu vergessen und bei den nicht positiv gestimmten Worten nicht gleich an die Decke zu gehen, zu blockieren oder zu löschen. Das könnte man natürlich auch machen, fände ich aber alles andere als authentisch. Denn es würde bedeuten, Meinungen auch bis zu einem gewissen Grad zu akzeptieren und diskussionsbereit zu sein.
Entschuldigung. Passiert.
Es ist normal Fehler zu machen und dazu zu stehen. Hilft ja nix, wir sind alle nur Menschen. Niemand ist perfekt, niemand sollte das anstreben müssen. Das passiert jedem. Aber anstatt die Schuld weiterzuschieben oder Menschen für ihr Fehler einfach auszugrenzen, könnte man eine Entschuldigung akzeptieren. Das fühlt sich menschlich an und zeigt, dass wir selbst nicht fehlerlos sind und dazu stehen.
Nichts sagen ist auch ok.
Manchmal fällt einem nichts mehr ein und manchmal ist das reale Leben viel echter als all die online Probleme. Es ist ok sich da rauszunehmen, Spaß zu haben, abzuschalten und nichts zu einem Thema zu sagen.
Du brauchst Zeit bevor du das Thema durchschaut hast? Nimm sie dir. Du kannst das alles nicht mehr hören? Auch ok. Du brauchst Abstand? Bitte sehr. Es ist dein Leben, es ist deine Arbeit, es ist dein Hobby. Nur du musst glücklich mit deinen Entscheidungen sein.
Kennzeichne deine Werbung.
Mein letzter Punkt ist so einfach wie er klingt. Kennzeichne und nicht nur klein und versteckt in der Ecke oder in Mitten von tausenden Hashtags gepackt. Das ist authentisch. Einfach am Beginn, einfach oben, lesbar in den Stories und als Überschrift in deinen Blogposts. Bezahlte Inhalte müssen nicht zwangsweise weniger kreativ, qualitativ oder authentisch sein als unbezahlte. Ich frage mich immer wieder, woher sie kommt, die Angst vor der Kennzeichnung?
Eigentlich ist es wie in jedem Beruf: Es gibt immer wieder Dinge, die absolut logisch sind, aber wir vergessen sie. Wir gehen an die Decke, nehmen Dinge zu ernst oder vergessen, warum wir einmal damit angefangen haben. Das soll ein kleiner Denkanstoß sein. Er kann die Welt nicht verändern, aber uns wieder an das erinnern, was uns selbst wichtig ist.
Ein sehr hilfreicher und informativer Beitrag!
Danke dafür :-*
Aus diesem Grunde habe ich neben zwei kommerziellen Blogs auch einen Nicht-kommerziellen Blog, nämlich meinen Kolumnenblog „Herbstmeedchen“.
Wie du sagst: die Mischung machts.
XOXO und liebe Grüße
Deine Sarah
http://www.herbstmeedchen.de
http://www.dielesebrille.net
http://www.fashion-library.jimdo.com