Zusammen arbeiten? Sich zusammen um den Beruf kümmern? Für eine Beziehung, wie wir sie uns gern vorstellen, klingt das erst einmal gut. Zusammensein ist ja der Hintergrund aller Beziehungen. Wir wollen teilen, gemeinsame Momente schaffen und uns zusammen erinnern können.
Was macht eine Beziehung aus?
Die Liebe zwischen zwei Menschen muss irgendwie stark sein und in der heutigen Zeit vor allem der Schnelllebigkeit standhalten können. Sie muss mithalten bei all den Möglichkeiten des Lebens. Sich selbst verwirklichen, an sich denken, die eigene Persönlichkeit entwicklen, sich weiter fordern. Und dabei muss auch noch Platz für den anderen bleiben. Sie muss den ständigen Versuchungen widerstehen. Fernbeziehnungen, kleine Dates, schnelle Entscheidungen, kurze Begegnungen, das aufkeimende Verlangen. Wenn man sich aus den Augen verliert und sich das Leben wieder schneller dreht, dann geht es ja wie so oft nur um die eigenen Gefühle.
Viele verbinden das Lieben damit, sich zurückzunehmen und einzustecken.
Dabei macht man das ja gern für den anderen. Wieso sollte man denn sonst Zimmer, Bett, Freunde, Konto oder Job teilen wollen? Abgeben heißt nicht sich aufzugeben, das wird schnell falsch verstanden. Wir erziehen uns selbst zu Einzelkämpfern. Jeder will erst einmal für sich das Beste und dann muss das mit der Selbstliebe auch noch klappen, um dann einen anderen Menschen lieben zu können und ihn so zu akzeptieren wie er tickt. Uns wird im gleichen Atemzug mit der verpflichtenden Selbstfindung erzählt, dass es immer besser geht, selbst in der Liebe. Kleine Hürden werden gar nicht mehr diskutiert, denn wir können ja einfach weitergehen. Wir selbst sind uns ja absolut genug. Das kann schön sein, es kann aber auch der Grund dafür sein, warum heute nichts mehr länger hält als eine Sprachnachricht.
Unverbindlichkeit in allen Lebenslagen,
selbst zum geliebten Partner.
Ob dann der gemeinsame Job und ein gemeinsames Business die Nähe zurückbringt? Ob das gemeinsame Arbeiten wieder zusammenschweißt, was wir uns abtrainiert haben: Die Rücksicht voreinander? Für mehr als nur die Liebe zusammenzukommen, die gemeinsame Existenz zu sichern und einen Teil beizutragen, in guten wie in schlechten Zeiten?
Ich finde das klingt absolut logisch. Früher waren es Haus und Kinder, heute sind es die gleichen Lebenseinstellungen und das Wachsen an einer Sache. Vielleicht ist es bei uns mein Business, das zu unserem wurde. Und das ist kein leichter Weg, besonders weil wir aus unterschiedlichen Berufswelten kommen. Aber wir wussten immer, dass hier zwischen uns etwas Gutes werden kann, an dem wir wachsen, durch das wieder wir mehr zueinander finden.
Steile These:
Unser Job definiert unsere Liebe.
Wir arbeiten für das was ihr hier seht. Und hinter den Kulissen passiert noch viel mehr. Er ist ein viel größerer Teil von zukkermädchen.de als ihr sehen könnt. Denn das, was man auf Instagram Influencer nennt, mit einem Bild am Tag und ein wenig Urlaubsfeeling, hat nichts mit dem zu tun, was Vollzeitblogger tun. Das ist ein Job der alles abverlangt, aber nach außen federleicht aussehen muss. Er fordert Themen, Bilder, Emotionen, soll euch unterhalten und zum Nachdenken anregen. Das schaffe ich allein schon lange nicht mehr.
Das zu akzeptieren und meinen Job noch viel mehr zu unserem zu machen ist mir verdammt schwer gefallen, denn ich bin genau das was ich oben so einfach beschreibe:
Viel auf mich gepolt, mit dem Ziel zu erreichen was ich mir wünsche.
Als ich bemerkte, dass ich es allein nicht schaffen kann, war mir gar nicht sofort klar, wen ich einweihen sollte. Denn das wäre ja das Eingeständnis zu versagen gewesen. Wie albern und dumm, nicht die Person in meinem Leben um Hilfe zu fragen, die mir am nächsten steht. Neben dem eigenen Versagen hatte ich auch Angst, dass uns der Job als Paar kaputt macht. Alles teilen: Mails, Gedanken, Jobs, Pläne, Ideen.
Große Angst machte sich breit- wenn sich alles nur noch um den
Job dreht, selbst beim Essen oder TV Abend.
Wenn die Liebe ins Spiel kommt und der Job 24 Stunden lang alles beherrscht, kann schnell auch das Gefühl füreinander flöten gehen. Schwups. Freunde fürs Leben. Schwups. Viel zu langweilig, viel zu anstrengend. Keine Lust mehr, Trennung vorprogrammiert.
Oder es klappt.
Man reißt sich zusammen, sieht und schätzt was der andere kann und welchen Mehrwert er in der Beziehung und im Job bietet. Dass er dich erdet, wenn man selbst wieder zu viel zu schnell sein will und dabei nichts gelingt. Sich gegenseitig den Kopf waschen, alles wieder gerade rücken. Langsam scheine ich genau das zu fühlen und zu sehen. Wir finden noch mehr zusammen. Man kann als Paar glücklich zusammen sein und zusammen arbeiten.
Man muss es nur wollen und immer wieder Zeit, Emotionen und Vertrauen investieren.
Ich finde du sprichst da ein sehr spannendes Thema an.
Auch wir standen schon vornherein Entscheidung ob wir zusammen arbeiten wollen oder nicht, haben uns aber bewusst dagegen entschieden.
Natürlich haben wir ein ganz anderen Background, wir sind nicht selbstständig sondern arbeiten beide im Rettungsdienst, ein Beruf der einem sehr viel abverlangt. Da wir beide charakterlich sehr stark unterwegs sind und prinzipiell immer jeder recht hat, war uns schnell klar , dass einen Zusammenarbeit für unsere Beziehung wohl eher kontraproduktiv sein würde. Inzwischen ist er sogar in einer leitenden Position, wäre quasi mein Chef … ein absolute no Go! Ich habe einfach die Einstellung „don‘t f*** the Company“ klingt hart, aber erspart einem viel Ärger.
Aber um alles mal etwas zu relativieren 😝 meine Eltern sind seit ca. 30 Jahren selbstständig und arbeiten Hand in Hand. Natürlich kracht es auch hier ab und an, gehört eben einfach dazu. Man nimmt die Probe der Selbstständigkeit eben mit nach Hause. „SELBST und STÄNDIG“
Ich finde es klasse, dass ihr euch getraut habt den Schritt zu gehen und scheint Ja alles gut zu laufen … daher macht weiter so ich finde es klasse 😘
Liebe Grüße
Larissa
(https://salutmavie.de)
Ein wirklich schöner Beitrag.
Man weiß immer erst, ob das Zusammenarbeiten wirklich klappt, wenn man es auch versucht hat. Gerade wenn man selbstständig ist, passiert es ja manchmal, dass der Partner da irgendwie mit rein wächst indem er erst ein wenig aushilft und dann doch immer mehr übernimmt. Und wenn das klappt und beide das so wollen, ist das ganz großartig!