Ich liebe es schlicht und klassisch und das schon eine ganze Weile. Wie das eben so ist, irgendwann hat man viel mitgemacht, viel falsch geshoppt, viel falsch kopiert, viel Falsches getragen.
Falsch. Vielleicht war das nicht ganz die richtige Wortwahl. Ich habe ausprobiert, mich umorientiert, mich überreden lassen und dann doch gemerkt, dass das alles nicht wie gewünscht oder erhofft zu mir passt. Diese Situation, wenn jemand den Raum betritt und alles stimmt: Her damit. Dieses Bild, auf dem selbst der letzte Polyesterfetzen unglaublich hochwertig und lässig aussieht. Einmal zu mir, bitte. Dieser Moment, in der die einfachsten Worte wie gewähltes Gedankengold wirken. Das kann mir gern auch einmal passieren.
Ob man manchmal selbst nicht merkt wie gut man ist und sich nur einredet,
dass man noch an sich und seinen Aufgaben wachsen müsste?
Es dauert, hält immer noch an, bessert sich aber gerade. Es könnte doch etwas zügiger vorangehen. Ich warte nicht unbedingt auf die Selbstfindung und den großen Aha- Moment, aber hey, ich will auch nicht bis ins hohe Alter immer wieder überlegen, ob ich das jetzt bin oder ob es das Bild ist, was ich gern von mir haben will.
Ist das gut so und bin ich gut so wie ich bin?
Dieses Jahr habe ich mir nicht viel vorgenommen, außer immer dann in mich hineinzuhorchen, wenn es um große und kleine Entscheidungen geht. Ich will nicht die sein, die Ja sagt, weil es alle gerade tun. Ich will aber auch nicht diejenige sein, die sich dagegenstellt weil alle gerade dafür sind. Ich will die sein, die ich bin. Das ist doch auch der einfachste Weg. Wobei ich gerade merke, dass ich noch viel über mich lernen kann. Diesen Punkt habe ich ein paar Tage außer Acht gelassen und diese Erkenntnis kommt immer mal wieder vorbei und sagt „Hallo“, will aber noch nicht so recht für immer bleiben. Gott, stellt euch vor, ich bräuchte noch ganze zehn Jahre, um endlich öfter zu wissen was ich will und wer ich bin.
An manchen Tagen macht mir diese Ungewissheit Angst, an anderen ist es dagegen eine wunderbare Herausforderung mehr über mich zu lernen und wieder ein Stück weiter zu kommen im eigenen Leben.
Heute ist so ein Tag an dem ich denke „Genau das bist du- genau so fühlst du dich wohl“. Vom Outfit bis hin zur Persönlichkeitsfindung können wir meine Worte heute streuen. Ich möchte nicht den Zeitpunkt verpassen, an dem ich weiß wer ich bin. Die Frage ist, wann genau ich das weiß? Gibt es vielleicht so etwas wie eine Ampel der Selbstfindung, die auf Grün umspringt und damit signalisiert: „Hey du hast dich gefunden- großartig gemacht, Applaus“? Oder einen Knall, ein warmwohliges Gefühl? Ich wäre dafür. Nur manchmal, nur an Tagen an denen ich wieder befürchte etwas falsch zu machen. Angst etwas falsch zu tragen, falsch zu sagen, falsch zu entscheiden.
Es ist schon fast ein richtiger Montagstext, den ihr hier an einem trüben Dienstag lesen dürft. Aber ich vermute ich bin nicht die Einzige, die Mal an sich und der ganzen Welt oder einfach nur an ihrer Outfitwahl zweifelt.
Wearing my fave coat and staud bag- und finde dich bitte selbst.
“ Vielleicht habe ich mich schon gefunden und nur keinen Bock auf mich“
Ich denke, du bist perfekt wie du bist 🙂 Finde deine Stories echt immer schön <3
Der Mantel ist übrigens ein Traum.
… aus dem trüben montagsgrau entspringt doch ein text, den ich mit einem gewissen amusement („darling, ich hab nichts anzuziehen“ vor dem überquellenden kleiderkasten) goutiere – gut, dass ich mann bin und mir nicht diese immerwährende frage stellen muss – das schönsein überlassen wir getrost den frauen und erfreuen uns diebisch ob der eleganz mit der sie das tun – also, um dich franzi aufzumuntern: wir männer werden nie müde euch anzusehen und ob eurer wandelbarkeit zu staunen. bereits meine kinderaugen mochten porzellanweiße haut und sie tun es heute noch,besonders wenn darinnen ein schönroter lippenstift seine zier zur schau stellt. irgendein thomas
Ich kenne solche Tage nur zu gut, an denen ich an meinem Outfit oder an mir zweifle. Manchmal bin ich mir sicher, ich habe mich gefunden, ich weiß, wer ich bin, ich weiß, was ich will. An andren Tagen, da wird überlegt, alles über Bord zu werfen, sich neu zu erfinden. Aber ich glaube, das ist auch okay 🙂