Die Frage, die mich als hauptberufliche Bloggerin immer wieder beschäftigt: Wie kann ich auch unterwegs qualitativ hochwertige Posts schreiben? Eine Reise soll kein Grund für einen leeren Blog sein, er soll nicht still stehen, nur weil ich unterwegs bin.
Wieso?
Weil Ich immer noch davon ausgehe, dass Blog und Content ‚King‘ sind. Dazu gehören für mich nicht nur ein Bild und drei Zeilen. Nein, das bin nicht ich, das ist nicht meine Intention hinter meinem Blog. Der Blog ist meine Base und ich erzähle euch immer wieder, warum die eigene Website so wichtig ist und warum Bloggerin sein ein Job ist, an dem ich meine Einstellung und Arbeitsweise immer wieder anpassen muss, um regelmäßig Qualität zu liefern.
Ich blogge nun schon seit zehn Jahren, davon vier Jahre hauptberuflich. Es hat sich einiges getan. Wo ich zu Beginn noch an meinem Esszimmertisch tippte und die Bilder in den eigenen vier Wänden schießen konnte, sind jetzt Reisen, Meetings und Aufenthalte am Flughafen dazu gekommen. Das raubte mir im letzten Jahr schon viel Zeit, aber vor allem auch Inhalte für den Blog. Reisen und die dazugehörige Zeit investiere ich natürlich unheimlich gern, weil ich auch so neue Ideen und Inspirationen mitbringen kann und ihr nicht immer noch die gleichen vier Wände und Themen aufgetischt bekommt. Dafür bin ich absolut dankbar.
Aber es sind auch Situationen, in denen ich mich nicht zu 100% auf meinen Blog und die Inhalte fokussieren kann. Irgendwann konnte ich nicht mehr das abliefern, was ich mir unter einem Blog vorstelle: Texte und Bilder die einen Mehrwert bieten. Ich liebe Posts für zwischendurch. Mal ein Outfit, mal Shoppinginspirationen oder Beautytipps. Aber Texte mit Inhalt und einer Message liegen mir noch mehr am Herzen. Damit die wieder viel mehr Raum auf dem Blog bekommen, musste ich meine Arbeitsweise anpassen und mich neu strukturieren. Digitale Nomaden sollen ja immer und überall arbeiten. Ich habe allerdings nie herausgefunden, wie sie das machen. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Problem nicht allein dastehe: mehr machen zu wollen, auch wenn zeitlich oder situationsbedingt nicht die Möglichkeiten dazu bestehen. Daher sind das meine Tipps und Tricks, die sich für mich bewährt haben.
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1. Digitale Freunde // das eigene Netzwerk
Wer nicht networked wird immer auf sich allein gestellt sein. Gerade im kreativen Bereich kann man unglaublich tolle Kontakte knüpfen und sich gegenseitig inspirieren. Für mich heißt das unterwegs beispielsweise in der jeweiligen Stadt nach Fotografen Ausschau zu halten, andere Blogger anzuschreiben, sie zu treffen und z.B. gegenseitig Bilder zu schießen. So kann ich mich austauschen, vielleicht auf tolle neue Ideen stoßen oder Projekte gemeinsam angehen. Wenn man viel in fremden Städten unterwegs ist, kann ein Austausch unglaublich viel bringen. Das muss in keiner Businesspartnerschaft oder Freundschaft enden. Aber sich connecten und gegenseitig helfen, macht Sinn. Vielleicht muss ich auch dazu schreiben, dass man nur das erwarten sollte, was man selbst auch für jemanden tun würde.
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2. Technik, die dich mobil macht
Ich brauche Kamera, Laptop, WLAN und Strom, dann bin ich glücklich. Aber ich will unterwegs keine qualitativen Abstriche machen. Das heißt ich beschäftige mich ständig mit den neuesten technischen Errungenschaften und teste mich durch das Angebot. Was mir am meisten Schwierigkeiten bereitete, war für die Bild- und Textbearbeitung von einem großen Bildschirm auf ein kleines Display zu wechseln.
Ich bin in vielen Dingen kein Gewohnheitstier, hier leider schon. In der Handtasche würde sich aber auch ein kompletter Rechner sicher schlecht machen, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach guten technischen Begleitern. Zurzeit teste ich das Huawei MateBook X auf Herz und Nieren. 2k Bildschirm, 1.05 kg leicht und mit einer Displaygröße von 13,3“ zwar eine Umstellung, die mir aber gerade gut passt. Das Gewohnheitstier ist beruhigt. Die Akkulaufzeit und die reibungslose Datenübertragung müssen unbedingt stimmen. Ich brauche einen guten Zugang zum Internet, den ich oft genug per LTE und Wifi Hotspot herstellen muss. Es gibt kulante Anbieter auf dem Markt, mit denen ihr auch für die intensiven Reisemonate einen Sondertarif für euer Telefon aushandeln könnt. Das spart Geld und Nerven, wenn ihr euch mal wieder nicht in ein WLAN einloggen könnt.
Kameramäßig bin ich auch gern auf dem neusten Stand. Ich achte auf ein Standardobjektiv für alle Fälle, Ersatzakkus und eine Wifi-Funktion an der Kamera. So verbinde ich Kamera und Laptop oder Kamera und Telefon in wenigen Sekunden und brauche keine Kabel oder Docks, um die Bilder zu übertragen die ich schnell und in hoher Qualität benötige.
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3. Praktisch denken und planen
Ich war zu Beginn des Blogs immer ein wenig überfordert mit einem festen Post-Rhythmus. Mir kam es nicht in den Sinn mich besser vorzubereiten. Wenn ich weiß, welche Reisen anstehen, plane ich jetzt meinen Content noch genauer vor. Wenn ich Bilder schieße dann oft auch gleich zu mehreren Themen. Das bedeutet, dass ich die Outfits an den Locations wechsele, oder neben dem Outfit auch Moodbilder für inhaltlich tiefere Texte schieße. Natürlich klappt das nicht immer für alle Bilder, aber allein der Gedanke etwas im Back-up zu haben beruhigt mich schon ungemein. Es gab in den letzten drei Jahren keine einzige Woche ohne Content. Mein Anspruch ist immer wieder euch regelmäßig etwas zu bieten. Dafür muss ich planen und daher bin ich letztlich auch hauptberuflich Bloggerin geworden.
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4. Ehrlich zu sich und den Lesern sein
Natürlich gibt es Tage an denen nichts klappt und an denen der beste Laptop, die schönste Location und die nettesten Kollegen nichts mehr retten können. Ich habe mir daher auch abgewöhnt alles groß anzukündigen, große Versprechungen zu machen und sie dann nicht einhalten zu können. Das frustriert auf Dauer nicht nur die Leser, sondern auch mich selbst. Es setzt mich zusätzlich unter den ständigen Druck, doch noch schnell etwas hochzuladen was erst halbfertig oder halb durchdacht ist. Ich bin dann unzufrieden mit meiner Arbeit und möchte das nicht so mit euch teilen. Ich will immer mein Bestes geben. Groß ankündigen und dann nicht einhalten ist etwas, was ich meinen Lesern nicht bieten möchte.
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5. Aufgaben abgeben – Teamwork
Dieser Punkt ist absolut nicht mein Steckenpferd. Ich kann zwar networken, Ideen mit Kollegen teilen und arbeite gern an externen Projekten mit anderen. Aber meine eigenen Aufgaben abgeben, weil ich sie vielleicht nicht schaffe? Große Hürde! Ich muss jemandem sehr vertrauen und ihn für seine Arbeit, Einstellung und Persönlichkeit schätzen. Diesen Schritt zu wagen hat mir sehr viel Mut abverlangt. Es geht immerhin um meine Arbeit, mein Leben und meine Zukunft. Aber ab einem gewissen Punkt musste ich mich entscheiden wie es weitergeht und ich musste mir auch eingestehen, dass Arbeitsteilung nichts Schlimmes ist. Ich muss nicht immer alles unter Kontrolle haben und kann vertrauen. Es hilft vor allem von unterwegs eine Mail zu schreiben und zu wissen, dass es laufen wird. Das ist ein tolles Gefühl wenn man merkt, dass das Vertrauen sich gelohnt hat. Es ist gut für meinen Job, für das Wir und vor allem für ein wenig mehr Zeit für mich selbst. Das Gefühl jemanden zu haben der Aufgaben abnehmen kann und so tickt wie man selbst ist unbezahlbar. Teamwork musste ich aber auch erst lernen.
War das hilfreich für euch? Würdet ihr gern noch mehr über meinen Arbeitsalltag erfahren? Oder habt ihr Tipps, die ich hier auf jeden Fall noch ergänzen sollte?
Ich weiß nicht warum, aber den Lachen in dem ersten Bild hat mich wahnsinnig „gecatched“. Zauberhaft! Ist zwar jetzt off-topic und nicht zum Produkt, aber ich wollte es trotzdem mal gesagt haben 😉
Liebe Franzi! Danke für die tollen Tipps. Ich werde mir das Matebook einmal genauer anschauen.
Liebe Grüße
Tolle Bilder. Du inspirierst mich sehr.
Franzi, danke. Ich muss mich immer wieder neu sortieren und bleibe im Urlaub und auf Jobriesen immer an meinem Chaos hängen. Ich werde deine Tipps beherzigen und schauen, ob ich das nächstes Jahr besser hinbekomme.
Liebe Grüße aus der Heimat
Ein schöne Post mit wertvollen Tipps 🙂 Ich bin zwar bei weitem nicht so weit, dass ich von unterwegs an meinem Blog arbeiten muss (werde ich wohl auch nie sein ;-)), aber trotzdem sind da ganz tolle Tipps dabei, die ich um umsetzen kann 🙂
Viele liebe Grüße,
Tabea
http://tabsstyle.com
Wahre Worte! Guter Content in hoher Qualität fällt leider nicht vom Himmel und bedeutet eine Menge Planung und Organisation. Bei mir scheitert es an meinem Vollzeitjob, der nicht der Blog ist und daran dass ich meine eigenen hohen Ansprüche nicht immer erfüllen kann. Das liegt nicht mal an mangelndem Equipment, sondern mehr an einem lack of time und Fotografen… Aber wie heißt es so schön: Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!
Liebste Grüße
Katharina
Some Kind of Fashion