Kolumne

Thanks to Lena Dunham

Wie stelle ich das nur an? Von oben, von der Seite nein das passt nicht. Überkopf? Der Arm müsste 30cm länger sein. Ein Selfiestick, das wäre es jetzt. Verdammt. Doch vorbei sind die Thigh Gap und Hotdog Legs Bilder- Tage. Daher lehne ich mich zurück und denke mir wie schon des Öfteren: Danke Lena Dunham.

Thanks to Lena Dunham

Dank der oft belächelten Netzdame, ja jetzt werden wieder alle emanzipationsverweigernden Damen die Augen rollen, darf auch mal ein simpler Oberschenkel in seiner natürlichen Form gezeigt werden. Wie sehen wir aus, wenn wir lümmeln, im Auto sitzen oder auf einer Parkbank? Eben ganz normal, nur nicht den gephotoshopten Plakatwänden ähnlich. Keine Lücke zwischen den Beinen, nur eine ganz normale Haltung, die eigentlich keine Erwähnung braucht. Aber vielleicht den Hinweis, dass wir Frauen Figur haben, die in ganz normalen Alltagssituationen eben nicht immer dem ästhetischen Anspruch entspricht und irgendwann auch einmal verpönt war. Schön ist anders oder „An deiner Stelle würde ich mich nicht so fotografieren könnte dann der erste Gedanke einer manipulierten und verstrahlten Dame in unserem Netzzeitalter lauten. Aber eigentlich müsste man sich doch fragen: Wieso sind Oberschenkel, Beine, Arme, Brüste, Bäuche, Lücken so wichtig geworden? Können wir uns keinen anderen Themen mehr in Sachen Wohlfühlkörper widmen? Vielleicht dürfen wir kurz innehalten und überlegen, wieso wir uns so viel mit kleinen Dingen an Körpern anderer Frauen beschäftigen und warum wir dann ständig alles auf uns und unser Umfeld projizieren. Eine clevere Frau würde sich doch glatt die Hände an den schönen Kopf schlagen und uns für verrückt erklären. Stimmt. Daher müssen wir dir wieder danken Lena, für dein simples und hoffentlich bald ganz schnödes Oberschenkelbild im Sitzen. So viel Wichtigkeit in so einen unwichtigen Gedanken zu legen ist kein guter Nährboden für ein ausgewogenes und glückliches Inneres.

Liebe Grüße

Kommentare

Bisher 14 Kommentare zu “Thanks to Lena Dunham”

  1. Ein sehr schöner Post !
    Ich bin es auch satt, dass alles immer perfekt bearbeitet und retuchirt werden muss ..
    Deshalb halte ich meine Fotos lieber etwas natürlich 🙂

  2. Marlene Bitzer sagt:

    Redakteure, Fotografen, Blogger und alle übrigen Medienmenschen, denen es auf Auflage, Click-Rates oder einfach nur darauf ankommt, ihre Miete bezahlen zu können… liefern das, was der Markt haben, sehen und bezahlen möchte. Und das bedeutet: wir sind diejenigen, die die Macht haben, wir bestimmen, was gemacht wird, wir tragen die Verantwortung. Mit jedem Wort, jedem Post, jedem Bild.

  3. Mart sagt:

    Wo ist der Oberschenkel? Ich sehe einen Unterschenkel! 😉

  4. Caro sagt:

    Liebe Franzi,
    du hast absolut recht und doch lässt man sich hin und wieder verführen (auch wenn man eigentlich mit sich im Reinen ist und ein gesundes Körpergefühl besitzt) und denkt sich „Hach, so ein paar mehr Muskeln am Bauch wären doch toll“ oder man mag keine Fotos von sich in Shorts weil man sich Dellen einredet (die ja bei jeder Frau eigentlich zur Normalität gehören).
    Ich finde es dann immer wieder interessant wenn man sich Gemälde von vor einigen hundert Jahren anschaut und mit dem heutigen Frauenbild vergleicht. Könnte kaum unterschiedlicher sein….
    Liebe Grüße aus Leipzig,
    Caro

  5. Das Foto ist so schön! 🙂

    XX,
    Christina Key

  6. Fee sagt:

    Genialer Post, dieses Phänomen musste ich leider schon oft genug erleben!

    Alles Liebe,
    Fee von Floral Fascination

  7. Julia sagt:

    Liebe Franzi,
    ein toller Post, wir sollten nicht immmer vergessen, dass das Meiste eh nicht der Wahrheit entspricht und alles nur wunderbare Arbeit Dank Photoshop ist. Nur leider passiert genau das viel zu schnell. Schöne Gedanken zum Sonntag.
    Liebste Grüße,
    Julia von http://www.federwolke.blogspot.com

  8. Nina sagt:

    Ein inspirierender Post meiner Meinung nach. Äußerlichkeiten sind in der heutigen Zeit viel zu wichtig geworden. Ich denke, ein abgemagerter minus 90, minus 60, minus 90 Körper (also viel weniger als „dünn“) macht die jungen Mädels nicht glücklich. Es gibt so viel wichtigeres auf der Welt. Dazu zählt vor allem auch Gesundheit, Freundschaften, Liebe, Dinge die man mit Kalorienzählen und Diäten nicht erreichen wird. Jeder Körper ist nun mal anders und das ist auch gut so. Liebe Grüße, Nina

  9. Kitty sagt:

    Den Text würde ich sofort so unterschreiben, aber wenn ich ganz ehrlich bin, zeigst du auf deinen Bildern auch nicht gerade Mut zur Hässlichkeit. Seid ihr Modeblogger nicht letztlich auch nur Teil einer Industrie, die versucht uns vorzugaukeln, dass ein Leben ohne Cellulite und Poren möglich ist?
    Ds soll jetzt wirklich kein Angriff sein, ich lese deinen Blog sehr gerne und auf den Fotos sehen du und deine Klamotten wirklich immer sehr hübsch aus, aber das ist es eben… aus dem Leben gegriffen sind die Posen nicht gerade.
    Liebe Grüße, von einer sonst stillen Leserin

    • Franzi sagt:

      Hey Lisa, nein das ist völlig ok. Aber wenn du den Text noch einmal liest und die ersten Zeilen: „Jetzt lehne ich mich zurück … ich lerne auch noch dazu. Und du kannst mir gern auch auf Snapchat folgen- da sieht man auch einmal einen Pickel oder langweilige Momente. Wobei ich dir auch sagen muss, ich versuche euch nicht, ein falsches Körperideal vorzuspielen. Ich mag schöne Bilder … verändere aber nie die Beinform oder mein Gesicht … Ich hoffe, das kommt richtig rüber. 😉 Liebe Grüße

  10. Mary sagt:

    Der Post ist wunderbar! Vielen Dank dafür! ❤️

    Beste Grüße,
    Mary von http://www.mintmary.com

  11. Karin Haupt sagt:

    Ein kurzer und knackiger Post -genau auf den Punkt gebracht.
    Wir sind doch alle schön -jeder auf seine Art. Schönheit kommt (auch) von Innen…

  12. Lisa sagt:

    der post ist sehr schön und allzu wahr, nur witzigerweise
    finde ich das foto dazu irgendwie unpassend, wäre ein
    natürlicheres, ungestelltes foto ohne mac und style-rosen in einem post,
    der für natürlichkeit plädiert, nicht irgendwie passender?

    • Franzi sagt:

      Ich verweise mal frech auf meine letzte Äußerung bei „Lisa“. Und wieso nicht ein Beispielbild nehmen, auf dem die Beine nicht bearbeitet sind- siehe Sockenstriemen Leberflecken … oder betrachte es als „Anti“ Bild zum Text? Wie es dir beliebt. Für mich bleiben schöne ansprechende Bilder trotzdem wichtig, aber keine falschen Vorstellungen. Ich frage mich, ob dann Meinung immer mit Anti Extrem Verhalten unterstrichen werden muss … oder ob ein Bild auch anderes gelesen werden darf? Oder ob nicht jeder einem anderen Bild folgen muss, es aber gut findet … was meinst du? Und was hat ein Mac und Blumen mit Natürlichkeit zu tun? Steht ein chaotisches Zimmer für mehr Ehrlichkeit, weil du unordentlich bist? Oder ist Chaos nur gestellt, weil du alles gern an seinem Platz siehst? Wie man es auch dreht, man darf nicht immer das Wort nehmen, das Bild betrachten und aufhören alle Seiten zu sehen … Natürlichkeit bedeutet für jeden etwas anderes. Liebe Grüße

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