Willkommen. Welcome! Wie sollte man zur Zeit mit all den medialen Informationen über uns umgehen? Wie dürfen wir als Gesellschaft das Thema Zuwanderung und Flucht angehen? Für mich steht fest, ganz klar mit einem Wort und einem Lächeln: Willkommen. Willkommen in Deutschland, willkommen in meiner Heimat, die auch deine sein kann.
Da mich die Flüchtlingssituation und das Thema der Zuwanderung gerade sehr beschäftigen und ich mich gegenüber dem aufkommenden Fremdenhass teilweise machtlos fühle, versuche ich einfach mit meiner Seite etwas zu bewegen und habe mir die Frage gestellt: „Wie kann ich als Lifestyle Bloggerin das Thema hier mit einfließen lassen und euch dazu ermuntern, auch ein Willkommen auszusprechen und andere zu mehr Offenheit zu bringen?“ Die Antwort lautet: „Indem ich euch Menschen vorstelle, die Deutschland als neue Heimat ansehen und sich auf uns und dieses Land freuen.“
Daher habe ich mir gedacht, dass ich den typischen Sonntagspost erst einmal verschiebe und euch jetzt, ich versuche es einzuhalten, jeden Sonntag jemanden vorstelle, der nicht in Deutschland geboren ist, aber dieses Land als seine, als unsere Heimat ansieht.
Heute: Willkommen Mahir.
Lieber Mahir, woher kommst du?
Ich komme aus der Türkei, aus der Südosttürkei. Wir haben auf jeden Fall bessere Sommer.
Wieso bist du nach Deutschland gekommen?
Ich bin mit meiner Frau nach Deutschland gekommen. Sie ist Deutsche und wir haben uns eine Familienzusammenführung gewünscht. Meine Schwester lebt ebenso in Deutschland, daher waren die Gründe nicht schwer zu finden, warum wir nach Deutschland wollten. Zu Beginn für drei Monate und dann habe ich, weil ich eine Ausbildung begonnen habe, die Möglichkeit erhalten hier zu bleiben.
Was hast du gelernt?
In der Türkei habe ich meinen Schulabschluss gemacht und nebenbei immer in einem Herrensalon gearbeitet. Bei uns dauern die Sommerferien 3 Monate. Daher habe ich dann immer dort die kompletten Sommerferien gearbeitet und bin dann wieder zur Schule. Ich habe mich in Deutschland für eine Ausbildung zum Friseur entschieden, da ich das Praktische ja schon konnte, nur das Schulische hat mir noch gefehlt. Nach den drei Jahren habe ich noch meinen Meister absolviert und habe jetzt meinen eigenen Laden mit zwei Angestellten.
Wie haben wir dich aufgenommen?
Hier in Deutschland, immer gut. Es gab zu Beginn ein paar Sprachschwierigkeiten, aber durch das viele Sprechen habe ich mich schnell und gut verständigen können. Man muss sich nur trauen zu sprechen. Die Sprache ist ein Hindernis, aber kein Weltuntergang. Man kann jede Sprache lernen. Alle Deutschen waren immer nett zu mir, ich hatte nie Probleme und habe mich immer wohl gefühlt.
Wie gehst du mit dem Thema Flüchtlinge/ Zuwanderung um?
Ich bin ja kein Flüchtling, ich wollte nur eine bessere Zukunft und habe meine Chance genutzt. Ich glaube für viele sind die Sprache und die kulturellen Gegebenheiten hier in Deutschland erst einmal fremd. Man traut sich nicht zu sprechen, oder hat Angst missverstanden zu werden. Ich nehme selbst gerade gern Flüchtlinge in meinem Salon für Praktika auf und da hapert es auch immer erst einmal an der Sprache. Aber mit Händen und Füßen können wir uns verständigen. Man muss sich auch ein wenig anpassen und eben vor allem die Sprache lernen. Daher habe ich keine Probleme und kann auch verstehen, wenn die Menschen hier herkommen und möchte ihnen auch helfen.
Hast du einen Rat an uns?
Seid offen, und versucht auf andere zuzugehen. Oft ist man eingeschüchtert, versteht kein Wort und braucht nur ein wenig Hilfe um sich zurechtzufinden. Ich helfe auch öfters beim Übersetzen und vermitteln. Wir sollten alle zusammenhalten.
Danke Mahir.
Kommt gern bei Mahir vorbei. Er ist immer offen für einen Haarschnitt und leckeren Apfeltee. Seinen Salon findet ihr in Erfurt in de Krämpferstr. 11, 99084 Erfurt – Altstadt.
P.S. Wenn ihr jemanden kennt, oder selbst gern zu einem Interview oder zum die „eigene Geschichte erzählen“ bereit seid, dann schreibt mir eine Mail: Klick!
Welcome
(# BloggerfuerFluechtlinge)
Liebe Franzi, eine wirklich gute Idee von dir! Das Problem ist ja oft, dass man einander nicht kennt und sich dadurch Angst und Vorurteile erst entwickeln. Dabei sind wir meist gar nicht so verschieden. Ich freue mich schon auf deine nächsten Vorstellungen! ? Liebe Grüße!
Das ist wirklich eine ganz, ganz tolle Idee!
Ich finde es super, dass du dieses aktuelle Thema auf deinen Blog einbindest und es so gut umsetzt.
Ich freue mich schon, weitere Kolumnen zu lesen.
Liebe Grüße,
S.
http://www.cappuccinocouture.blogspot.de/
Das ist eine ganz wundervolle Idee! Ich freue mich auf die nächsten Artikel ^^
Liebe Grüße
Madie
großartiger Post, generell eine ganz großartige Idee, die du bitte weitermachst, ich freu mich jetzt schon auf nächsten Sonntag!
dieser rechte Scheiß geht mir so auf den Piss, da freut’s mich sehr auch sowas im Netz zu lesen 😉
LG Katrin
TOTAL TOLL! Hab deinen Artikel in meinem Post verlinkt: http://wie-hund-und-katze.com/bloggerfuerfluechtlinge/?lang=de
Küsse!
Ricarda
Danke dir! Und danke für deinen Beitrag! Ich finde es klasse, dass wir usnere Stimme nutzen!
Liebe Franzi, das ist eine ganz tolle Idee!
Dolce Petite
Super, dass ihr euch einsetzt. Auch wir Befürworter und Unterstützer müssen genauso laut sein, wie die Gegenstimmen :)) Mahirs Geschichte klingt sehr sympathisch!
Liebst, Charlotte von Come as Carrot