Yes, ich habe Brüste und Po und ein hübsches Gesicht, aber ich glaube da gibt es mehr an mir das man loben und lieben kann. Irgendwann zwischen Anfang des Studiums und der Beginn meiner Selbstständigkeit hat sich meine Wahrnehmung verändert
Nicht die meiner Umwelt, viel mehr die meiner selbst. Ich will nicht nur als nett und hübsch gelten und nur dafür Komplimente erhalten. Viel spannender fände ich es, für meine Art und Weise honoriert zu werden. Kein Oscar erhalten, viel mehr ein zustimmendes Nicken oder ein nettes Wort zu meiner Arbeit oder meinem Auftritt in bestimmten Situationen. Ich will doch mehr sein. ich will für meine Meinung, für meine Argumentation, meinen Umgang mit Problemen gelobt werden.
Ja und das als Blondine, im weißen Spitzenkleid mit einem Lächeln auf den Lippen. Als Frau mit Make -up Faible und einer Taschenanzahl im heimischen Schrank, bei der viele nur den Kopf schütteln. Das muss möglich sein.
Es ist auf jeden Fall toll Komplimente für sein Äußeres zu erhalten. Tolle Haut, tolle Haare, toller Körper. Dahinter steckt manchmal viel Arbeit, gute Gene oder alles zusammen, oder aber ein zufriedener Charakter. Kluge Frauen mit viel Witz und Charme finde ich ebenso anziehend wie Frauen, die ein Gesicht zum Dahinschmelzen haben, wie gemalt würde ich einwerfen wollen. Aber vielleicht verwächst sich der Wunsch irgendwann, immer nur als jung und schön wahrgenommen zu werden. Vielleicht merkt man mit dem Alter, dass es da mehr gibt das mich ausmacht und das mich glücklich machen würde.
Ein Kompliment für meine Texte, Bilder, Wortwahl, oder den Einsatz den ich bringe, bedeutet mir heute persönlich mehr und lässt mich auch weiter an mir wachsen.
Ach echt?
Wow, was für eine Erkenntnis. Vielleicht auch weil ich weiß, dass Schönheit vergänglich ist. Nur nicht die innere Schönheit?!
In jungen Jahren definieren wir uns viel über das was wir sehen und wie wir uns gern sehen würden. Ich würde schon behauptet, dass ich gelassener geworden bin. Mit Jogginghose und ungekämmt das Haus verlassen, ist immer noch keine Option für mich. Aber es gibt keine großen Dramen mehr, weil man einen Pickel hat, der vor dem Spiegel aussieht wie der Mond und am Ende doch von niemandem anders wahrgenommen wurde. Mit der Gelassenheit kamen auch neue Prioritäten. Sind wir einmal ehrlich: Schöner und schlanker und größer und süßer gibt es immer wieder, aber so wie wir sind und wie wir uns geben, gibt es uns nur einmal.
Ich finde, das klingt verdammt gut, oder?
Ich freue mich auf jeden Fall, wenn man mir Komplimente macht für das was ich bin und was ich tue. Aber ich werde euch natürlich nicht aufhalten, wenn ihr mir ab und an schreibt wie hübsch ich bin. An manchen Tagen ist es Balsam für die Seele, gerade wenn man sich morgens mal wieder vor dem Spiegelbild erschrickt und sich fragt, wie viele Falten ein Kissen im ganzen Gesicht hinterlassen kann.
… sonst tendiere ich aber immer gern dazu, dass ich als Person und oder meine Arbeit gelobt werden. Bitte- Danke! Auf Wiedersehen.
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