Kolumne

3 Frauen 3 Meinungen Wenn der Freund nicht ins Umfeld passt

Die Liebe ist vielfältig, die Liebe ist besonders. Die Liebe kann bereichern. Wenn sie dann passiert, schweben wir im siebten Himmel und wollen unser Glück auch mit anderen teilen. Natürlich sollen Freunde und Familie mit einbezogen werden. Jeder soll ganz offiziell sehen, wen wir lieben.

wenn der Freund nicht zum Freundeskreis passt Liebe

 

Doch was ist, wenn die Liebe zwei Menschen verbindet, die so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind, die sich vielleicht auf Grund des eigenen Umfelds so nie kennengelernt hätten? Was ist, wenn das Umfeld nicht so reagiert, wie wir uns das vorstellen?

3 Frauen 3 Meinungen: Wenn der Freund nicht ins persönliche Umfeld passt.

Sie 27, Masterabschluss geschafft, neue Wohnung und neuer Freund, eine Freundin weniger

Meine Liebe ist heute eigentlich kein Thema mehr, sollte man meinen. Immerhin leben wir in einem Land, in dem vieles möglich ist. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich auf Grund meiner Beziehung eine Freundin verliere. Ja ihr lest richtig. Und nein es geht nicht um Neid, oder dass wir uns in den gleichen Typen verliebt haben. Mein Freund kommt aus der Türkei. Besser gesagt seine Familie. Er ist schon die zweite Generation, die hier geboren, zur Schule gegangen und so richtig deutsch ist. Manchmal sogar mehr als ich. Wir haben uns über Bekannte kennen und lieben gelernt. Es ging alles unglaublich schnell. Da war auf einmal ein Mann in meinem Leben, mit dem ich nicht so schnell und so intensiv gerechnet hätte. Klar habe ich ihn dann überall mit hingenommen. Ich wollte mein Glück teilen. Meine Mädels waren offen. Meiner Familie musste ich kurz erklären, wo er herkommt, was er macht und das wars. Ich dachte wir sind fein.
Nur bei einer Freundin muss ich mit meiner Partnerwahl etwas ausgelöst haben. Bis zum Zeitpunkt des ersten Zusammentreffens dachte ich sie sei weltoffen und mir wohlgesonnen. Denn wer wenn nicht deine Freundin, die dich über zwei Jahre begleitet hat, würde dir alles Glück der Welt wünschen? Diejenige, die anscheinend ein Problem mit Ausländern hat. Oder mit bestimmten äußerlichen Merkmalen an Menschen? Immer wieder kamen kleine Spitzen, wie ich mich wohl bald kleiden würde, und ob ich nicht ein wenig Angst hätte. Zu Beginn dachte ich mir noch, gut lass sie ein wenig sticheln. Immerhin ist sie schon fünf Jahre lang Single, ich war ganze fünf Monate frei von Sonntagen zu zweit. Auf einmal war sie eben wieder die Einzige ohne Beziehung in unserem Freundeskreis. Vielleicht war sie sauer, enttäuscht und wollte sich ein wenig abreagieren. Doch als wir an einem Abend zusammen weg waren und zwei, drei Cocktails zu viel intus hatten, ist etwas passiert, das ich in den nächsten Jahren nicht vergessen werde. An diesem Abend musste ihr einiges durch den Kopf gegangen sein. Ich kann nicht alles wiederholen, will ich auch nicht. Aber von Bombenleger, Bartträger, Terroristen bis hin zum Religionskrieg und Unterdrückung meiner Person, war alles dabei. Ich habe noch nie so viel inhaltlosen menschlichen Müll von einer Person vermittelt bekommen. Von einer Freundin! Ich war einfach nur fassungslos und maßlos enttäuscht. Ich weiß nicht ob es die Enttäuschung einer Freundin war, die dir das Glück nicht gönnt, oder die Einstellung zu anderen Kulturen, die mich so geschockt hat. Ich habe ihr aber danach nur noch einmal geschrieben und mich von ihr ganz offiziell verabschiedet. Nur weil mein Freund aus einer türkischen Familie stammt und einen Bart trägt, muss er natürlich dem ganzen Klischee entsprechen. Sie ist heute übrigens immer noch Single, ich wohne mittlerweile mit meinem Freund zusammen.

Sie 31, nach 7 Jahren Beziehung jetzt neu vergeben

Sieben Jahre ist eine lange Zeit. Wir hatten eine solide Beziehung. Job, Wohnung und zusammen ein gutes Einkommen. Ein Sechser im Lotto würde man heute wohl sagen. Wir beide waren im Großen und Ganzen glücklich. Zumindest gaben wir wohl für andere das perfekte Bild einer perfekten Beziehung. Das Wort Traumpaar hörten wir sehr oft. Er, zehn Jahre älter, wusste genau wo es in den kommenden Jahren mit uns hingehen sollte. Ich schloss mich dem Gedankengang an, denn es klang verdammt gut. Ich war mir natürlich ab und an auch unsicher, ob das hier alles so läuft, wie ich das wirklich wollte. Manchmal wusste ich nicht wohin mit mir und meinem Leben. Ich dachte aber so müsse das eben sein, da mir auch alle anderen immer wieder versicherten, dass ich alles richtig gemacht habe.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass sich heimlich einschleicht und euch verrät, dass das hier alles zwar ein sicherer Hafen ist, aber am Ende nicht das ist was man will?

Die Erkenntnis kam nach einem stürmischen Kuss in einer kurzen Nacht. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Der Schalter kippte und auf einmal wusste ich was ich wollte und was nicht. Mein altes Leben gehörte auf einmal nicht mehr dazu. Besser gesagt, meine Beziehung. Ich war mir auf einmal so sicher wie noch nie. Als ich das Ganze beendete, in eine kleinere Wohnung zog und dann auch noch öffentlich machte, dass ich gerade mit einer Frau liiert bin, sind alle aus allen Wolken gefallen. Ich konnte es keinem Recht machen, weil ich erst einmal alle vor den Kopf gestoßen hatte. Ich hatte in den letzten zwei Jahren allen und vor allem mir etwas vorgemacht, ohne es zu bemerken. Meinem damaligen Freund, weil er der festen Überzeugung war, dass es für immer halten würde und ich ihm das auch sehr lange so suggeriert habe. Meine Freunde, die ihn so mochten, ihn fest in freundschaftliche Rituale eingebunden hatten und nun mit einer anderen Frau fertig werden mussten. Meine Familie, die auf einem kleinen Dorf in der tiefsten Provinz eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft auf ihrem alten marmorierten Cordsofa begrüßen musste. Aber es war für mich die beste Entscheidung in meinem Leben. Ich musste jegliche Bequemlichkeit aufgeben um endlich glücklich zu werden. Ich lebe jetzt so wie ich es immer wollte. Ohne es zu wissen, habe ich lange Zeit einfach nach den Vorstellungen anderer gelebt und geglaubt, dass es so sein muss. Das ist jetzt mein Leben. Das macht erst jetzt so richtig Sinn für mich. Ich muss dafür kämpfen, aber mittlerweile merkt auch mein Umfeld wie glücklich ich bin und unterstützt mich.

wenn der Freund nicht zum Freundeskreis passt Liebe

 

Sie 25, festangestellt, großer Coldplay Fan und ab jetzt auch ein wenig Heavy Metall

Hallo ich bin das Klischee. Stellt euch vor, ihr wacht in meinem Leben auf. Kurzer Exkurs: Abi Jahrgangsbeste, Cheerleaderzeit, immer eine Clique von blonden Girls am Start und jedes Jahr eine Woche Ibiza. Fester Job, jede Woche drei Mal Fitnessstudio, Dauerabo Cosmo und riesiger Coldplay Fan. Ja das klingt wie der Alptraum jeder selbsternannten Powerfrau. Dennoch liebe ich mein Leben und kann von mir sagen, ich habe genug Power und stehe zu dem was ich bin. Ich weiß aber, wie das von außen wirken muss. Ich habe in meiner kleinen Blase gelebt. Meine letzten Freunde lassen sich in einem Satz gut beschreiben: Schönlinge mit Hang zum Proll. Ich saß in Cabrios von BMW bis Audi. Ich wurde immer sofort vorgestellt, mir wurde immer die Tür aufgehalten und mir wurden Komplimente für mein Aussehen gemacht. Die Beziehungen waren nett, es gab nie Stress. Wenn, dann nur weil ich mich zu jemand anderem hingezogen fühlte. Oft war es aber der gleiche Typ Mann. Die waren in meinem Freundeskreis anerkannt und gern gesehen und austauschbar. Ich hätte aber auch nie gedacht, dass ich mich mal in einen Mann verliebe, der all das was ich lebe absolut nicht kennt oder versteht.

Ich war auf einem Coldplay Konzert und lief in ihn hinein. Groß, sehr groß, lange Haare, länger als meine, zu einem Dutt verknotet und ein Lächeln, bei dem ich einfach nur zurücklächeln musste. Der Mann der da vor mir stand arbeitete hier, baute die Bühne mit auf und kümmerte sich darum, dass dieses Konzert stattfand. Ich war das kleine blonde Mädchen, dass zum ersten Mal wusste, der Mann ist es. Ich konnte ihn überreden mit mir etwas trinken zu gehen und seither ist er ein Teil meines Lebens. Zu Beginn gab es keine Freudenschreie im Freundeskreis. Ihr müsst euch vorstellen, dass dort ein Mann im Türrahmen steht, der über 1,90m groß ist, in Ledermontur, mit einem kleinen roten Halstuch und einem Dutt. Das war nicht der Typ Mann, der mich sonst begleitete. Er ist witzig, klug, wortgewanndt und weiß genau was er will. Das beeindruckt mich jeden Tag auf ein Neues. Ich hinterfrage mit ihm zum ersten Mal alles was ich lebe, denke und mache. Er ist gerade das Beste, was mir je passiert ist. Dass wir beide unsere Familien und Freunde überrascht haben, war wohl abzusehen. Er, Heavy Metall Fan und dementsprechend auch oft so gekleidet und ich, das Cheerleader Girl mit Coldplay Leidenschaft, würden wohl so nie zusammenfinden. Aber ganz ehrlich, es ist doch am Ende egal welchem Klischee wir entsprechen. Hauptsache wir sind glücklich. Das ich das mal sage! Aber wir beide rocken das. Ich bin nächste Woche auf meinem ersten Heavy Metall Konzert, er darauf in Ibiza mit all meinen Freunden in cremefarbenen Outfits. Ich muss auch manchmal lachen.

 

Alles Liebe

Kommentare

Bisher 15 Kommentare zu “3 Frauen 3 Meinungen Wenn der Freund nicht ins Umfeld passt”

  1. La.barb sagt:

    Toller Artikel, immer wieder interessant wie Freunde und Familie reagieren.
    Vorallem sich die Frage zu stellen, möchte ich glücklich sein oder mein Umfeld.
    Es ist wichtig herauszufinden wer man ist und was man wirklich möchte egal was andere denken oder sich für einen Vorstellen.
    Wer mit mir den Weg gehen möchte, wird es machen, die anderen werden ihre wege gehen und auch das ist ok.

    Liebe Grüße

    Nastja

    • Franzi sagt:

      Absolut. Was aber heute gar nicht so einfach ist, obwohl ja alles möglich ist. Die Norm ist doch eben akzeptiert. Andere Fromen oder das Brechen mit Gewohnheiten wird selten sofort verstanden. Da hilft nur reden und weitermachen.

      Alles Liebe

  2. Sophia sagt:

    Liebe Franzi,
    eine tolle „3 Frauen 3 Meinungen“-Episode.
    Ich fühle mit der ersten Autorin. Auch ich habe mich von einer langjährigen Freundin verabschiedet, die einfach nicht verstehen wollte und konnte, dass ich („trotz Altersunterschied“, mit dem mein Freund und ich noch nie ein Problem hatten) wirklich glücklich in meiner Beziehung bin.
    Echte und offene Sorge bzw. auch kritische Nachfragen zeichnen gute Freunde meiner Meinung nach aus, ein ehrlich gefragtes „Bist du wirklich glücklich?“. Aber genauso muss es auch ein Akzeptieren und sich für den anderen Freuen geben können. Immer wieder kehrende destruktive und gehässige Kritik gehört nicht dazu. Davon habe ich mich endlich verabschiedet und freue mich für die drei Frauen, die ihr Glück auch (vielleicht woanders, als sie danach gesucht hätten) gefunden haben.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Sophia

    • Franzi sagt:

      Liebe Sophia! Du hast vollkommen Recht. Ich habe Juliane schon auf den Freundschaftsgedanken geantwortet und denke hier passt es auch. Manchmal ist eine Freundschaft nicht mehr passend. Es geht anders weiter, ohne die Person und oft geht es beiden damit besser.

      Alles Liebe dir

  3. Iris sagt:

    Ich mag deine „3 Frauen – 3 Meinungen“-Kolumne wirklich sehr. Diese hier finde ich bis jetzt die Beste, denn sie zeigt, dass Liebe einfach passiert, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderen Gründen! <3

  4. Juliane sagt:

    Hallo Franzi,
    Toll geschrieben, mit viel Wiedererkennungswert.
    Ich erkenne mich in Nummer 1 und 3 wieder. Eine Freundin ist auch aus meinem Leben verschwinden, aber weil sie es wollte. Wir waren bis vor gut 2 Jahren ein eingeschworenes Singleduo und dann kam mein Freund. Meine Zeit hat sich anders verteilt, aber ich hab immer versucht sie mit einzubinden, doch sie wollte es nicht! Sie hat sich mehr und mehr distanziert und ist schlussendlich kein Teil mehr meines Lebens.
    Nummer 3 passt auch! Mein Freund ist so gar nicht der Typ Mann den ich bis dato bevorzugte und gedatet habe. Doch jetzt das beste was mir in meinem Leben passieren konnte! Wir sind glücklich und das ist was zählt. <3 <3<3
    Liebste Grüße,
    Juliane

    • Franzi sagt:

      Danke dir! Ich glaube, es gibt Freundschaften die haben einen Sinn, die ergeben zu einer Zeit genau die perfekte Grundlage für viel Spaß und Ablenkung. Wenn dann ein neuer Lebensabschnitt anfängt, können diese Freundschaften manchmal die Zeit und Umstände nicht überstehen. Ich glaube es ist normal sich zu verabschieden, wenn man sich anders entwickelt. Alles Liebe

  5. 4. Frau ohne Meinung sagt:

    Ich bin die vierte Frau und schau mal was passiert…
    Ich bin 27, langsam werden die Beziehungen dann doch mal ernster und das Studium ist auch langsam vorbei. Der erste echte Job wartet und man ist nun wirklich selbstständig und bekommt kein Geld mehr von den Eltern. Da ist er nun, der Mann, der DER Mann werden könnte.
    Leider mag ihn meine Freundin so gar nicht. Sie haben sich ein Wochenende kennen gelernt und sie hat mir eine Woche später gebeichtet, was ich schon geahnt habe. Sie kann ihn gar nicht ausstehen. Er wisse alles besser, seine Witze seien zu derbe und überhaupt! Irgendwie war da nichts. Nichts positives. Na gut, er macht mich glücklich, es ist meine Beziehung und solange ich damit zurecht komme…
    Sollte ich auf eine meiner besten Freundinnen (seit dem Kindergarten!) hören? Mann über Freundschaft? Ist meine Brille etwa zu rosa? Puh, dann ist er auch noch kleiner als ich.
    Aber nö, ich warte jetzt ab. Vielleicht lernen sie sich bald mal besser kennen, vielleicht genieße ich noch die rosa Aussichten oder irgendwas passiert. Ich bin in der glücklichen Lage bisher keine Seite wählen zu müssen.

    • Franzi sagt:

      Verzwickt und am Ende machst du es richtig. Ich glaube man kann es auch nicht über Knie brechen. Vielleicht müssen beide erst warm werden, vielleicht wird es nie zu 100% etwas. Aber ich würde genau so wie du hoffen. Deine Freundin ist dir nahe und wichtig und solange ihr redet wird das ob dann mit oder ohne Mann! Ich drück dir die Daumen! Macht man das? Ach ich mach es! Alles Liebe

      • 4. Frau inzwischen mit Meinung sagt:

        Haha, also nach fast 3 Jahren die Antwort : meine Freundin hatte recht. Die Bezeichnung ist hauptsächlich an der Kommunikation und an den derben Witzen, die dann irgendwann nur noch auf meine Kosten gingen, kaputt gegangen. Aber natürlich trotzdem eine schöne Zeit gewesen, also so insgesamt und man lernt ja auch aus seinen Fehlern. Nun habe ich moderne Probleme (Single) und moderne Lösungen (Tinder und Bumble und Bars) und gebe meinen Freunden ein Vetorecht.
        Nach der Trennung haben sich dann noch mehr zu Wort gemeldet, dass sie schon dachten, dass es eher nicht passt, aber sich nicht getraut haben, was zu sagen, weil es ja mein Leben ist. Recht haben sie, wahrscheinlich hätte ich auch nicht auf sie gehört oder wäre enttäuscht und sauer gewesen. Aber ich kannte ihn ja auch anders. Alles fügt sich schon und ich lerne diese modernen Datingdinge kennen und hassen. „Wow, du bist sehr groß, du machst viel Sport und magst Techno.“Wirklich einzigartig in Berlin.“ Ich glaube, ich gehe wieder in normale Bars und treffe da den Mann meiner Träume, der hoffentlich kein Albtraum für meine Freunde ist.
        Komme übrigens gerade von einem Date….

  6. Ronja sagt:

    Es ist wirklich traurig, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die so wenig Akzeptanz haben! Ich habe auch schon immer damit zu kämpfen gehabt. Mein Freund ist halb Gambianer, aber manchmal wirklich deutscher als ich! Mittlerweile ist mir das sowas von egal, was andere denken. Wir beide sind glücklich und ich könnte mir keinen besseren Mann für mich vorstellen. Ein sehr schöner Post! Liebe Grüße ronja

  7. Dilara sagt:

    Und wenn ich darf.. hier die 5. Frau – nur andersrum!

    Mein Freund und ich haben uns über die Arbeit kennen und lieben gelernt. Ich bin erst 22 und möchte nichts in die Wand meißeln, dennoch wage ich mich aus dem Fenster und sage „Das ist der Mann, den ich immer gesucht habe“. Das ist der Mann, mit dem ich so sein kann wie ich bin, der mich so nimmt wie ich bin – mit allen Macken. Es ist einfach perfekt unperfekt.
    Jetzt die Kehrseite: ich bin halb deutsch, halb türkisch. Sehe so gar nicht deutsch aus, bin es aber. Hier geboren, hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und kaum ein Wort türkisch sprechend. Der Vater meines Freundes akzeptiert das so gar nicht. Was zu Beginn nie ganz ans Licht kam, hat er doch nun mittlerweile schon stark verbal zum Ausdruck gebracht und es tut unheimlich weh. Von „Scheiß Türke“ über „dumme Türken Fo***“ war alles mit dabei und ich verstehe es nicht. Ich werde das auch nie verstehen und ich werde es niemals vergessen können. Vielleicht irgendwann einmal verzeihen aber niemals vergessen.
    Es ist traurig, dass dieses extreme Schubladen denken eine glückliche Beziehung so stark belasten muss. Noch können wir das durchstehen und halten bei allem zusammen und ich hoffe, das wird auch so bleiben..

    Liebste Grüße
    Dilara

  8. Eve sagt:

    Hi Franzi,

    ein so schöner und spannender Post. Ich finde es interessant, wie viel intolerante Menschen es gibt, die einem das eigene Glück nicht gönnen, weil es nicht in eine Schublade passt. Schade ist das. Denn am Ende tut man doch niemandem weh, weil man jemanden liebt. Es ist schon absurd und schade.

    Liebst
    Eve von http://www.eveblogazine.com

  9. Bianca sagt:

    Da sitze ich hier mit einem Löffel und einem Nutellaglas, durchforste deine Seite und stoße auf diesen Artikel….
    Und muss mich schmunzelnd an die Zeit erinnern, in der ich der Partner war, der nicht ins Umfeld gepasst hat. Von einer Stadt, wenn auch nicht groß, in ein 250-Seelen Dorf. Mit einer Schwiegermutter die mich von Anfang an nicht leiden konnte & mir immer wieder erzählt hat wie toll doch meine Vorgängerin war und auch sehr ehrlich damit war, dass sie doch diese lieber zurück hätte. Die restliche Familie (und die war verdammt groß), schloss sich dieser Meinung einheitlich an.
    Die Konsequenz der Sache? Die Beziehung ging nach 3 Jahen in die Brüche, nicht nur wegen der Familie. Letztendlich wollten wir 2 in verschiedene Richtungen, mit ähnlichen Zielen fürs Leben aber zu völlig verschiedenen Zeitpunkten. Und dann kam in diesem ganzen Chaos, den Überlegungen die Beziehung irgendwie zu retten eine alles verändernde Begegnung.
    Und genau für diese und für den Aspekt endlich wieder glücklich zu sein, habe ich alles aufgegeben. Noch mal völlig von vorn anzufangen- das war nicht leicht. Aber ich habe es keine Sekunde bereut und nun passe scheinbar auch ich ins Umfeld & zwar genau so wie ich bin. Und genau das, tut richtig richtig gut!

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