Kolumne

Was war los beim zukkermädchen // Was muss ich loswerden

Ein kleiner Rückblick gefällig? Oder doch ein paar mehr Worte? Gerade zurück aus Paris vermisse ich die Stadt doch sehr. Trotz Dauerregen liebe ich das Flair und die Kaffeekultur so sehr, dass ich in den kommenden Monaten bestimmt noch einmal zurück muss. Vielleicht wird doch noch eine Französin aus mir.

Was war los beim zukkermädchen // Was muss ich loswerden ?

Das Temperament der Franzosen habe ich auf jeden Fall eingepackt. Denn ist man wieder im good old Germany zurück, erinnern einen die Menschen und ihre Art der Kommunikation prompt daran, wieso wir uns endlich einmal mehr mit unseren eigenen Sachen beschäftigen sollten.

Was habe ich gedacht? Achtung, es folgen Meckerzeilen.

Ich weiß ich predige immer, dass wir uns auf die positiven Dinge fokussieren sollen. Dennoch muss ich mir einmal Luft machen. Ich habe das Gefühl Frauenpower, Unterstützung und Co. sind nur dann möglich wenn Beyonce ihren Babybrauch zeigt und erfolgreiche Frauen es uns vorpredigen. Sobald aber die Nachbarin mehr Follower und neuerdings mehr Likes auf ihre Bilder bekommt, muss man sich zusammensetzen und reden, tratschen, tuscheln, aber auf jeden Fall zu dem Schluss kommen: Die kauft Follower und Likes, ganz klar. Denn es ist nicht möglich, dass jemand den ich kenne auf einmal Erfolg hat. Es ist nicht möglich meiner Freundin etwas zu gönnen. Auf einmal ist es klar, sie muss betrügen. Die Bilder können nicht nur einfach gut sein, Instagram kann nicht einfach nur mir einmal ein wenig Rampenlicht gönnen. Nein. Unvorstellbar. Absolut indiskutabel. Außer Beyonce wäre es. #GirlPower und #Unterstützung werden ersetzt durch #diedochnicht und #diemussfaken. Wir müssen uns Profile anlegen und Leuten kommentieren, dass sie faken, kaufen und betrügen.

Wieso kann Frau nicht einfach erfolgreich sein? Wieso fällt es den meisten Frauen immer noch so schwer zu glauben, andere leisten auch gute Arbeit? Und wie, verdammt noch mal, soll ich darauf reagieren?

Mir bleiben doch nur zwei Auswege, die jetzt aber eh nicht mehr gut genug sind. Suche ich das Gespräch, will ich mich nur rausreden. Blockiere ich die Person, ist klar ich bin schuldig. An allem. An Instagram, an meinen Likes, am Leben der anderen, an der Situation in der sich die Person befindet, die unbedingt erzählen muss, dass ich fake.

Hand auf’s Herz. Hat das etwa nichts mit Neid und Missgunst zu tun? Was ist dann der Antrieb andere öffentlich bloßzustellen? Was treibt einen an, wenn man unbedingt mal einen schlechten Gedanken über eine andere Frau loswerden muss?

Erklärt es mir. Helft mir, denn ich habe noch nie das Bedürfnis gehabt, mir die Mühe zu machen tausende von Accounts anzulegen und andere zu trollen. Ist das noch freie Meinungsäußerung, wenn ich Gerüchte in die Welt setze und im Netz ganz fein raus bin, indem ich einfach den Account wechsele? Ist es nicht eher doch die eigene Persönlichkeit und die eigene Unzufriedenheit an der gearbeitet werden müsste?

Es gibt so viel zu tun und so viele Themen, die wir fair und offen diskutieren können. Wieso messen wir dann immer die Arbeit und den Erfolg anderer an Likes? Es ist nur eine bescheuerte App. Ich mache nur meine Arbeit, freue mich für andere und hoffe, das gewisse Personen das endlich lernen. Wenn nicht, dann entfolgt mir bitte.

Ich habe beschlossen diese Person zu blockieren. Ich veröffentliche alles. Selbst die miesen Sachen, von Menschen die ich kenne und weiß, was sie von mir denken. Nur einfach weil ich hoffe im Austausch doch einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aber vielleicht ist es auch an der Zeit den Menschen das zu geben, was sie verdienen: Ignoranz. Denn was bringt das Diskutieren, wenn die Meinung schon längst feststeht. Verschwendete Lebenszeit.

Es sollte gar nicht so ausarten. Aber ich hatte einfach das Gefühl, es einmal richtig anzusprechen und euch zu zeigen, dass Worte verletzen können. Unterstellungen sind im Netz schnell mal getippt und man bekommt kaum die Chance, sie richtig zu stellen. Dickes Fell, ja- aber ich bitte euch, das kann ja nicht für jeden dummen Gedanken die eine Entschuldigung sein, oder? Punkt.

Zum Weltfrauentag ein kleiner Denkanstoß der auch an mich selbst geht: Vielleicht sollten wir uns noch einmal bewusst machen, wie wir Dinge wieder gemeinsam erreichen. Vielleicht klappt es mit Höflichkeit, Respekt und Vertrauen.

Wo geht es hin?

Nach Hamburg für ein nettes Projekt, auf das ich mich schon freue. Denn es geht um das große und für mich immer noch schwierig anzupackende Thema Nachhaltigkeit. Ich bemühe mich wirklich. Aber ich bin ein Gewohnheitstier. Ich taste mich heran und ich hoffe, ich kann euch bald mehr erzählen. Es ist immer gut, für Neues und vor allem Gutes offen zu sein. Der Satz geht an mich selbst, als kleine Erinnerung.

Das Highlight der Woche…

wird aber ein ganz anderes sein. Ich löse endlich das Versprechen ein, meine Freundin in meiner Heimat zu besuchen. Wir haben uns nun schon drei Mal einen neuen Termin suchen müssen, um einfach nur einen Tag miteinander zu verbringen. Früher kein Problem, gleiche Stadt, gleiche Uni. Heute andere Stadt, andere Arbeitszeiten und schon stockt alles. Aber wir kriegen das hin. Der Donnerstag ist dafür komplett frei genommen und ich freue mich wahnsinnig sie endlich wieder zu sehen.

Ein Rückblick der doch ein wenig persönlicher ausgefallen ist. Mehr Paris gibt es im kommenden Post!

Liebe Grüße

 

Kommentare

Bisher 12 Kommentare zu “Was war los beim zukkermädchen // Was muss ich loswerden”

  1. Silvia H. sagt:

    Franzi, kränke dich nicht – du bist so wunderbar! Ich finde es gut, dass du solche Sachen auch öffentlich machst und die gemeine Person blockiert hast (hat sie voll verdient). Wünsche dir einen schönen „Tag der Frau“! 🙂 LG, Sivia

    • Franzi sagt:

      Nein absolut nicht. Es hat sich nur nichts geändert. Es nervt mich, wie wir still stehen und uns immer noch so benehmen wie auf em Schulhof. Die Zeiten sind ja vorbei 😉 Aber ich danke dir, für die lieben Worte.

  2. Lieselotte sagt:

    Hallo Franzi,
    ich gebe es offen zu: Ein kleines zwickendes Gefühl, wenn andere etwas haben, das ich auch gern hätte, kenne ich. Da steht schnell die Frage im Raum: „Wieso nicht ich?“ und das Teufelchen sagt „Ich will auch!“ – Das Gefühl ist aber eben eher, „auch haben wollen“ anstatt „sie/er darf es nicht haben, es steht der Person nicht zu, sie lügt“. Wenn andere was Tolles haben, will ich das oft auch einfach haben. Das ist vielleicht auch einfach menschlich?! Aber ich würde niemals, und das sehe ich genauso wie du, jemandem schreiben, er/sie habe das nicht verdient oder sei doof oder was auch immer. Meistens mache ich einfach ein Kompliment zum erstrebenswerten Attribut (boah, kann man sich noch komplizierter ausdrücken?) Heißt: Wenn du eine tolle Tasche hast (ich liebe tolle Taschen, die rote von Chanel hat es mir ja besonders angetan), dann schreibe ich dir einfach, dass ich deine Tasche toll finde. Das ändert zwar nix daran, dass ich sie nach wie vor nicht habe und gern hätte, aber missgünstig bin ich null. Du hast sie, du zeigst sie, du trägst sie, und das ist toll. 🙂
    Dieser Hass, der einem manchmal entgegenschlägt und der oft wie aus dem Nichts zu kommen scheint, den verstehe ich auch nicht. Wieso machen sich Leute denn überhaupt diese Mühe? Mit Mecker-Fake-Accounts ist es das Gleiche: Wieso wird so viel Zeit darauf verschwendet, etwas Negativ zu schreiben? Wieso hat man denn nicht einfach ein Hobby? Oder ein Haustier?
    Aber andere niedermachen ist eben leichter als selbst etwas zu erreichen – dieses Phänomen spiegelt sich ja auch viel in der aktuellen Politik weltweit wider…
    Du kannst es nicht jedem Recht machen und du kannst auch leider niemandem verbieten, etwas Blödes zu schreiben – da musst du dann leider tatsächlich durch. Aber es stimmt: Wenn sich jeder vor dem Verfassen eines Kommentars mal an die eigene Nase fassen und nachdenken würde, gäbe es viel weniger gemeine Dinge, die man verdauen müsste…

    Ganz liebe Grüße,
    Lieselotte von http://www.lieselotteloves.wordpress.com, die weiter von einer Chanel-Tasche träumt 😉

    • Franzi sagt:

      Liebe Lieselotte danke dir und word. Du hast es genau so aufgeschrieben, wie ich es auch tun würde. Neidisch bin ich auch oft und auf jeden Mist! Aber er verleitet mich nicht dazu, anderen das Glück oder den Erfolg zu vermiesen. Ich hoffe, wir kriegen das in den Griff. Ich nehme auch gern Kritik an, aber haltlose Beleidigungen, um für einen kurzen Moment erhabener zu wirken sind mir so fern. Daher danke für deine Zeilen! Danke fürs Leser sein!
      Virtuelle Umarmung 😉

  3. Tina sagt:

    Liebe Franzi

    wie immer: toller Text der zum nachdenken anregt und wunderschöne Bilder!

    Ich gestehe: Je unzufriedener ich mit mir bin, je mehr suche ich Fehler bei anderen. Und Neid kenne ich nur allzu gut. Das dumme ist jedoch: Je neidischer und missgünstiger ich bin, umso weniger mag ich mich ausstehen. Und da fängt bei mir das Unverständniss an: Ich arbeite dann an mir, konzentriere mich auf die positiven Dinge in meinen Leben. Ich kann nicht verstehen, wie man so viel negative Energie verwenden kann, anderen zu schaden?!?
    Vor kurzem hat es mich sehr gereizt auch einen Blog zu erstellen, ohne Ambitionen, nur so zum Spass…
    Da ich aber weiss, dass ich mit fiesen Komentaren nicht umgehen könnte, tue ich mir das gar nicht erst an. Und du stellst dich dem jeden Tag…! Da hab ich grossen Respekt vor. Versuch dich auf die positiven Sachen zu konzentrieren, denn davon gibt es in deinem Leben ja eine Menge 🙂

    Ich wünsch dir viel Gelassenheit im Umgang mit Hatern und viel Spass an deinem freien Tag.

    Liebe Grüsse
    Tina

    • Franzi sagt:

      Liebe Tina. Das ist richtig ehrlich und stimmt. So geht es mir auch. Aber trotzdem muss man ja nicht gewisse Grenzen überschreiten. Ich glaube aber, das unterscheidet dann an dem Punkt das Gute und das Böse. Klischee, aber ist so. Wir sind alle mal neidisch. Das gehört dazu, aber wenn ich den anderen dann verletzen will, in bloßstellen und dann nicht einmal als Person dazu stehe, dann ist es einfach nur ziemlich asozial. Ich vermute auch, wer diese Grenze überschritten hat, dem ist selten zu helfen.

      Liebe Grüße

  4. Jessi sagt:

    Hallo Franzi,
    die Neidgesellschaft in der wir leben ist wirklich krank und wird immer kränker. Wenn einem noch nicht mal Familie und Freunde etwas gönnen, dann ist etwas mit unseren aktuellen Werten falsch. Ich finde das traurig!
    Ein Bekannter von uns hat sich vor einem Jahr ein neues, ziemlich teures Auto gekauft und ich habe ihn letztens gefragt, ob er damit noch zufrieden sei (weil er es so unglaublich akribisch geputzt hat). Er meinte ja, wurde aber immer leiser, als er mir dann erzählte, dass er sich damit einfach mal was gönnen wollte. Ich sagte ihm, dass ich das absolut richtig finde und dass er sich das ja auch verdient hat, aber er hat sich trotzdem noch geschämt. Warum? Ich komme damit nicht klar. Ich bin jemand, der sich aufrichtig für andere freuen kann, aber viele können das nicht nachvollziehen und stellen mich als Heuchlerin dar. Irgendwas läuft da schief…

    Liebe Grüße,
    Stil-Helferin Jessi

  5. Barbarella sagt:

    Es ist Schade das einem auf Schritt und Tritt Neid entgegenschlägt. Manchmal frage ich mich auch ernsthaft, worauf die Leute eigentlich so neidisch sind. Wenn man sich etwas gönnt, dann gönnt man sich eben was. Da lasse ich mir auch kein schlechtes Gewissen einreden. Egal was andere sagen, man lebt sein Leben so wie man es möchte, und die anderen sollen das ihre leben. Ich werde auch häufig mit Neidern konfrontiert. Das ging schon in der Schule los und ist bis heute so geblieben. Ich finde es einfach nicht schön, wenn Menschen so reagieren. Es ist unnötig und erschwert das Miteinander.

    Lieben Gruß von Barbarella (Marion)
    https://barbarella149.wordpress.com

    • Franzi sagt:

      Die Frage die ich mir immer stelle, wieso veranlasst Neid zu bösen Worten und Taten? Und es wird immer wieder erwähnt man sei nicht neidisch. Aber was treibt einen denn dann an? Ist man eben doch einfach so ein schlechter Mensch? Oder ist es Spaß? Mich würde gern die Gründe wissen. Leider fehlt es dann aber auch immer am Mut, wenn es um das Warum geht.

      „Es ist unnötig und erschwert das Miteinander.“- absolut! Auf den Punkt! Danke dir

  6. Vanessa sagt:

    Hallo liebe Franzi,

    ein wirklich persönlicher „was war los“ Beitrag, in dem man spürt dass du es einfach sagen musstest.
    Und das ist auch gut so, wenn einem etwas belastet oder sorgen macht sollte man darüber sprechen. Ob mit der Familie, dem Freund oder eben auf dem eigenen Blog, alles gut.
    Zu dem Thema aus meiner Sicht: Ich fokusiere mich erstmal auf mich, hole mir dennoch gerne Inspirationen von anderen Bloggern und schaue was auch zu mir passen könnte. Und dann kommen die Zahlen, die Kooperationen die man selbst gern gehabt hätte. Neid ist bestimmt ein Thema das mit zu diesem Thema gehört, aber dennoch freu ich mich für die anderen, dass die jenige die Chance dazu bekommen hat. Schade für mich glas klar – dennoch weiß ich dass ich härter an mir arbeiten kann und werde um evtl. auch mal dies und das zu erhalten. Das für mich auch Lob und Anerkennung wiederspiegelt. Aber Leute unterstellen, dass sie was getan haben und man lediglich nur die Vermutung hat ist Verleumdung. Und sowas geht einfach nicht. Wenn Bloggerin X. einfach mal Glück hat und viele User sie in dem Zeitrau toll finden, weil sie vllt. Hasttags präzise gesetzt hat, dann ist das so. Aber jemanden da zu unterstellen etwas gemacht zu haben ist einfach scheiße.h

    Ich hab heute in meinem Post „Starke Worte von starken Frauen“ als Zitat mit eingebracht, ich finde der würde hier auch gut passen, besonders heute zum Weltfrauentag!

    Lass dich drücken, liebe Franzi.

    LG Vanny <3

    http://vanessa-may-photography.blogspot.de/

  7. Ich seh es ganz genau so und der Trend ist nicht schön. Irgendwie wird der Neid unter Bloggern immer schlimmer. Ärgere dich nicht, das bringt dich nicht weiter. LG Romy

    • Franzi sagt:

      Ich sag dir! An manchen Tagen ist es mir egal, an anderen möchte ich Romane schreiben, Demonstrationen damit anzetteln und die feinen Damen zur Rede stellen. Es macht mich wütend, denn man kann sich so gut und feige hinter Fakenamen und Bildern verstecken!

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