Kolumne

Das waren die 5 Blogger Begriffe aus 2016

4. Januar 2017 von

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Dieses Jahr war so gesehen das Jahr der Blogger, Influencer und Youtuber. Habe ich eine Kategorie vergessen? Ich hoffe nicht! Definitiv aufregend, groß, neu und noch lange nicht zu Ende. 2017 geht es weiter, es wird sich vieles ergeben, Dinge werden sich klären und vielleicht können wir auch themenmäßig endlich ein paar Haken setzen. Denn in 2016 gab es immer noch ein paar Dinge, an denen wir zu knabbern hatten. Fünf davon möchte ich heute mit euch besprechen.

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Das waren die 5 Blogger Begriffe aus 2016

Es gibt sie, Themen die immer wieder zur Sprache kommen, auf den unterschiedlichsten Kanälen, die Kollegen sowie Leser beschäftigen. Ich möchte heute Fünf Begriffe ansprechen, die mir rückblickend sofort einfallen, wenn ich Social Media und vor allem meinen Berufszweig betrachte. Einige möchte ich 2017 nicht mehr hören, andere klingen ganz wunderbar.

1. Authentizität

Gleich zu Beginn das Unwort des Jahres für mich. Was soll das überhaupt sein? Wie kann man im Netz denn für andere authentisch sein und das muss dann auch stimmen? Subjektiv gesehen haben wir alle eine bestimmte Vorstellung von diesem Begriff, der aber immer nur auf uns selbst und von uns selbst definiert werden kann. Aber im World Wide Web kann ich letztendlich an fremden Personen durch einen selbstgewählten Einblick dank Snapchat, Insta und Co. trotzdem nicht sagen, wer echt ist und was Authentizität überhaupt bedeuten soll.

Authentisch sein heißt für mich aufrichtig zu sich selbst zu sein. Sich treu bleiben.

Wer wenn nicht ich, weiß wer ich bin und was ich will? Wieso können das andere daher beurteilen? Was nehme ich mir raus, wenn ich das jemandem abspreche, obwohl ich ihn gar nicht kenne? Lasst uns diesen Begriff beerdigen, uns freimachen von diesem Druck für andere etwas zu sein, nur weil jemand mal gesagt hat du musst authentisch sein. Menschen wachsen, lernen und dürfen sich weiterentwickeln und Fehler begehen. Andere haben nicht das Recht denjenigen deswegen als nicht mehr authentisch zu bezeichnen. Aus der Ferne kann niemand Authentizität beurteilen.

2. Kennzeichnungspflicht

Wichtig, Wichtig! Ja und noch einmal wichtig. Es reicht nicht aus, wenn wir ganz weit unten in freundlicher Kooperation vermerken! Schuldig! Das muss ich mir genauso auf die Füße treten. Daher gilt hier ab jetzt noch mehr Sorgfalt in Sachen Kennzeichnungspflicht. Das bedeutet, ihr müsst als Leser in den ersten Sätzen erkennen, dass es sich um eine Kooperation handelt. Es ändert nichts an meiner Arbeit und nichts an dem Beitrag. Es ist für euch nur sichtbarer und von Anfang an ganz klar: Das ist ein Blogpost, der unterstützt wird. Vielleicht war es die Grauzone oder die Angst vor den Lesern, die die Kennzeichnung als gekauft und als nicht echte Meinung annehmen würden.

Aber ich glaube die Zeiten sind vorbei. Mit der zunehmenden Professionalisierung müssen wir alle an einem Strang ziehen und die Richtlinien klar umsetzen. Ihr könnt mich auch gern immer wieder erziehen und nach der Kennzeichnung fragen, falls ich schludrig arbeite. Aber ich gebe euch mein Wort, es wird deutlich gekennzeichnet, hier im Text, auf Facebook und Instagram. Ich glaube nicht, dass es uns als Blogger, Youtuber, Influencer schaden wird. Im Gegenteil, wir wollen euch ja nicht hinters Licht führen, sondern mit offenen Karten spielen.

3. Social Media Detox

Ein sehr lustiges Wort, wenn man es mal ganz simpel betrachtet. Wir haben die Möglichkeit im Netz zu sein und irgendwann wissen wir nicht mehr, wann es auch einmal genug ist. Dann sind wir der Meinung, dass wir uns dem Ganzen bewusst entziehen und Auszeiten erzwingen müssen. Wir Menschen sind schon ein verrücktes Völkchen, aber ich kann es verstehen. Ich liebe es im Netz zu sein und merke auch oft nicht, wie ich versinke. Erst wenn meine Außenwelt anklopft wird mir klar, das Leben ist offline genauso spannend. Berufskrankheit, aber ich finde die Balance auch so für mich. Es hat etwas gedauert, aber detoxen in Sachen Job und Social Media muss ich nicht festlegen oder planen, kann aber den Gedanken dahinter verstehen.

Manchmal ist eine Welt die ganz anders als die eigene erscheint zu viel des Guten. Dann ist die echte Welt mit vielen realen Gesprächen die beste Möglichkeit sich nicht zu verlieren. Ich hoffe, wir finden alle die richtige Balance und den richtigen Blick für uns selbst wieder, behalten das offline Leben auf Platz eins und verlieren uns nicht zu schnell im Netz. Detox würde ja auch voraussetzen, dass wir uns einem Gift aussetzen. Vielleicht streichen wir Detox und ersetzen es durch Balance.

4. Geldgier

In letzter Zeit oft gelesen, oft gehört und nur mit einem Kopfschütteln hingenommen. Wer arbeitet bekommt Geld. Wer sich weiterentwickelt, versucht sich auch einmal an anderen Sachen. Wer Geld verdienen möchte, dem sollte man das nicht vorwerfen. Jeder hat einen anderen Grund Dinge im Leben anzugehen. Schwierig finde ich, wenn jemand mit seinem Weg Erfolg hat und das dann als Nachteil oder schlechte Eigenschaft ausgelegt wird. Ich bin da völlig frei und möchte das nicht werten. Wir sind alle nicht aus Gold und haben schon einmal Dinge getan, um etwas zu bekommen. So ist das im Leben, jeder hat andere Ziele. Wieso sollte ich verurteilen, wenn jemand berühmt werden möchte? Wenn jemand Geld verdienen möchte, wieso sollte ich das als negativ werten? Wisst ihr wohin meine gedankliche Reise gehen soll? Wir müssen nicht jeden Lebensweg und jedes Ziel im Leben verstehen, aber respektieren. Auch sollten wir mit Anschuldigungen immer vorsichtig umgehen. Wir wissen nie ganz genau, was jemand bezweckt, sich wünscht oder erhofft.

Daher gilt immer: Was ich von anderen halte und erwarte, ist auch immer ein Spiegel meiner Vorstellungen und Werte. Den Satz sollten wir sacken lassen, oder?

5. Full Time Blogger

Das Beste zum Schluss. Dieses Wort lese ich nur all zu gern. Weil ich es liebe, wenn wir uns weiterentwickeln, mutig sind, unsere Träume realisieren und einen Berufszweig schaffen, der sich sehen lassen kann. Ich laß neulich eine spannende Zahl: Es gibt mehr als 152 Billionen Blogs weltweit im Netz und jede Sekunde entsteht ein neuer Blog. Klingt doch verrückt, oder? Ich bin seit acht Jahren ein Teil dieser wachsenden Bloggerbewegung und seit drei Jahren selbstständig mit dabei unter den Full Time Bloggern. Wir wachsen täglich, bekommen neue Gesichter, neue Texte, neue Bilder, neue Einflüsse zu sehen. Das ist eine wunderbare Entwicklung. Jedes Jahr machen wir riesige Schritte, werden professioneller und wachsen mit unseren Aufgaben. Ich freue mich auf die bekannten und neuen Gesichter, versuche immer offen an neue Strömungen heranzugehen und mit euch zu wachsen. Denn das habe ich dieses Jahr gelernt: Das Netz schläft nicht, Stillstand ist keine Option. Das hält mich auch am Ball und die Aussicht viele tolle neue Menschen zu den schon liebgewonnen Kollegen und Kolleginnen begrüßen zu können, ist ein toller Nebeneffekt. Ich liebe meinen Job, allein schon weil wir so unterschiedlich sein können und die Freiheit haben, das zu tun worauf wir Lust haben, selbst wenn es einmal nicht mehr Full Time Blogger heißen würde. Full Time Blogger würde ich nur allzu gern auch 2017 öfter lesen.

Welches Wort hat euch 2016 beschäftigt?

Liebe Grüße

Kommentare

Bisher 17 Kommentare zu “Das waren die 5 Blogger Begriffe aus 2016”

  1. Stephi sagt:

    Du triffst den Nagel auf den Kopf! Was ich mittlerweile auch nicht mehr Lesen kann ist „Bodyshaming“ bzw auch allgemein den Wahn um die Fitnessindustrie. Vor ein paar Monaten wollten alle noch fit sein und haben diätet was das Zeug hält und auf einmal sind alle auf dem Trip Selbstliebe angekommen 😀 Nicht das ich die Einstellung an sich schlecht finde, aber vielleicht muss man es nicht unbedingt dermaßen zelebrieren.

    Liebe Grüße
    Stephi von http://stephisstories.de/

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Stephi! Danke dir und ich weiß was du meinst. Wobei ich glaube, wir brauchen oft erst einmal Schwarz & Weiß, um dann die grauen Töne für uns selbst zu entdecken. 🙂 Liebe Grüße

  2. Julia sagt:

    Ich muss dir ein riesiges Kompliment machen: Es kommt nicht oft vor, dass ich einen Artikel mit so viel Wonne lese wie deinen! Du schreibst mir aus der Seele und sprichst Dinge bzw. Wörter an, von denen ich genauso denke wie du und teile deine Einstellung zu 100% ! Schön, einen so tollen Blog gefunden zu haben! Xo Julia http://fashionblonde.de

  3. nathalie sagt:

    Ein sehr passender Beitrag mal wieder!
    Und den letzten Punkt finde ich ebenfalls sehr schön 🙂
    LG*

    Nathalie von Fashion Passion Love ♥

  4. Lou sagt:

    Sehr toll geschrieben! Ich liebe deine Beiträge.

  5. Marie sagt:

    Franzi! Das Bild. Einfach nur wow und der Text ist dir gelungen.

    Liebe Grüße und eine gute Nacht.

  6. Tatjana sagt:

    Echt cooler Beitrag:-). Ein Social Media Detox könnte ich glaube ich auch mal gebrauchen hahah und der Geldgier-Punkt ist auch ein sehr wichtiges Thema. Hab einen schönen Tag lg Tatjana

  7. Madamecherie sagt:

    Toller Post, ich mag deinen Blog ja generell sehr 🙂 Nur zur Info wegen der Kennzeichnungspflicht: Auf Facebook darf man keine Links mehr posten, die zu gesponsorten Posts führen :-/ Ich mach das zwar momentan noch, da ich meine Posts auch dann ausdrücklich mit „Werbung“ kennzeichne, aber ist auch schon hart, wenn ich überlege dass 1/3 meiner Posts gesponsort sind ?
    LG Nina
    http://www.madamecherie.de

    • Franzi sagt:

      Hello danke für die Info! Ich nutze aber das Tool von Facebook für Kooperationen mit Marken. Die haben sich da etwas ausgedacht und ich hatte Glück und kann es schon nutzen! Daher geht das fein mit den Richtlinien von Facebook! Nur blöd, wenn Marken es noch nicht nutzen können …. Liebe Grüße

  8. Charli sagt:

    Ein unfreiwilliges Social Media Detox hatte ich neulich auch. Meine Eltern waren der Meinung, es sei mal nötig und sie hatten wohl irgendwie auch Recht. Manchmal braucht man so einen Denkanstoß.
    Bei Geldgier und diesem „Ich-will-um-jeden-Preis-berühmt-werden“ finde ich, gibt es schon erhebliche Unterschiede. Für mich persönlich gibt es doch einige Grenzen, die man sich da setzen sollte. Aber solange andere nicht zu Schaden kommen, ist es natürlich irgendwie jedem selbst überlassen, was er für Geld tut.

    Meiner Meinung gibt es im Netz eigentlich nicht wirklich Authentizität, wenn Geld verdienen eine Rolle spielt. Denn wie authentisch soll es ein, mit Blumenstrauß im Bett zu sitzen, oder mit einer Melonenhälfte auf der Straße zu posieren. Aber es ist eben schön anzuschauen. Ich schaue mir ja auch lieber schöne Bilder von mir an, als irgendwelche unvorteilhaften. Das ist doch normal und eigentlich sollten die Betrachter sich dessen auch bewußt sein.
    Vielleicht ist Ehrlichkeit die bessere Wortwahl, passt ja auch zur Kennzeichnung von Werbung.

    Ja, die vielen Blogs, ich frage mich manchmal, ob es inzwischen nicht mehr Blogs oder Influencer gibt, als Leser. Bei Insta habe ich neulich einen Account entdeckt, der hatte 1,5 Millionen Follower und nicht einen einzigen Beitrag. Das fand ich schon irgendwie merkwürdig.

    LG Charli

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Charli! Haha na da wissen deine Eltern, was gut für dich ist. Ich kann das völlig verstehen, aber ich hoffe aus Detox wird dieses Jahr Balance. Zum Thema Geldgier finde ich auch alles legitim, solange niemand verletzt oder beleidigt wird. Da bin ich ganz bei dir! Ich weiß auch gar nicht ob es unpathetisch ist, auf seinem Bett mit Blumen zu sitzen- wieso nicht? Wenn es die Person schön findet, ist es ja wieder für die Person echt. Authentisch wird immer mit geltenden Vorstellungen und Regeln betrachtet, dabei ist es das, was die Person mag und macht. Und Blogger, Influencer und Youtuber … es gibt alles und jeder macht es irgendwie. Finde ich gut.

      Liebe Grüße

  9. Genevieve sagt:

    Liebe Franzi,

    erst einmal möchte ich dir ein frohes, neues Jahr wünschen 🙂
    Deinen Beitrag finde ich wirklich toll geschrieben und du sprichst einige Punkte an. Ich verfolge, lese und durchstöbere deinen Blog sehr gerne und finde persönlich, dass du sehr sympathisch wirkst. Ich denke, dass man dadurch schnell von Authentizität spricht, irgendwie eine Bindung zu dem Blogger aufbaut, sich in Beiträgen wieder findet.
    Was den Begriff Full Time Blogger betrifft liest man dies viel häufiger, was mich immer sehr freut, da mich als Leser dann häufig mehr spannende Beiträge erwarten und man ein stätiges Wachstum und eine Weiterentwicklung sieht. Ich sehe es ja bei mir selbst und freue mich über jede Reaktion auf meinem Blog, jeden Leser der kommentiert oder auch still den Blog durchstöbert. Diese Art kreativ zu sein und andere mit dieser Begeisterung anstecken zu können ist doch klasse 🙂

    Ich wünsche dir ein tolles, erfolgreiches Jahr 2017. Vielleicht sieht man sihc ja irgendwann mal persönlich, ich würde mich freuen 🙂

    Liebe Grüße aus Münster,
    Genevieve // http://www.stylingkitchen.com

  10. Colli sagt:

    Sehr interessant und ich beneide dich um deine Selbstständigkeit als Blogger.
    Habe meinen Blog zwar auch angemeldet als Gewerbe…aber zum Leben reichts def nicht! 🙁

    Liebst, Colli
    vom Beautyblog tobeyoutiful

    • Franzi sagt:

      Hallo liebe Colli! Ach du musst mich nicht beneiden. Du kannst das auch schaffen. Ich blogge seit 8 Jahren und bin seit 3 Jahren selbstständig. Das braucht Zeit! Also bleib dran!

      Liebe Grüße

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